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„Loss mer singe“Überraschung zum Auftakt ins Jubiläumsjahr: Frauen-Power lässt Seriensieger hinter sich

Auftakt der Mitsingreihe „Loss mer singe“ im Lapidarium.

Die Mitsingreihe „Loss mer singe“ startete am Mittwochabend (8. Januar 2025) im Lapidarium in die 25. Saison.

Die beliebte Initiative „Loss mer singe“ hat die diesjährige Kneipentour gestartet. Die Macher feiern die 25. Ausgabe des Mitsing-Spektakels. Bis Ende Februar wird durch Abstimmungen der Sessions-Hit gesucht.

Mit „Superjeilezick“ fing 2001 alles an. Der Brings-Hit war der erste offizielle Siegertitel bei „Loss mer singe“. Insgesamt sind die Kölschrocker mit sieben Erfolgen die Rekordsieger. In diesem Jahr feiert die Mitsinginitiative ihre „Silverjeilezick“. Zum 25. Mal können die Jecken in den Kneipen der Stadt den beliebtesten Sessionstitel bestimmen.

„Textsicher für die tollen Tage“, dieses Ziel stand am Anfang der Idee, die Georg Hinz mit seinen alten Freunden vom Niederrhein in der Wohnküche in Nippes verfolgte. Mit Textheft in der Hand übte die Gruppe die Lieder für die Karnevalssession.

„Loss mer singe“: 15.000 Menschen stimmen über 22 Titel ab

Inzwischen ist „Loss mer singe“ zu einer Institution der Stadt geworden. In diesem Jahr finden über 70 Veranstaltungen statt, 42 in Köln, viele im Umland, sogar in Hamburg, Berlin und München, zudem Termine für Kinder und Senioren. Rund 15.000 Menschen werden am Ende abgestimmt haben. Es gibt neue Merchandise-Artikel und die Musikszene wartete wieder gespannt, welche Titel es überhaupt in die Endauswahl geschafft haben.

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Erneut hat sich das Team zunächst knapp 400 Lieder angehört. Allein auf den relevanten Samplern waren 110 neue Songs. „Die Welt der kölschen Musik ist größer geworden, das kölsche Biotop sehr dynamisch gewachsen. Die Weite, was alles auf Kölsch geht, hat enorm zugenommen, die Professionalisierung der Karnevalsmusik ist hörbar“, sagt Hinz im EXPRESS.de-Gespräch. „Es ist auch krass, wie viele Bands gleich mehrere Titel für die Session produziert haben“.

Bei drei sogenannten „Leeder-Checks“ vor rund 400 Gästen wurde im Dezember eine erste Vorauswahl reduziert. „Wir geben uns große Mühe beim Auswahlverfahren und versuchen am Prozess möglichst viele zu beteiligen“. Am Mittwochabend (8. Januar 2025) stieg im Lapidarium am Eigelstein dann wieder der traditionelle Auftakt. Besonderheit zum Jubiläum: 22 statt wie sonst 20 Titel stehen zur Wahl.

Von „Hück es die Naach“ (Paveier), „Hätz voll Jold“ (Scharmöör), „Leider widder eskaliert“ (Fiasko) über „Rakete“ (Mätropolis), „Bär“ (Räuber) und „Bütze kannste nit allein“ (Auerbach) bis zu „Su lang die Welt sich drieht“ (Brings), „Au revoir“ (Höhner) und „Wasser im Rhing“ (Cat Ballou) reicht das Angebot. Nachdem alle 22 Lieder gehört und gesungen wurden, durfte wieder jeder Gast sechs Stimmen vergeben.

Auftakt der Mitsingreihe „Loss mer singe“ im Lapidarium. Moderator Georg Hinz.

Moderator und „Loss mer singe“-Schöpfer Georg Hinz führte wieder durch den Auftaktabend im Lapidarium.

