Tage nach dem KarnevalsauftaktAnblick am Aachener Weiher in Köln einfach heftig – AWB kämpft

Flaschen, Verpackungen und Gaskartuschen liegen im Hiroshima-Nagasaki-Park.

Auch am Mittwoch (15. November 2023), vier Tage nach dem 11.11., sind am Aachener Weiher noch Überbleibsel der Feiermeute zu sehen. Schnapsflaschen, Verpackungen oder Lachgaskartuschen wurden in der Grünanlage achtlos weggeworfen.

Der 11.11.2023 ist Geschichte, die Auswüchse der Mega-Party rund um die Zülpicher Straße, die Uniwiesen und den Aachener Weiher hallen nach. Auch beim Thema Müll.

von Niklas Brühl  (nb)

Der 11.11. ist mittlerweile einige Tage her, die Stadt erholt sich langsam von dem ganzen Trubel, den die tausenden Feiernden am vergangenen Samstag zum Sessionsauftakt ausgelöst haben.

Bei einem Spaziergang am Mittwochvormittag (15. November 2023) bei sonnigem Wetter lässt nur noch wenig darauf schließen, dass vor wenigen Tagen hier unzählige, vor allem junge Jecken ihren Party-Spot in das Gebiet rund um den Aachener Weiher verlegten, da die Eingänge zur Zülpicher Straße und zu den Uniwiesen wegen Überfüllung bereits geschlossen wurden. Oder doch?

Karneval in Köln: Scherbenmeer am Aachener Weiher nach dem 11.11.

Bereits im vergangenen Jahr machte EXPRESS.de einige Tage nach dem 11.11. einen Rundgang im Hiroshima-Nagasaki-Park. Damals fiel auf: Es war trotz der ins Land gestrichenen Tage nach dem 11.11. immer noch sehr dreckig, die Spuren der Partymeute waren in der Grünanlage noch deutlich zu sehen. Wie sieht es diesmal aus?

Alles zum Thema AWB

Die AWB hatte am Dienstag eine vorläufige Bilanz gezogen: 120 Tonnen Müll wurden nach dem 11.11.2023 eingesammelt, 20 Tonnen mehr als im Vorjahr. Weiter heißt es: „Dank des aufgestockten Personal- und Fahrzeugeinsatzes in diesem Jahr konnten viele Verunreinigungen schneller als im Vorjahr noch am 12.11. beseitigt werden.“ Und das bestätigt sich auch beim EXPRESS.de-Rundgang am Mittwoch, auf dem Weg durch die Grünanlage sind auf den ersten Blick kaum noch Überbleibsel vom Party-Samstag zu sehen.

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Allerdings nur auf den ersten Blick, denn auch die AWB, die auch am Mittwoch noch mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort war, ergänzt: „Zusätzlich aufgestellte Abfallbehälter insbesondere für Glas wurden von den Feiernden nicht im gewünschten Maße angenommen. Dadurch waren viele Bereiche mit Scherben und Flaschen verunreinigt. Dies erhöhte den Reinigungsaufwand für die AWB erheblich.“

Die Scherben würden nicht maschinell beseitigt werden können, weshalb die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWB am Mittwoch auch mit Zangen rund um den Aachener Weiher unterwegs waren.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWB sammeln den Müll vom 11.11. ein.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWB waren auch am Mittwoch (15. November 2023) noch im Hiroshima-Nagasaki-Park unterwegs und sammelten den Müll vom 11.11. ein.

Und die Aussage bestätigte sich: Die Wege und Grünflächen sind immer noch von Glasscherben übersät. Grüne, braune, durchsichtige – das Scherbenmeer ist enorm. Vor allem gefährlich für die Enten, Gänse und Schwäne, die im Aachener Weiher beheimatet sind. Oder für die Gassirunden mit dem Hund, die aktuell eigentlich gar nicht möglich sind, ohne mit dem Vierbeiner danach eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Köln nach dem 11.11.: Immer noch viel Müll rundum den Aachener Weiher

Wenn man die frequentierten Wege durch den Park verlässt und die Trampelpfade so ein wenig erkundet, bietet sich aber auch vier Tage nach dem 11.11. immer noch ein trauriges Bild. Die Feiernden haben ihre Spuren hinterlassen, sodass die AWB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wohl auch in den nächsten Tagen noch mit der Säuberung beschäftigt sind.

Schnaps-, Wein- oder Bierflaschen, Lachgaskartuschen, Zigarettenverpackungen, Gras-Tütchen, benutzte Kondome – zwischen den Bäumen des Aachener Weihers offenbaren sich bei genauerer Betrachtung dann doch immer noch die Nachwehen des 11.11.2023.

Ob die exorbitante Vermüllung einer beliebten Grünanlage auch in Zukunft der Weisheit letzter Schluss ist, müssen die Verantwortlichen der Stadt Köln bewerten. Allerdings recht schnell, denn in 85 Tagen ist Weiberfastnacht.