Reggaeton-Star J Balvin sorgte in der Kölner Lanxess-Arena für eine wilde Latino-Party. Der Topstar aus Kolumbien gönnte den Fans kaum eine Pause mit seinem Programm.
Strand-Feeling trotz DauerregenLatin-Pop-Superstar ließ Arena-Tribünen in Köln wackeln
Vor der Lanxess-Arena schüttete es in Strömen, doch im Inneren kam tatsächlich schnell Urlaubsfeeling auf. Nachdem Apache 207 am Wochenende gleich an drei Abenden hintereinander für eine komplett ausverkaufte Halle gesorgt hatte, schlug am Dienstagabend (21. Mai 2024) die Stunde der Latino-Fans.
Reggaeton-Star J Balvin (39) aus der kolumbianischen Millionenstadt Medellin verwandelte die Kölner Halle mit gut 10.000 tanzwütigen Fans in einen heißen Beachclub.
J Balvin lockte mit Reggaeton über 10.000 Fans in die Lanxess-Arena
Schon die halbe Stunde zwischen Aufwärm-Act Judeline und Konzert-Beginn war ein Ereignis. Der DJ spielte die größten Latin-Hits wie „Gasolina“ von Daddy Yankee und alle rasteten aus. Dort, wo bei „Loss mer singe“ jährlich die kölschen Kracher gesungen werden und bald zwei verrückte Weltrekorde aufgestellt werden sollen, wippten alle im Vier-Viertel-Takt.
Die Musikmischung aus Rap, Reggae und weiteren karibischen Klängen wird auch in Deutschland immer beliebter. In Südamerika ist der mehrfache Latin-Grammy-Gewinner José Alvaro Osorio Balvin mit über 50 Millionen Instagram-Followern ohnehin eine ganz große Nummer.
Im Rahmen seiner Tour „Que Bueno Volver a Verte“ (Schön, dich wiederzusehen) war Köln die einzige Station in NRW. Nachmittags schaute sich der Musiker der Dom an, abends machte er aus der Arena eine Tanz-Kathedrale. Flaggen aus Argentinien, Kuba, Puerto Rico, Peru, Chile, Costa Rica oder Mexiko zeigten, wie international das Publikum war.
Gleich zum Start haute der 39-Jährige seinen Megahit „Mi Gente“ raus. Allein auf Spotify wurde der Song schon 1,5 Milliarden Mal abgespielt. Der Song basiert auf einem Sample aus dem Song „Heila Duila Nach“ von Akassh und hat 2017 endgültig dafür gesorgt, dass aus dem früheren Zimmermann ein Musikstar wurde.
José David Rivera, bekannt als DJ Pope, startete die Playbacks, Songschreiber Luis O'Neill sang im Hintergrund, sechs Tänzerinnen und Tänzer sorgten für etwas Bewegung und über die Leinwände flimmerten – warum auch immer – Videos von Aliens. Alle hatten aber nur eine Mission: „Lasst uns feiern“.
Hier ein Instagram-Video vom Auftritt von J Balvin in Köln sehen:
Und so gönnte sich die Reggaeton-Gemeinde bei der 90-minütigen Party keine Pause. Der simple, aber effektive Dembow-Rhythmus legt bei allen Songs die Grundlage für die lateinamerikanische Stimmung. Dazu kommen Texte, die sich oft um ein Thema drehen: „Du hast mich verrückt gemacht, verrückt nach dir. Ich versuche es und versuche es, aber Baby, ich kann dich nicht vergessen“, heißt es beispielsweise in „Loco Contigo“.
Zusammen mit anderen Stars und durch Remixe hat J Balvin im letzten Vierteljahrhundert schon etliche Kracher der Latin-Pop-Szene produziert. „X“ mit Nicky Jam beispielsweise, „I like it“ mit Cardi B oder „RITMO“ mit den Black Eyed Peas.
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Die gesungenen Botschaften von Liebe, Freiheit und Lebensfreude kamen an. „Ich habe nur eine Mission: Ich will euch Spaß bereiten“, sagte der Star aus Südamerika. Stolz präsentierter er unter der Glitzerjacke auch seinen perfekt trainierten Körper. Bei „La Cancion“ ließ er die Handylichter in der Halle wippen. Und nach einem Tänzchen mit zwei Kölnerinnen auf der Bühne lernte er das Wort „Danke“.
Im Juni sorgt Karol G für die nächste Latino-Party in der Lanxess-Arena
In der Vergangenheit hatte Balvin schon mal für den einen oder anderen Aufreger gesorgt. Mal wirkten seine Shows zu militaristisch. Dann zeigte er in einem Video, wie Frauen in Ketten wie Hunde an der Leine geführt werden. Sogar die kolumbianische Vizepräsidentin und Außenministerin mischte sich ein.
In Köln gab sich der stolze Vater aber ganz brav und genoss die ausgelassene Party-Atmosphäre. Zum Finale ließ er bei „Qué Calor“ und „In da Getto“ noch einmal die Arena-Tribünen wackeln, ehe er mit seiner Plattform in der Bühne verschwand. Am 11. Juni kommt mit Karol G übrigens die nächste lateinamerikanische Ikone nach Köln.