„Es hätten auch 20 weitere Lieder berechtigterweise dabei sein können. Mir tut es immer für einige Künstler weh, wenn sie es nicht in die Endauswahl schaffen, weil man mit vielen ja auch im Kontakt steht“, sagt Hinz. Nach all den Jahren ist es für viele Musiker schon ein Ritterschlag, bei der Kneipentour überhaupt dabei zu sein. Mit einigen Bands hat Hinz im Vorfeld sogar das Gespräch gesucht, wenn gleich mehrere Songs infrage gekommen wären oder sie es nicht geschafft haben.

„Bei uns muss man immer noch bedenken, dass die Live-Präsentation der Band oder die Entertainerqualitäten des Frontmanns wie in einem Saal wegfallen. Die Leute hören in der Kneipe nur das Lied und da muss es sie begeistern. Auf der anderen Seite können wir uns auch mal das ein oder andere besondere Stück leisten, weil es durch die Texthefthilfe eine Chance hat“, sagt der Mitsing-Schöpfer.

Auftakt der Mitsingreihe „Loss mer singe“ im Lapidarium. Ein Gast macht sich Notizen.

Nach jedem Song machten sich einige Gäste Notizen, um am Ende ihre Punkte im Stil des Eurovision Song Contest abzugeben.

Daher sind auch Titel wie „Die wiesse Duuv“ (Ludwig Sebus), „All die Leeder“ (Björn Heuser & Fründe) und „Eijelstein“ (Julie Voyage) mit im Rennen. Letztgenannter schaffte es auf Anhieb auf Platz fünf in der Wertung, Heuser wurde Siebter, Sebus Zehnter.

Kasalla sicherten sich zuletzt dreimal in Folge den Sieg. Nach „Wenn ich ne Engel bin“ (2024), „Sing mich noh Hus“ (2023) und „Rudeldiere“ (2022) landete zum Start „Ding Südkurv“ erst einmal nur auf Rang neun.

Auftakt der Mitsingreihe „Loss mer singe“ im Lapidarium. Texte werden verteilt.

Wie immer wurden die Zettel mit den Liedtexten aus den berühmten blauen Eimern in der Kneipe verteilt.

Den ersten Kneipensieg sicherte sich im Lapidarium Kempes Feinest. „Wenn et Leech usjeiht“ hatte über 200 Punkte Vorsprung auf „Du kriss Kölle nit us mir“ (Bläck Fööss). Sängerin Nici Kempermann war beim überzeugenden Triumph als Augenzeugin vor Ort. Auf Platz drei landeten Lupo („Wat es he loss?“) vor Eko Fresh und Brings mit „Bunte Brücke“. Am 22. Februar wird in der Live Music Hall der Gesamtsieger gekürt.

Wie immer gönnt sich „Loss mer singe“ rund um die Abstimmung auch ein Rahmenprogramm. Zum Jubiläum werden Siegertitel aus den 24 vorherigen Jahren eingestreut. Zudem soll mit dem Boore-Hit „Häs du de Zäng en de Häng“ darauf hingewiesen werden, dass es kaum mehr Lieder mit Polonäsen-Potential gibt. „Op de jode ahle Zigg“ von den Domstürmern blickt auch zehn Jahre zurück.

„Mer sin Eins“ von Kasalla als Statement im Rahmenprogramm

Ein Thema, das den Machern wichtig ist, findet auch Platz. Da am Tag nach dem Finale der Kneipentour die Bundestagswahl stattfindet, gibt es Statements gegen Polarisierungstendenzen und für mehr Vielfalt. „Kölsche Lieder können wunderbar Werte wie Demokratie und Menschlichkeit vermitteln“, sagt Hinz.

„Wir betäuben uns nicht mit Karneval, wir stärken uns nur für die Bewältigung von Krisen und Sorgen des Alltags“. Als Statements gegen die Empörungskultur und gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft gehören „Wenn Dräum' widder blöhe“ von Eldorado und JP Weber sowie „Mer sin Eins“ von Kasalla zum Programm.