Beim Veedelszoch in Wahn ist es zu unschönen Szenen gekommen. Die Verantwortlichen wollen etwas dagegen tun.
Ekel-Alarm im Karnevals-ZochKölner Veedelsumzug hinterlässt Pinkel-Spur
Wildpinkeln in Köln kostet bis zu 200 Euro, auch an Karneval. Beim Umzug der Wahner Piraten am Samstag (1. März 2025) floss Urin vom Festwagen aber direkt auf die Straße, wo Kinder Süßigkeiten aufsammeln. So geschehen.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, mischte sich der Wagen der Piraten im Wahner Zug in den Festumzug ein. Dort konnte man eine nasse Spur direkt unter dem rechten Reifen des Wagens sehen, die von einem improvisierten Pissoir auf der rechten Seite des Wagens stammte. Dies sorgte für Unmut, zumal Kinder und Erwachsene in dieser Spur nach Kamelle griffen.
Köln: Pinkel-Spur im Wahner Zoch
Die Wahner Piraten feiern ihr 30-jähriges Bestehen. 1995 traten sie erstmals dem Wahner Zug bei, mit ihrem als Piratenschiff gestalteten Festwagen. Während des Karnevals schaffen es einige Mitglieder offenbar nicht, sich zu beherrschen, was ernste Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Laut dem Festkomitee des Kölner Rosenmontagszugs wäre dies dort nicht akzeptabel. Chemie-Toiletten sind auf vielen Festwagen Standard.
Frank Ulbrich, Mitglied der Piraten, räumt das Problem ein, dass kein Behälter für Urin vorhanden ist. Er betont, dass auch andere Gruppen ohne sanitäre Lösungen unterwegs sind. Der TÜV Rheinland, der die Wagen prüft, fokussiert nicht auf sanitäre Anlagen und verweist an die Stadt.
Stadtsprecherin Jutta Doppke-Metz erinnert daran, dass alles Urinieren in der Öffentlichkeit untersagt ist. Der Stadt war bisher nicht bekannt, dass die Piraten ohne Urin-Behälter unterwegs sind. Eine Sanktionierung der gesamten Gruppe sei nicht möglich, jedoch werde die Stadt Maßnahmen ergreifen und mit den Verantwortlichen sprechen.
Die Stadt Köln sehe keine Pflicht für Toiletten auf Wagen, aber eine Absprache mit der lokalen Gastronomie erlaube die Nutzung ihrer Sanitäranlagen.
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Severin Besgen von der Interessengemeinschaft Wahner Karneval zeigt sich überrascht über die Vorwürfe. Er betont, dass Fragen zur Ausstattung des Festwagens bisher nicht gestellt wurden, obwohl die Piraten schon in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind.
Unter anderem missachten sie das Alkoholverbot und nutzen den Wagen unrechtmäßig. Besgen erklärt, dass die IG für den Ablauf des Zuges verantwortlich ist, aber bei knapp 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern könne nur sporadisch kontrolliert werden.
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Ein Ausschluss der Regelbrecherinnen und -brecher wäre schwer umsetzbar, da man sonst nur noch 20 Gruppen hätte. Die Sicherheit bleibe dennoch oberstes Gebot. Der Urin-Vorfall werde weiterverfolgt, jedoch endet Besgens Amtszeit bald.
Ein Kuriosum gab es auch an Weiberfastnacht auf der Zülpicher Straße – siehe Video oben.
Wolfgang Mombaur, Zugleiter des Porzer Zugs, erfuhr durch die Recherche von der Problematik. Beschwerden gab es ihm zufolge bisher nie. Er bekräftigt, dass dieses Verhalten im nächsten Jahr unterbunden werden soll. (KI/red)