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Kölner MülleckenSelbst Kirchen werden nicht verschont – „gehört das zum Stadtbild?“

An den Mauern einer Kirche liegen leere Verpackungen und anderer Müll.

An den Mauern der Kölner Kirche St. Cäcilien liegt Müll. Das Foto hat uns Mirco Neuner am 27. Dezember 2024 geschickt.

In Köln gibt es viele Dreckecken. Selbst an Kirchen, wie Mirco Neuner gegenüber EXPRESS.de berichtet.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

„So sieht es jeden Tag bei uns an der St. Cäcilienkirche aus!“, empört sich Mirco Neuner. Auf einem Foto, das er gemacht und EXPRESS.de geschickt hat, reiht sich entlang der Kirchenmauer der Müll.

Unzählige leere Verpackungen, auch von Kondomen, Trinkbecher, dreckige Kleidung. „Gehört das zum Stadtbild?“, fragt Neuner ironisch.

Vermüllung an St. Cäcilien: Reinigung laut Stadt Köln klar geregelt

Das gesamte Areal – wo sich mitunter auch die VHS, das Kulturquartier und der Neumarkt befinden – sei ein beliebter Treffpunkt von Jugendlichen, Obdachlosen und Drogenabhängigen, heißt es seitens der Stadt Köln.

Alles zum Thema AWB

„Für die Reinigung innerhalb des Areals, insbesondere an St. Cäcilien, hat die AWB keine Zuständigkeit, da es sich hier um Privatgelände handelt“, so Sabine Wotzlaw vom städtischen Presseamt. Die Reinigung des Bereichs obliege somit der Kirche selbst.


Gibt es Dreckecken in Köln, über die ihr euch auch aufregt? Dann meldet euch bei uns!

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Die AWB würde lediglich im Zuge von Sonderbeauftragungen, beispielsweise durch das angrenzende Museum Schnütgen oder der VHS, entsprechende Bereiche reinigen. Wotzlaw: „Hier werden mitunter beauftragte Bereiche durch eine zusätzliche Nassreinigung von Urinal-Ecken gereinigt.“

St. Cäcilien zählt zu den Sehenswürdigkeiten Kölns. Sie ist eine der ältesten romanischen Kirchen der Stadt und seit 1956 Ausstellungsraum des Museum Schnütgen für mittelalterliche Kunst. Außerdem verewigt sich 1980 der berühmte Sprayer Harald Oskar Naegeli mit einem seiner tanzenden Skelette auf der zugemauerten Westfassade der Kirche.

„Ich kann die vermüllte Situation bestätigen, aber nicht nachweisen, von wem der Dreck hinterlassen wurde“, erklärt Stephan Kessler, Pfarrer der Kirchengemeinde Sankt Peter, auf EXPRESS.de-Nachfrage. Die Kirche St. Peter liegt direkt neben der Museumskirche St. Cäcilien, dazwischen der Cäcilienhof.

Kölner Pfarrer: Wollen Junkies nicht permanent vertreiben

Es würden sich dort immer wieder Menschen aus dem Drogenmilieu um den Hotspot Neumarkt aufhalten, aber auch andere Passanten und Personen, so der Pfarrer weiter. Er stellt klar: „Der Ort wird regelmäßig einmal pro Woche gereinigt, Personen jedoch von einem öffentlichen Grundstück nicht vertrieben.“

Er erzählt, dass der Cäcilienhof von der Kirchengemeinde für mehrere Jahre der Stadt als mobiler Drogenkonsumort mit Betreuung und Beratung zur Verfügung gestellt wurde. „Auch wenn wir als Kunst-Station das Drogenproblem der Stadt Köln nicht lösen können oder diesen Anspruch erheben würden, haben die Gremien der Gemeinde den Entschluss gefasst, Menschen mit Suchtproblematik – ausdrücklich auf dem Cäcilienhof – nicht auszugrenzen, permanent zu vertreiben beziehungsweise durch Ordnungsamt oder Polizei verjagen zu lassen“, so Stephan Kessler.

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Aufgrund der zusätzlichen Beengung durch die Baustelle auf dem Josef-Haubrich-Hof und den städtisch verantworteten Leerstand des ehemaligen Kaufhofareals sei im Veedel jedoch eine verstärkte Verwahrlosung eingetreten, der man als Grundstückseigentümer nur schwer nachkommen könne, berichtet der Pfarrer weiter.

„Der Cäcilienhof ist für einige Menschen, die oft keine Wohnung haben und für die in dieser Stadt nahezu keine Sanitärräume zur Verfügung stehen, ein Ort der Zuflucht. Dazu hat sich die Kirchengemeinde Sankt Peter entschieden – und leidet ebenso an den wenig einladenden beziehungsweise unwürdigen Verhältnissen“, so Pfarrer Kessler.

Für das Risikoumfeld Neumarkt bedürfe es dringend eines unterstützenden Klimas der Akzeptanz von Drogenkonsumierenden, mehr geschützte Aufenthaltsräume beziehungsweise Betreuung und in Köln angemessene Unterbringungsmöglichkeiten für kranke Drogenkonsumenten und bezahlbaren Wohnraum für sozial schwächer gestellte Menschen, fordert er.