Das Schicksal der Kölner Fähre Krokolino und seines Fährmanns berührt viele – das zeigt auch eine Spendenaktion.
„Wie fünf Minuten Urlaub“Zertrümmerte Kölner Fähre: Spendenaktion sprengt alle Erwartungen
„Überragend“, „Wahnsinn“, „absolut verrückt“ – die Begeisterung von Pascal Eichler (32) ist kaum zu stoppen. Und das aus gutem Grund.
Der Kölner hatte am 30. Dezember 2023 eine Spendenaktion für die kleine Fähre „Krokolino“ ins Leben gerufen, die beim Sturm kurz vor Weihnachten schwer beschädigt wurde. Als EXPRESS.de an Silvester darüber berichtete, waren gerade mal 195 Euro zusammengekommen. Doch dann nahm die Aktion rasant an Fahrt auf.
Köln: Spendenaktion für Krokolino ist für Fährmann „riesige Motivation“
An Neujahr waren die 5000 Euro überschritten. Und nur wenige Stunden später war Pascal Eichlers ursprüngliches Spendenziel von 10.000 Euro erreicht. Fernseh- und Radiosender meldeten sich bei ihm, um ebenfalls zu berichten. Inzwischen liegt die Spendensumme bei mehr als 30.000 Euro!
„Es ist einerseits ein tolles Zeichen, wie wichtig die Fähre ist – aber auch eine riesige Motivation, Gas zu geben, dass sie bis März wieder fit ist“, erklärt Fährmann Niklas Thiel am Donnerstag (11. Januar 2024) gegenüber EXPRESS.de. Er hat den Fährbetrieb Anfang des Jahres von Heiko Dietrich (79) übernommen.
Spender lieben die Krokolino: „Kleine Fährfahrt wie fünf Minuten Urlaub“
Der Erfolg des Hilfeaufrufs für die kleine Krokolino hat alle verblüfft. Über 1000 Menschen haben schon über die Seite von „gofundme“ gespendet. Mal 10, 20 oder 50 Euro, teilweise auch mehr – begleitet mit herzlichen Kommentaren, wie „Die Fähre ist unverzichtbar für alle vor Ort und erfreut sich zu Recht größter Beliebtheit. Sie muss unbedingt erhalten bleiben.“
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Andere Spender machten der Krokolino eine regelrechte Liebeserklärung. „Es ist die schönste Art, den Rhein zu überqueren. Ich habe jede Fahrt genossen“, schreibt einer. Ein anderer: „Krokolino muss leben, weil eine kleine Fährfahrt sich immer anführt wie fünf Minuten Urlaub.“
Köln: Fährmann Niklas Thiel will Krokolino schnell wieder fit machen
Fährmann Niklas Thiel setzt alles dran, dass die Krokolino die Menschen bald schon wieder über den Rhein bringt. Am Weißer Rheinufer klotzt er ordentlich ran. Das zerfetzte Dach der Fähre sei runter, die stark beschädigte Reling ebenfalls. „Sie ist jetzt eine Cabrio-Fähre“, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Die Bordwand haben wir bereits geradegebogen, das defekte Teil herausgeschnitten und neu eingeschweißt.“
Als am Abend des 21. Dezembers Sturmtief „Zoltan“ auch über Köln zog, waren zwei Pappeln auf die Krokolino geknallt und hatten große Teile zertrümmert. Für die Reparatur sind viele Hände erforderlich.
Niklas Thiel: „Wir spannen gerade ein, was wir an Personal kriegen können. Aber das gestaltet sich schwierig.“ Wer vom Fach ist und Lust hat, mit anzupacken, ist daher herzlich willkommen.
Der Fährmann hofft auch, dass er die Krokolino bald in eine nahegelegene Werft bringen kann. „Damit wir die Streicharbeiten erledigen können. Schweißen können wir auch im Regen“, erklärt er. Der komplette Aufbau der Fähre muss von innen als auch von außen gestrichen werden.