Eine historische Pumpe auf dem Kölner Markt wurde aus Versehen umgefahren. Der Vorfall ist mittlerweile schon drei Jahre her.
„Historischer“ UnfallArbeiter fuhr Pumpe auf dem Alter Markt um – wie ist der aktuelle Stand?
Es war für Köln ein „historischer“ Unfall: Am Morgen des 4. Juni 2020 fuhr ein Bauarbeiter mit seinem Lkw die aus der Zeit um 1750 stammende Wasserpumpe auf dem Alter Markt aus Versehen um.
Sogar den Zweiten Weltkrieg hatte das mehrere Meter hohe Bauwerk aus Sandstein und Basalt bis dahin offenbar unbeschadet überstanden – jetzt lag es dahingerafft auf dem Boden. Die Polizei knöpfte dem Unfallfahrer noch vor Ort ein Verwarngeld ab. Nur: Das alles ist schon über drei Jahre her. Wo ist die Pumpe?
Posse um Pumpe auf dem Alter Markt: Wie geht es weiter?
Jetzt kommt raus: Selbst das Wiederaufstellen einer Säule wird in Köln, das seit dem Dombau bis in die Gegenwart der quälenden Opernsanierung Bauverzögerungen gewohnt ist, kompliziert und zum zeitraubenden Akt. Nach Auskunft einer Sprecherin der Stadt liegt die Pumpe zerlegt in ihre Einzelteile in einem Lagergebäude auf dem Kölner Südfriedhof.
Die Stadt ist – berechtigterweise – der Auffassung, dass die Firma, deren Mitarbeiter die Pumpe auf dem Gewissen hat, für die Kosten der Wiederherstellung und der Instandsetzung auf dem Alter Markt aufkommen muss. Die Kosten bewegen sich im hohen fünfstelligen Bereich.
Hier geht es zu unserer Umfrage:
Bei einer Ausschreibung wurde ein Angebot eingeholt. Die betroffene Versicherungsgesellschaft der Baufirma aber hielt den Preis für zu hoch und ging dagegen vor. Es kam zu einer rechtlichen Auseinandersetzung zwischen Stadt und Versicherung, infolgedessen die Stadt nachgeben und eine zweite Ausschreibung starten musste.
Derzeit, so die Stadtsprecherin, würden weitere Vergleichsangebote eingeholt. Die Ausschreibung umfasse „das Gewerk der Steinmetzarbeiten, da es nicht nur um die bloße Aufstellung der schweren Steinquader geht, sondern einige Steine komplett fachgerecht aufgearbeitet und gestalterisch sachgerecht ergänzt werden müssen.“
Immerhin: Der Pumpschwengel scheint beim Unfall nicht lädiert worden zu sein. Der Lkw belieferte am Unfalltag die Baustelle des „Roten Hauses“ am Alter Markt.
Bei der Pumpe handelt es sich um eine der wenigen erhaltenen Pumpen, wie sie bis ins 19. Jahrhundert zur Wasserversorgung den Menschen in Köln dienten. Der Ort war auch ein beliebter Waschplatz mitten in der Stadt: Frauen wuschen hier die Wäsche aus dem Haushalt.