Vor 20 Jahren begann in Köln eine Erfolgsgeschichte: Tausende Ehrenamtler helfen seitdem, die Stadt von Müll und Dreck zu befreien. „Kölle putzmunter“, so der passende Name. Jetzt wurde gefeiert.
„Sonst wäre Köln ein Drecksloch“Ehrenamtler feiern Projekt, das jeder kennen sollte
Köln. Es sind eindrucksvolle Zahlen: Durchschnittlich 10.000 Kölnerinnen und Kölner schreiten pro Jahr zur Tat, nehmen Schaufel, Besen oder Greifzange zur Hand und machen sauber. Und das schon seit 20 Jahren. Da gründete sich das Ehrenamtler-Projekt „Kölle putzmunter“. Zum Geburtstag trafen sich die Akteure am Mittwoch (1. September) beim Landschaftsverband Rheinland in Deutz, um auf die einzigartige Erfolgsgeschichte anzustoßen.
Kölle putzmunter: AWB, Stadt Köln und Co. feiern Ehrenamts-Aktion
Bei der stadtweiten Aktion unter dem Motto „Gemeinsam für ein sauberes Köln“, können sich seit jeher Freiwillige beteiligen (Details finden Sie hier). So wie Richarda Fesl aus Mülheim. Die fleißige Müllsammlerin, die unter anderem auf die Gefahren von achtlos weggeworfenen Zigaretten-Kippen aufmerksam macht, brachte es auf den Punkt: „Ohne Putzmunter wäre Köln ein Drecksloch.“
Glauben Sie nicht? Nach Angaben der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB), die neben der Stadt Köln, Grüner Punkt – DSD, Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft (AVG) Köln sowie dem EXPRESS zur Veranstaltergemeinschaft zählen, wurden allein in diesem Jahr bislang 300 Kubikmeter Müll ehrenamtlich gesammelt.
Um sich die Zahl besser vorstellen zu können: Es handelt sich dabei um die Größe eines Fußballfelds, das voll mit Müll ist – und dieses ragt einen Meter in die Höhe.
Sozialdezernent Dr. Harald Rau sowie der neue Beigeordnete für Umwelt, William Wolfgramm waren voll des Lobes: „Ich finde das großartig, wie sich die Kölnerinnen und Kölner für ihr Veedel und ihre eigene Umwelt engagieren und dann auch dafür sorgen, dass das Stadtbild verschönert wird. Das ist eine ganz wichtige Aktion, um auch mal sichtbar zu machen, wie man eigentlich mit diesem Thema umgehen soll.“
Dr. Harald Rau erinnerte sich daran, wie er nach seinem Amtsantritt in Köln selbst bei Putzmunter mitmachte. Dies habe ihn sehr geprägt, als er am Rhein unterwegs war und Glasscherben aufsammelte. „Seither gehe ich anders durch unsere schöne Stadt. Putzmunter schafft ein Bewusstsein, was es heißt, wenn Leute Sachen achtlos wegschmeißen“, so Rau. Und: Bei diesem Müllsammeln werde jedes Mal deutlich, dass die Gesellschaft verstärkt Abfall vermeiden müsse.
Dann wurde gefeiert: Putzmunter präsentierte sich die Band Lupo, die unter anderem ihren neuen Song „Fische“ vorstellte und ebenfalls schon fleißig mit angepackt hat. Die Musiker waren vor kurzem am Aachener Weiher als Saubermänner unterwegs.