Dauerstreit um Kölner VolksbühneWegweisendes Urteil gefallen – „wir sind glücklich und erleichtert“

Axel Molinski, Geschäftsführer der Volksbühne am Rudolfplatz

Axel Molinski, Geschäftsführer der Volksbühne am Rudolfplatz, am 26. Oktober 2022

In Köln gibt es seit Jahren Streit um den Betrieb der Volksbühne am Rudolfplatz. Neu war laute elektronische Musik. Personen aus der Nachbarschaft hatten dagegen geklagt.

Seit Jahren tobt der Streit um den Lärmpegel der Volksbühne am Kölner Rudolfplatz. Nun gibt es ein neues Urteil.

Das ehemalige Millowitsch-Theater darf seinen Konzertbetrieb fortsetzen. Das hat das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OVG) am Mittwoch (12. Juni 2024) in Münster entschieden und damit Urteile aus der Vorinstanz gekippt.

Kölner Volksbühne am Rudolfplatz: Konzertbetrieb darf weitergehen

Damit waren die Berufungen der Stadt Köln und des Trägervereins erfolgreich. Das OVG hat keine Revision zugelassen. Dagegen können die Kläger Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einlegen (Az: u.a. 7 A 1268/22).

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Geklagt hatte der Eigentümer einer Wohnung in der Nachbarschaft. Er fühlte sich in seinen Rechten verletzt und durch den Lärm der Volksbühne gestört. Er hatte gegen die Baugenehmigung der Stadt geklagt. Die Volksbühne hatte 2015 ihr Angebot neben den Theatervorstellungen um Konzerte mit elektronisch verstärkter Musik erweitert.

4711, Reissdorf, Rolex

Die bekanntesten Werbungen in Köln

Der Schriftzug „Liebe deine Stadt“ ist wieder über der Nord-Süd-Fahrt installiert.

Seit 2007 bestaunten Kölnerinnen und Kölner den „Liebe deine Stadt“-Schriftzug über der Nord-Süd-Fahrt. Im Februar 2021 dann der Schock: Die Liebeserklärung für die geliebte Stadt Köln verschwand. Seit dem 3. September 2023 ist diese wieder an alter Stelle zurück.

4711-Leuchtreklame im Kölner Hauptbahnhof

Die 4711-Leuchtreklame im Kölner Hauptbahnhof gilt schon beinahe als Markenzeichen des zentralen Bahnhofs. Manchmal fällt aber auch das Licht aus. Unser Foto wurde im März 2022 aufgenommen.

Eine Werbetafel der Kölsch-Brauerei Reissdorf an einem Haus am Rudolfplatz in Köln.

Kennt wahrscheinlich jede Nachteule ... Die Reissdorf-Reklame befindet sich seit 1968 an einer Hauswand am Rudolfplatz – genaue Adresse Aachener Straße 3. Im Wechsel erscheinen in den Abendstunden ein Mann („Er trinkt“) beziehungsweise eine Frau („Sie trinkt“), die ein Kölschglas heben – und das ohne betrunken zu werden. Hier ein Foto vom 17. Juni 2019.

Eine überdimensionale Eistüte des schwedisch-amerikanischen Pop Art-Künstlers Claes Oldenburg, aufgenommen am 13.12.2012 auf der Neumarkt-Galerie in Köln (Nordrhein-Westfalen).

Kölns dickste Eistüte auf der Neumarkt-Galerie hat auch schon hier und da für Staunen und Schmunzeln gesorgt. Für ein bestimmtes Produkt wird hier allerdings nicht geworben. Vielmehr geht es um Kunst. Entworfen wurde die Eistüte vom schwedisch-amerikanischen Pop Art-Künstler Claes Oldenburg. Hier ein Foto vom 13. Dezember 2012.

Das Rolex-Haus in Köln, hier noch mit dem goldenen Schriftzug versehen.

Das Rolex-Haus am Kölner Hauptbahnhof, damals noch mit dem goldenen Schriftzug, gehörte in Sachen Werbebeschilderung absolut zum Kölner Stadtbild. Der Schriftzug ist allerdings seit unbekannter Zeit abhandengekommen.

Logo der Sendung mit der Maus am WDR-Gebäude

Auch der Sitz des WDR in Köln hat Kultfaktor. Das Logo der Sendung mit der Maus leuchtet am WDR-Gebäude in der Kölner Innenstadt. Hier ein Foto vom 9. Mai 2021.

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Nach Überzeugung des OVG aber bewohnt der Kläger rechtswidrig das Gebäude, das zuvor für Gewerbe – eine Druckerei – genutzt worden war. Für die Volksbühne bestehe eine bestandskräftige Baugenehmigung mit dem Betrieb auch nach 22 Uhr. Damit sei das Gebäude in der unmittelbaren Nachbarschaft nicht als Wohnraum nutzbar. Der jetzt seit 2018 genehmigte erweiterte Betrieb mit Konzerten bis 22 Uhr ist nach dem Urteil des OVG ebenfalls unbedenklich. Die Richtwerte zum Lärmschutz würden tagsüber eingehalten.

Die Betreiber der Volksbühne berufen sich zu Recht auf Bestandschutz, entschied das OVG. Auch in einem weiteren Verfahren war eine Nachbarin nicht erfolgreich. Hier bestätigte das Gericht in Münster die Vorinstanz.

„Unser Theater kann in der aktuellen Form weiterhin bestehen. Wir sind glücklich und erleichtert nach den schweren Jahren der Ungewissheit“, sagte Axel Molinski, Geschäftsführer der Volksbühne am Rudolfplatz, gegenüber EXPRESS.de. (mt/dpa)