Für Menschen in Köln-Stammheim stehen große Veränderungen bevor. Die Häuser, in denen sie leben, werden abgerissen.
Nach Schock über Abriss im VeedelEin guter Deal? Was die GAG den Betroffenen jetzt anbietet
von Adnan Akyüz (aa)
Wie geht es für Mieterinnen und Mieter der GAG in Köln-Stammheim weiter? Nach der Ankündigung des Abrisses der Gebäude an der Elias-Gut-Straße 1 bis 13 herrscht große Verunsicherung. Die Menschen müssen raus aus ihren Wohnungen, weil an dieser Stelle Neubauten entstehen sollen, und haben viele Fragen. EXPRESS.de hat die Antworten.
Wo soll ich nur hin? Kann ich zurück in meine Wohnung? Kann ich mir eine Wohnung in einem Neubau dann leisten? Alles Fragen, die sich Mieterinnen und Mieter der GAG derzeit stellen.
Köln: GAG will Mieterinnen und Mietern Ersatzwohnungen anbieten
Als Kölns größte Vermieterin kann die GAG auf einen großen Bestand von Wohnungen zurückgreifen. So wurde den Menschen in Stammheim auch in einem Brief angekündigt, dass eine „geeignete Anzahl von geeigneten Wohnungen“ bereitgestellt werden soll. Das bedeutet, dass Mieterinnen und Mietern eine Übergangswohnung angeboten werden soll. Auf Anfrage von EXPRESS.de stellt GAG-Sprecher Jörg Fleischer klar: „Grundsätzlich werden wir den betroffenen Mieterinnen und Mietern eine Ersatzwohnung im GAG-Bestand anbieten, wenn dies gewünscht ist.“
Auch können betroffene Mieterinnen und Mieter die in dem Brief aufgeführte zuständige Modernisierungsbetreuerin kontaktieren, um eine geeignete Übergangswohnung zu ermitteln. Wer übernimmt dann die ganzen Kosten? Dazu der Sprecher: „Den Umzug bezahlt die GAG, ebenso wie einen eventuellen Rückzug.“ Das dürfte für viele eine Erleichterung bedeuten.
Da der Prozess des „Leerziehens“ laut GAG erfahrungsgemäß bis zu eineinhalb Jahre dauert, seien die Menschen schon jetzt angeschrieben worden. „Das Verfahren wurde bereits bei zahlreichen Neubau- und Modernisierungsprojekten angewendet und hat sich bewährt“, so Sprecher Jörg Fleischer. Denkbar also, dass dieses Verfahren auch bei den geplanten Neubau-Projekten an der Adolf-Kober-Straße, Moses-Heß-Straße und Georg-Beyer-Straße in Stammheim in Zukunft angewendet wird.
Mieterinnen und Mieter müssen ausziehen, die alten Häuser werden abgerissen und die Menschen können dann in einen Neubau zurück? Hört sich nach einem guten Deal an. Dabei muss die GAG die Menschen gar nicht „zurücknehmen“, wie Sprecher Jörg Fleischer erklärt: „Gesetzlich verpflichtet, einen Rückzug zu ermöglichen, ist die GAG nicht. Auch wird es ‚dieselbe‘ oder ‚die alte‘ Wohnung ja gar nicht mehr geben. Aber es ist der Anspruch der GAG, alle Mieterinnen und Mieter zu halten und dafür sowohl beim Ersatzwohnraum (zu dem es ebenfalls keine gesetzliche Verpflichtung gibt) als auch bei einem eventuellen Rückzug eine passende Lösung zu finden.“ Auch das dürfte die Betroffenen beruhigen.
Ein Rückzug sei in der Vergangenheit bei ähnlichen Vorhaben in der überwiegenden Zahl auch gelungen. Doch es habe auch andere Entscheidungen gegeben, wie der Sprecher weiter erklärt: „Es gibt genügend Beispiele von Menschen, die nicht übergangsweise in eine andere GAG-Wohnung gezogen sind, sondern etwa zu den Kindern nach Süddeutschland, ins betreute Wohnen oder die mit der/dem Lebenspartner/in zusammengezogen sind. Auch entscheiden sich nicht wenige gegen einen Rückzug, weil es ihnen in der Ersatzwohnung dann doch gut gefällt. Alle diese Punkte werden in den individuellen Gesprächen behandelt.“
Betroffenen Mieterinnen und Mietern wird jetzt geraten, sich mit ihren Ansprechpartnern, die in den Briefen genannt sind, in Verbindung zu setzen, um ihre zukünftige Wohnsituation zu klären.