Er hat sich gewunden: In den Wochen vor dem Kölner Rosenmontagszug sagte Zugleiter Holger Kirsch auf die Frage, ob der Zug jetzt immer in Deutz starten würde, folgende Sätze: „Das hängt vom Wetter ab und wie der Zug dort angenommen wird. Es kann sein, dass es alle fünf Jahre mal zu besonderen Anlässen so ist.“

Liebe Zugleitung: Habt ihr was gemerkt? Für diese geniale Idee an Rosenmontag gebührt dem Team um Holger Kirsch Dank und Anerkennung. Denn sie haben eine jecke Hochburg mit 400.000 Einwohnerinnen und Einwohnern wachgeküsst und sie zu einer pulsierenden jecken Ader werden lassen. Die Schäl Sick einzubinden, war richtig und wichtig.

Rosenmontagszug: Respekt für Deutz-Idee

Kommen wir zu den meckernden Jecke, die den Startpunkt als nicht gut gewählt empfunden haben. Hauptargument, zum Beispiel der Eltern der Schull- und Veeedelszöch: Die Anreise sei zu kompliziert. War es denn bislang fairer, wenn man beispielsweise von Dellbrück aus durch die ganze Stadt musste, um in die Südstadt zur Aufstellung zu kommen?

Sicherlich war am Montag bei der Aufstellung in Deutz nicht alles perfekt. Ein paar mehr Toilettenhäuschen wären spitze gewesen, auch das gastronomische Angebot am Auenweg (fliegende Kioske?) wären mit Sicherheit von Vorteil. Aber es gab ja beispielsweise das Parkcafé und andere Ausweichmöglichkeiten.

Nehmen Sie an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Nach der Premiere mit dem Start in Deutz wird man sich zusammensetzen in der Zugleitung. Man wird Kosten, Logistik und Aufwand miteinander vergleichen und dann entscheiden.

Wer Deutz und seine jecke Bevölkerung von Ottoplatz über Neuhöfferstraße bis zur Freiheit gesehen hat, kann dann eigentlich nur zu einem Rückschluss kommen: Die Schäl Sick gehört dauerhaft in den Kölner Rosenmontagszug integriert – und nicht nur alle paar Jahre mal.