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Post vom JugendamtWegen der Schlafplätze: Familie aus Köln hat Angst um ihre Kinder
Köln – Familie Ahrweiler aus Köln-Höhenhaus lebt in einer viel zu kleinen Wohnung. Die Eheleute Dirk (45) und Christine (33) haben aus diesem Grund Angst, ihre Kinder zu verlieren. Die Behörden schlagen Alarm. Die verzweifelte Familie meldete sich hilfesuchend bei der SoKo-EXPRESS.
Kölner Familie fühlt sich in ihrer Wohnung eingeengt
Familienvater Dirk erklärt: „Wir fühlen uns eingeengt. Wir leben zu fünft in drei Zimmern. Eine größere Wohnung ist unverzichtbar - vor allem zum Wohl der Kinder. Die Situation sieht momentan so aus, dass meine Frau Christine auf dem Sofa schläft, ich teile mir mit Felix (10) ein Bett und Julia Alexis (6) und Lucas (14) teilen sich ein 12 Quadratmeter kleines Zimmer."
Mutter Christine: „Wegen Platzmangel kommt es oft zu Streit“
Die Familie lebt mit ihren zwei Katzen insgesamt für 610 Euro auf 78 Quadratmetern. Christine über das Verhältnis untereinander: „Leider kommt es aufgrund des Platzmangels häufig zu Streit. Wir brauchen eine Wohnung, in der alle genug Privatsphäre haben."
Zu kleine Wohnung: Jetzt meldet sich das Kölner Jugendamt
Das Kölner Jugendamt hat sich jetzt eingeschaltet: In einem Schreiben am 19. August an Familie Ahrweiler heißt es: „Sie stellen umgehend sicher, dass Ihren Kindern jeweils ein eigenes Bett und somit ein eigener Schlafplatz zur Verfügung steht."
Das Jugendamt Mülheim hat die Familie zweimal besucht und erklärt, dass eine größere Wohnung notwendig ist. Im Schreiben heißt es weiter: „Sollten Sie den Aufträgen nicht nachkommen, behält sich die Unterzeichnerin vor weitere Schritte einzustellen und gegebenenfalls das Familiengericht zu informieren."
Deshalb ist die Sorge bei Familie Ahrweiler groß: Ohne eine neue Wohnung können sie die Auflage nicht erfüllen. Sie befürchten, dass das Jugendamt ihnen die Kinder wegnehmen könnte.
Wohnung zu klein: Dirk und Christine sind beide arbeitslos
Dirk und Christine beziehen beide Hartz 4. Der Hauptgrund, warum sie bei der Wohnungssuche bislang wenig Glück hatten. Die beiden haben einen 450-Euro-Job in einem Kiosk im Stadion von Bayer Leverkusen, zu dem sie alle 14 Tage an Heimspielen gehen. „Ich hatte schon immer einen 450-Euro-Job, weil gar nicht arbeiten will ich auch nicht", so Christine.
Kölner Familie lebt seit neun Jahren in Höhenhaus
Ihr Mann Dirk arbeitete früher als Kfz-Mechaniker, dann als Bürokaufmann und noch als Finanzbuchhalter. Aufgrund einer Depression ist Dirk seit 2001 arbeitslos. Christine hatte erst eine Friseurausbildung angefangen, die sie dann abbrach und dann kam das erste Kind. Sie ist seit 2008 arbeitslos und hat ebenfalls mit Depressionen zu kämpfen. „Wir kennen uns seit zwölf Jahren und sind seit neun Jahren in der Wohnung in Höhenhaus", erzählt Christine.
Suche nach Wohnung seit fünf Jahren erfolglos
Die Suche nach einer neuen Wohnung war in den letzten Jahren steinig: Am Anfang war die Familie zu dritt, aber als dann Lucas (14) und Julia Alexis (6) dazukamen, musste die Familie die Suche nach einer neuen Bleibe starten.
„Seit fünf Jahren suchen wir schon ohne Erfolg eine Wohnung. Zuerst haben wir uns an die GAG gewendet. Dort wurde uns dann aber gesagt, dass die Suche über zwei Jahre dauern würde. Die GWG kann uns auch nicht weiter helfen. Ich bin dort Mitglied und besitze zwei Genossenschaftsanteile", berichtet Dirk enttäuscht.
Wohnung zu klein: EXPRESS fragte bei der GWG nach
Ein Sprecher erklärt: „Wir haben besonders an großen Wohnungen wenig anzubieten. Für die Familie Ahrweiler eine passende Wohnung zu finden, gestaltet sich deshalb äußerst schwierig. Sie müssen mit einer langen Wartezeit rechnen, da es sehr viele Menschen gibt, die ebenfalls nach einer Wohnung suchen."
„Am Anfang war es schlimm". Kölner Senioren-Treff löst sich auf, doch es gibt Hoffnung. (Hier mehr lesen.)
Familie möchte auf der Schäl Sick bleiben
„Uns ist wichtig, in Höhenhaus zu bleiben. Wenn das nicht möglich ist dann wenigstens in Mülheim. Der Grund: Wir wollen weiterhin mit dem Jugendamt Mülheim zusammenarbeiten und die Kinder haben von hier aus eine super Anbindung zu ihren Schulen", so Christine.
Für eine neue Wohnung braucht die Familie die Zustimmung des Jobcenters, da die Miete von der Behörde übernommen werden muss.
EXPRESS bleibt an dem Fall der Familie Ahrweiler dran.
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