Der Kölner Dom ist die Haupt-Sehenswürdigkeit der Stadt. Doch meistens ist er wegen Bauarbeiten nicht komplett sichtbar. Das ändert sich nun.
Glocken läutenSchwindel erregende Höhe: So läuft der Gerüstabbau am Kölner Dom
Köln. Die Westfassade des Kölner Doms mit dem Hauptportal und den beiden Türmen wird erstmals seit zehn Jahren ohne Baugerüst zu sehen sein wird. Nach zu viel Wind am Dienstag haben dazu am Donnerstag, 7. Oktober, die Arbeiten dazu begonnen.
Kölner Dom: Nach zehn Jahren – freie Sicht auf prachtvolle Westfassade
Seit 6 Uhr wird auf und an der Kathedrale konzentriert gearbeitet. Viele Schaulustige haben sich bereits eingefunden.
Der Ablauf ist so geplant: Nachdem der 124 Meter lange Ausleger des Krans aufgerichtet ist, werden Schlaufen vom Kran am Seitenteil des Gerüsts befestigt. Hängt das jeweilige Teil am Kran, werden die Seile, an denen das Gerüst am Dom befestigt ist, ausgehakt. Danach werden die einzelnen Gerüstteile, die am Kran hängen, langsam nach unten befördert.
Eigentlich sollte im Laufe des Dienstags mit dem Abbau begonnen werden. Das Wetter spielte jedoch nicht mit, weshalb der Abbau wegen starken Windes verschoben wurde.
Kölner Dom: Erstes Hängegerüst am Bauwerk wurde 1996 aufgebaut
Eine komplett freie Sicht auf die Westfassade des Kölner Doms gab es schon lange nicht mehr. Das erste Hängegerüst sei bereits 1996 aufgebaut worden, sagt der Sprecher der Dombauhütte, Matthias Deml.
„Die folgenden Gerüste haben sich in ihrer Bestandszeit jeweils mit den nachfolgenden überschnitten.“ Allerdings seien diese Gerüste nicht immer so präsent gewesen wie das derzeitige Gerüst, das 2011 installiert wurde.
Kölner Dom wird künftig nicht frei von Baugerüsten – aber die Westfassade
Auch künftig werde der Dom nicht gerüstfrei sein, betonte Deml. „Es gibt ja noch eine ganze Reihe weiterer Gerüste. Nur die Westfassade ist vorübergehend fast gerüstfrei.“ Das nächste große Hängegerüst soll nicht vor 2023 aufgebaut werden.
Köln: Etwa 100 Menschen bewahren Kölner Dom vor Verfall
Die Gerüste sind für Instandsetzungs-Arbeiten notwendig. Etwa 100 Menschen sind ständig damit beschäftigt, alte Bausubstanz durch neue zu ersetzen und den Dom so vor dem Verfall zu bewahren.
Das hat nicht nur mit seiner schieren Größe zu tun – der Dom hat die größte Grundfläche aller Kirchen in Deutschland – sondern vor allem auch damit, dass er in einzigartiger Weise komplett mit einem Gewirr von Skulpturen und Türmchen überbaut ist.
Schäden daran entstehen unter anderem durch Stürme. In der Vergangenheit setzte auch die Luftverschmutzung dem Dom sehr stark zu, darüber hinaus gibt es immer noch Kriegsschäden. Der Kölner Dom wird also weiterhin nicht komplett ohne Baugerüste zu sehen sein können, das steht fest. (mj/dpa/jan)