Finale bei „Loss mer singe“Erster Sieg für Band mit weiblicher Stimme – Frauen-Power nach Kasalla-Hattrick

Die Band Kempes Feinest feiert den Sieg bei „Loss mer singe“.

So sehen Sieger aus: Kempes Feinest feierte am Samstagabend (22. Februar 2025) den Gesamtsieg bei „Loss mer singe“ mit dem Song „Wenn et Leech usjeiht“.

Die Abstimmung bei der Mitsinginitiative „Loss mer singe“ ist mit einem historischen Ergebnis zu Ende gegangen. Kempes Feinest sicherte sich erstmals den Sieg und holte den ersten Triumph mit weiblicher Stimme.

Da flossen reichlich Tränen der Begeisterung. Novum im Jubiläumsjahr der Mitsinginitiative „Loss mer singe“. Zum ersten Mal hat eine Band mit einer weiblichen Stimme den Sieg eingefahren.

Es war ein Start-Ziel-Sieg, den Kempes Feinest hingelegt hat. Bei der Auftaktveranstaltung Anfang Januar im Lapidarium holte „Wenn et Leech usjeiht“ den Sieg, auch beim Finale am Samstagabend (22. Februar 2025) in der Live Music Hall bekam der Song die meisten Stimmen.

Kempes Feinest holen Sieg mit 7000 Punkten Vorsprung vor Kasalla

Stolze 27.382 Punkte hatte die Gruppe um Frontfrau Nici Kempermann am Ende in der Bilanz. Kasalla, die zuletzt dreimal in Folge „Loss mer singe“ gewonnen hatten, mussten sich diesmal geschlagen geben. „Ding Südkurv“ belegte mit 20.345 Punkten Platz zwei. Auf dem überraschenden dritten Rang landeten King Loui mit „Konfetti in der Hand“ (18.971 Punkte).

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Über 900 Leute waren bei der letzten Etappe der Kneipentour dabei. Stimmungsvoll und stimmgewaltig wurden alle 22 nominierten Lieder ein letztes Mal gesungen. Wie immer bei den insgesamt 42 Mitsing-Abenden durfte jeder Gast am Ende sechs Punkte für den besten Song, fünf Punkte für den zweitbesten etc. verteilen.

Kempes Feinest standen bis 23 Uhr noch im Maritim auf der Bühne, fuhren dann nach Ehrenfeld, um noch beim Finale dabei zu sein. „Wir waren in zehn Jahren Bandgeschichte neunmal mit Titeln dabei, das hat uns jedes Jahr schon glücklich gemacht. Dass wir es nun ganz oben aufs Treppchen geschafft haben und uns zwischen den ganzen großen Namen einreihen dürfen, ist so schön, unglaublich“, freute sich Nici Kempermann im EXPRESS.de-Gespräch.

Nach dem Auftaktsieg hatte die Sängerin noch gedacht, dass der Song vielleicht die meisten Stimmen bekommen habe, weil sie beim Kult-Event am Eigelstein vor Ort war. „In den Wochen danach haben wir immer mal wieder Nachrichten bekommen, dass wir den einen oder anderen Abend gewonnen haben. Unter den Top-3 habe ich uns vermutet, aber nicht ganz vorne“.

Nici Kempermann weint auf der Bühne.

Tränen der Rührung bei Sängerin Nici Kempermann, als sie vom Gesamtsieg erfuhr.

Warum „Wenn et Leech usjeiht“ so gut funktioniert, ist für die Band selbst ein Rätsel. „Jedes Jahr denken wir, dass unser Song mega ist. Aber vielleicht trifft dieser genau den Zeitgeist. Er besingt das Gefühl, dass man mal für dreieinhalb Minuten der grauen Realität entfliehen kann. Frei nach dem Motto: Heute lassen wir es noch mal richtig krachen, auch wenn wir alle nicht jünger werden. Dass zehn Jahre Arbeit mit viel Freude und Liebe so gewürdigt wird, das ist einfach nur schön.“

Das Team von „Loss mer singe“.

Das Team von „Loss mer singe“ feierte in der Live Music Hall den Abschluss der diesjährigen Kneipentour.

Den vierten Platz belegte Eko Fresh zusammen mit Brings und „Bunte Brücke“. Mit „Rakete“ von Mätropolis landete eine weitere Frauen-Power-Band auf Platz fünf. Die Höhner schunkelten sich mit „Au revoir“ auf den sechsten Rang, Brings steuerte mit „Su lang die Welt sich drieht“ auf Platz sieben. Platz acht: Fiasko mit „Leider widder eskaliert“, Platz neun: Bläck Fööss mit „Du kriss Kölle nit us mir“ und Platz zehn für Lupo mit „Wat es he loss?“.

Mit der Tour im Umland und einigen Sonderveranstaltungen wurde über 70-mal die kölsche Liedkultur gefeiert und sich auf die tollen Tage vorbereitet. Das Ziel von „Loss mer singe“ ist nämlich in erster Linie, textsicher Karneval feiern zu können.

Georg Hinz beim Finale von „Loss mer singe“.

Georg Hinz, der Gründer der Mitsinginitiative „Loss mer singe“, feierte zufrieden das Finale der „Silverjeilezick“-Tour.

„Darüber hinaus entstanden Abende zum Auftanken, zum Genießen von Gemeinschaftsgefühl und Verbundenheit. Gefeiert wurden auch die Akzente, die wir an den Abenden gesetzt haben für Menschenwürde und Demokratie. Dazu passten die Lieder mit politischen Aussagen und das außer der Reihe gesungene ‚Mir sin eins‘“, sagte Gründer Georg Hinz zu EXPRESS.de.

„Schön ist zudem, dass in diesem Jahr gerade junge Bands tolle Erfolge feiern konnten. Auch die große ‚Loss mer singe‘-Gemeinde gewinnt Jahr für Jahr zahlreiche jüngere Fans dazu – so kann es weitergehen“, zog der Initiator nach der „Silverjeilezick“-Tour ein zufriedenes Fazit.