Das Sicherheitskonzept für Karneval wurde im Kölner Rathaus präsentiert. Doch ist das jetzt der große Wurf gewesen? Eine Sache muss dringend verbessert werden, meint unser Autor. Der EXPRESS.de-Kommentar.
KommentarNeue Zäune, neue Karnevalsbühne in Köln – trotzdem läuft da was gehörig schief
Nun haben Ordnungsamt, Kölner Polizei und der Präsident der Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ ihr Sicherheitskonzept für Weiberfastnacht (8. Februar 2024) vorgestellt – und wieder ist der Aufschrei groß.
Die Zülpicher Straße wird erneut zu einem Hochsicherheitsgebiet. Mit Zäunen wird das Kwartier Latäng „eingesperrt“. Nur an bestimmten Zugängen und Ausgängen darf das Gebiet betreten oder verlassen werden. Und sind zu viele Feiernde vor Ort – wird komplett abgeriegelt. Soweit nichts Neues.
Kölner Karneval: Zäune auch im Grüngürtel und am Aachener Weiher
Diesmal wird es zusätzliche Zäune im Grüngürtel und am Aachener Weiher geben. Zudem wird eine Entlastungsbühne und ein Partybereich auf dem Hohenstaufenring aufgebaut.
Auch darüber wurde bereits in den vergangenen Wochen diskutiert. Doch irgendwie wurden bestimmte Gruppen vom Vollzug der Pläne erst am Donnerstag (1. Februar 2024) informiert und die sind total überrascht. Die ColognePride-Verantwortlichen wussten beispielsweise erst durch EXPRESS.de von dem Termin im Kölner Rathaus.
Sie und die Wirtegemeinschaft Schaafenstraße sind vom Bühnenaufbau direkt betroffen. In direkter Nachbarschaft zur Bühne befindet sich das Zentrum der queeren Community. Die Schwulen- und Lesben-Szene befürchtet übergriffige Situationen.
Und die Anwohnenden vom Grüngürtel hörten jetzt zum erstmal von den Gitterplänen der Stadt.
Die Kommunikation scheint das Problem zu sein
Soll heißen: Die Kommunikation scheint hier das Problem zu sein. Oder will die Stadt Köln hier vollendete Tatsachen schaffen?
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Es gab im Vorfeld den Runden Tisch Karneval, es gab immer wieder Gespräche. Da wundert sich der Kölner oder die Kölnerin schon, dass beteiligte Personengruppen von den Maßnahmen überrascht wurden.
Sicher, alle wollen feiern – vor allem in der Stadt und nicht auf einer Wiese außerhalb von Köln. Die City ist eng, viel Spielraum für Party-Alternativen gibt es nicht. Deshalb ist es um so wichtiger, dass die Sorgen aller Beteiligten gehört werden.