Die TV-Kritik von der Übertragung des Rosenmontagszugs 2024 im WDR. Kommentatorin Sabine Heinrich war dieses Jahr erstmals an der Seite von Guido Cantz.
TV-KritikRührender Moment bei Premiere von Sabine Heinrich im Kölner Rosenmontagszug 2024
von Adnan Akyüz (aa)
Herzlichen Glückwunsch, WDR! Nach den zuletzt viel kritisierten Entscheidungen zum Kölner Karneval ist Sabine Heinrich (47) ein Glücksgriff für den Sender. Bei der Übertragung des Kölner Rosenmontagszugs 2024 passte die erfahrene Reporterin zu Guido Cantz (52) wie Tünnes zu Schäl!
Mit ihrem jecken Fachwissen stand Heinrich ihrem erfahrenen Kollegen in nichts nach. Die blonde Frohnatur – letztes Jahr noch Reporterin am Zochweg – rückte dieses Jahr auf Karnevals-Legende Wicky Junggeburth als Kommentatorin nach.
Sabine Heinrich kommentiert erstmals Kölner Rosenmontagszug im WDR
Guido Cantz, Porzer Jung, und Sabine Heinrich, gebürtig aus Unna, kommentierten aus ihrer Kabine. Cantz grüßte die kölschen Exil-Jecken in aller Welt, etwa in Thailand am Strand oder auf Teneriffa. Heinrich sagte: „Rosenmontag im Bikini, können wir uns nur schwer vorstellen.“
Ein Highlight der Übertragung: Ein sichtlich gerührter Wicky Junggeburth („Einmol Prinz zo sin“). Der Ex-Prinz fuhr nach 30 Jahren erstmals wieder im Zoch mit – und das auf dem Zochleiterwagen. „Das kann man sich gar nicht vorstellen. 30 Jahre lang habe ich drauf gewartet. Man fühlt sich wie ein König, alle jubeln einem zu. Danke an Zochleiter Holger Kirsch.“ Cantz ehrte ihn gebührend. „Ich würde ihn jedes Jahr mitnehmen. Er hat so viel für den Karneval getan.“
Die Reporterschalten zwischendurch waren eher zäh, dafür zeigten die Drohnenaufnahmen aus der Vogelperspektive das Ausmaß des Zochs in der Südstadt. Bei diesem Anblick geht das kölsche Hätz auf!
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Beeindruckend: Cantz kennt nahezu alle Jecken, die eingeblendet werden. Sabine Heinrich hat mit ihrem Hintergrundwissen aus dem Kölner Karneval eine sehr gute Figur gemacht. Auch, wenn Cantz der „Imi“, die seit 20 Jahren in Köln lebt, ab und zu Kölsch-Nachhilfe geben musste.
Hier gibt es die schönsten Fotos vom Rosenmontagszug 2024 in Köln:
Zwischendurch gab es auch ein paar müde Sprüche. Etwa zu den Hüten der Großen Kölner, auf denen „GK“ steht. Für Guido Cantz ein Tippfehler, „Ich werde ja mit ‚C‘ geschrieben“. Oder: „Schimmel im Zoch find ich gut, im Kühlschrank nur so halb.“ Gähn.
Lustig wurde es dann beim Wagen zu Ehren des 200. Todestags von Ferdinand Franz Wallraff. Cantz: „Der Mann hat mehr Bilder gesammelt als die Stadt Köln auf der Zoo-Brücke.“ Tusch!
Heinrich ergänzte: „Wallraff hat den Melaten Friedhof neugestaltet, wo er heute auch liegt. Positiver Wagen, der mal Danke sagt an einen bekannten Kölner.“
Zwischen den vielen Informationen hat das Duo auch mal eine Pause zum Durchatmen eingelegt, „genießen wir mal die Musik“, sagte Cantz als ein Spielmannszug vorbeiläuft.
Etwas ernster wurde es beim Frontex-Wagen mit Flüchtlingen auf einem Schlauchboot. „Ist schon ein beklemmender Moment“, sagte Heinrich.
Cantz wusste aber sofort, den Moment aufzulockern: „Köln ist ja eine sehr weltoffene Stadt. Das sind man an unseren drei Stadtheiligen und an Lukas Podolski. Ein Mann, der mit polnischen Wurzeln italienisches Eis und türkischen Döner verkauft. Also internationaler geht es nicht, glaube ich.“
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Einen Schönheitsfehler gab es dann doch. Auf die Frage von Heinrich, ob Poldi zum Zoch gekommen ist, sagte Cantz, dass der Fußballer am Sonntag in der Türkei noch ein ganz sensationelles Tor geschossen hat. Poldi spielt aber bekanntlich in Polen. Da zeigte der Kommentator, wo seine Stärken liegen …
Das Duo kannte auch die Historie von fast allen Gesellschaften und Gruppen. Als Cantz mal was nicht wusste, stichelte Heinrich augenzwinkernd: „Jetzt wäre so ein Wicky schön.“ Große Fußstapfen, aber Heinrich hat es geschafft, den Frohsinn vom Zoch an die Zuschauerinnen und Zuschauer zu übermitteln.