Klare Graffiti-AnsageFC-Ultras feinden Künstlerin in Kölner U-Bahnstation an

von Ayhan Demirci  (ade)

  1. Ultra-Sprayer beanspruchen öffentlichen Raum für sich
  2. Zwei fette Schriftzüge über Kunstwerk gesprüht
  3. KVB will reagieren
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Die Verbalattacke gegen die Künstlerin, die das Wandgemälde schuf.

Köln – In der U-Bahnstation Leyendeckerstraße in Ehrenfeld haben Sprayer, die offenbar den umstrittenen FC-Ultras angehören, das großflächige Kunstwerk im Gewölbe beschmiert.

Große Ultras-Schriftzüge an den Wänden

Damit ist zum wiederholten Male die Konzeptmalerei, die die Stadtteilgeschichte Ehrenfelds darstellen soll, verschandelt. In beiden Fahrtrichtungen prangt in großen Lettern jeweils einmal der Schriftzug Ultras, in Fahrtrichtung Bocklemünd in den FC-Vereinsfarben rot-weiß.

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Die Schriftzüge Ultras und 1. FC Köln prangen an der Wand.

In einer gemalten Sprechblase haben die Sprayer außerdem eine Botschaft hinterlassen, die sich gezielt gegen die Künstlerin Ulrike Utaz wendet. Die aus Baden-Württemberg stammende Malerin hatte 1992 das als größtes öffentliches Kölner Kunstwerk geltende Wandgemälde gestaltet.

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In der Verbalattacke sprühen und giften die Täter die Frau an: „Der urbane Raum gehört uns!!! Nicht dieser Ulrike Utaz."

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Auch die zweite Tunnelwand ist mit dem Schriftzug „Ultras“ besprüht worden.

KVB will Wand zeitnah reinigen

In Wahrheit gehören die besprühten Flächen der Stadt Köln, die Haltestelle betreibt die KVB.

Stephan Anemüller, Sprecher der KVB, erklärte gegenüber EXPRESS: „Die Haltestelle war im vergangenen Sommer großflächig beschmiert worden. Kurz vor Weihnachten wurde das Kunstwerk gereinigt, später eine Schutzschicht aufgetragen. Die neuen Schmierereien werden zeitnah beseitigt.“