Der Kölner Karneval ist 2025 auch durch die anstehende Bundestagswahl geprägt. Nicht einfach, sagt auch Bütt-Star Guido Cantz.
Kölner Karneval-StarGroße Aufgabe in der Session 2025 für Guido Cantz – „in 33 Jahren nie erlebt“
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Guido Cantz, hier im Januar 2024 bei der Herrensitzung der Kölnischen Karnevalsgesellschaft, hat in der Session 2025 wie viele andere Rednerinnen und Redner mit einer neuen Herausforderung zu kämpfen.
Er gehört zu den alten Hasen in der Karnevalsbranche – doch auch für Guido Cantz (53) können Sessionen noch neue Herausforderungen bereithalten. So wie 2025.
Denn in diesem Jahr kommt eine neue Komponente ins Spiel: der Bundestagswahlkampf, der selbst in früheren Wahljahren während der Session noch keine Rolle spielte. Diesmal schon, denn gewählt wird bereits am 23. Februar, Weiberfastnacht ist erst am 27. Februar.
Der Bundestagswahlkampf beeinflusst den Karneval in Köln massiv
Eine Herausforderung für die Rednerinnen und Reder? Ja, sagt Cantz. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich so etwas in 33 Jahren schon mal erlebt habe – es bleibt sehr spannend, weil sehr viel passieren wird“, sagt er. „Ich muss natürlich meine Hausaufgaben machen und aktuell und spontan sein.“
Schwierig werde es, wenn Fernsehsitzungen vor der Bundestagswahl am 23. Februar aufgezeichnet und erst danach gesendet würden – „das könnte für mich als Redner knifflig werden, aber auch dafür wird eine Lösung gefunden werden“, sagt Cantz.
Tatsächlich sind einige Termine für die Bütt-Stars prekär: Die ZDF-Mädchensitzung wird bereits am 15. Januar aufgezeichnet, dann jedoch erst an Weiberfastnacht ausgestrahlt. In Sachen Bundespolitik herrscht also Blindflug.
Die ARD-TV-Sitzung wird am 19. und 21. Februar aufgenommen, aber erst nach der Wahl an Rosenmontag gesendet. Heißt: Die Menschen in der Bütt wissen bei den Aufzeichnungen nicht, wie die künftige Regierung aussehen wird, das TV-Publikum beim Betrachten sehr wohl.
„Die Mainzer sind da diesmal klar im Vorteil, weil deren Sitzung am Freitag vor Rosenmontag live ausgestrahlt wird“, hatte Jörg Runge (52) schon 2024 gegenüber EXPRESS.de gesagt. Der „Tuppes vum Land“ findet die Situation aber durchaus spannend.
„Es macht ja auch Spaß, das zu verarbeiten. In meinem Kopf qualmt es derzeit ganz schön.“ Nur eins ist dem Redner sehr wichtig: „Ich hoffe, dass viele Menschen trotz des jecken Trubels zur Wahl gehen oder Briefwahl machen, um die Demokratie zu stärken. Sonst haben wir schon am Sonntagabend Aschermittwoch.“
Dass Karneval und Bundestagswahlkampf zusammenfielen, ist schon lange her: 1983 wurde der Bundestag in vorgezogenen Neuwahlen nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition und der Regierungsübernahme von Helmut Kohl am 6. März gewählt, vier Jahre später am 25. Januar 1987.
Am 6. November 2024 war die Ampelkoalition der Bundesrepublik Deutschland, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, zerbrochen, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Entlassung des Bundesfinanzministers Christian Lindner (FDP) veranlasst hatte. Der Kanzler scheiterte wie vermutet bei der Vertrauensfrage im Bundestag, deshalb sind Neuwahlen nötig. (mit dpa)