Vor 20 Jahren hat Herbert Geiss (41) seinem Onkel Reinhold die Anteile an der 1921 gegründeten Firma Deiters abgekauft. Das Unternehmen wuchs rasant, erzielte vor Corona einen Jahresumsatz von 30 Millionen Euro. „Wir sind die Motherfucker der Kostüme“, sagt er lachend.

Genau drei Wochen vor dem Sessionsauftakt feierte Geiss einen weiteren Meilenstein für sein Kostüm-Imperium. Am Hohenzollernring, direkt am Zülpicher Platz, eröffnete am Samstag (21. Oktober 2023) die 31. Filiale.

Deiters machte in sechs Wochen aus Möbelhaus einen Kostüm-Tempel

Im ehemaligen Möbelhaus „Who’s perfect“ entstand in Rekordzeit ein 4000 Quadratmeter großer „Flagshipstore“. Am 9. September war Schlüsselübergabe. „Die Leute haben mich für bekloppt erklärt, dass der Umbau in der Kürze der Zeit möglich sein soll“, erzählt Geiss.

Doch alles wurde in Rekordzeit fertig. Auf drei Ebenen finden sich die neuesten Trends für jeden Verkleidungsanlass. Aber auch die Klassiker, wie rot-weiße Kostüme sowie Lizenzprodukte von Barbie, Disney, Star Wars, Ahoj-Brause, Schoko-Bons & Co. hängen schon auf den Bügeln.

„Trotz schwieriger Herausforderungen im Einzelhandel sind wir komplett auf Wachstumskurs“, sagt Geschäftsführer Alexander Berg. „Wir sind ein groß gewordenes Familienunternehmen und verkörpern die pure Lust am Verkleiden.“

Zur Eröffnung hatte Deiters groß aufgefahren. Björn Heuser, Cat Ballou und Lupo spielten live im Geschäft, DJ Teddy-O legte auf, Moderatorin Nathalie Bergdoll führte durch das Programm. Vor der Tür gab’s Gratis-Currywurst von Sternekoch Maximilian Lorenz und Frei-Kölsch.

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In Sichtweite zum Zülpicher Platz kreisten die Gedanken des Inhabers aber auch um die zu erwartenden Zustände am 11.11. Im EXPRESS.de-Interview hatte Geiss verraten, dass er der Stadt ein Alternativ-Programm angeboten hatte. „Die Stadt ist aber nicht so flexibel wie wir“, sagt er. „Die Idee, weitere Bühnen im Umfeld der Zülpicher Straße aufzustellen, damit sich der Besucherstrom entzerrt, hat die Stadt eigentlich überzeugt.“

„Wird Katastrophe werden“

Zülpicher Straße: Kölner Kostüm-Riese attackiert die Stadtverwaltung

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Dennoch wurde am Freitag bekannt gegeben, dass die Verwaltung am Konzept von Weiberfastnacht mit einer Entlastungsfläche auf der Uni-Wiese festhält. „Das wird nicht funktionieren“, ist sich Geiss sicher. „Es besteht auch keine Chance, die jungen Feiernden zur Nord-Süd-Fahrt oder Richtung Friesenplatz zu locken. Die wollen hier im Viertel feiern. Deshalb wollte ich ein buntes Programm finanzieren.“

Nun wird er seine neue Filiale am 11.11. wie gewohnt öffnen und die Verhältnisse beobachten. „Wir müssen die Stadt wieder attraktiver machen. Ich fürchte, dass in diesem Jahr erneut Bilder entstehen, die keine gute Werbung für den Kölner Karneval sind.“