Beim jährlichen „Rhine Clean up“ sind auch in Köln jedes Mal viele Vereine und Freiwillige mit dabei. In diesem Jahr warnt der Müllsammelverein K.R.A.K.E. vor neuen Herausforderungen und berichtet von einem großen Projekt, das bald an den Start geht.
„Rhine Clean up“ in KölnVerein mit Warnung an alle Helfen – Müllfalle steht kurz bevor
von Carolina Bosch
Die nächste internationale Müllsammelaktion „Rhine Clean up“ steht kurz bevor. Am 10. September wird der Rhein zum fünften Mal von der Quelle bis zur Mündung in die Nordsee von Müll befreit.
Natürlich ist auch Deutschlands größte Müllsammelgruppe K.R.A.K.E. (Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit) wieder mit dabei. Das bestätigt der Vereinsvorsitzende Christian Stock am Mittwoch (24. August).
„Rhine Clean up“ in Köln steht vor neuen Herausforderungen
In diesem Jahr gibt es jedoch eine besondere Herausforderung, erklärt er weiter. Wegen des Niedrigwassers gestaltet sich das Müllsammeln gefährlicher als in den vergangenen Jahren.
Denn da das Ufer immer breiter geworden ist, kommen Gegenstände zu Tage, die vorher nicht entdeckt worden sind. In Poll wurde beispielsweise erst kürzlich eine Granate aus dem Ersten Weltkrieg gefunden. „Es werden alle Helferinnen und Helfer genau instruiert, dass sie besonders aufpassen müssen“, so Stock.
Außerdem kommt man als Müllsammlerin oder Müllsammler sehr nahe an die Schifffahrtsrinne heran. Dort ist die Strömung besonders stark. „Es gibt spezielle Gruppen, wie Taucher und Taucherinnen, die im Wasser sammeln“, erklärt er weiter. Alle anderen sollen sich zur Sicherheit auf das Ufer beschränken.
„Rhine Clean up“: Vier Tonnen Müll sind in Köln realistisch
Und dort gibt es genug zu tun. Im vergangenen Jahr wurden in Köln rund acht Tonnen Müll eingesammelt. Ursache für die hohe Zahl war unter anderem das Hochwasser, das aus dem Ahrtal Gegenstände wie ein Fernwärmerohr oder Weinfässer angespült hatte. In diesem Jahr seien vier Tonnen Müll realistisch, schätzt Joachim Umbach, der die Aktion 2018 in Düsseldorf initiierte.
K.R.A.K.E. trifft sich mit allen Helferinnen und Helfern am 10. September ab 10 Uhr am Deutzer Rheinufer unter der Zoobrücke. Ab 15 Uhr sammeln sie den Müll auf der linken Rheinseite zwischen Mülheimer Brücke und Niehler Hafen ein. „Es macht immer Spaß und ist ein Gemeinschaftserlebnis. Von Familien mit Kindern über Menschen mit Hunden bis hin zu Anzugtragenden hatten wir schon alles dabei“, betont Stock.
Müllfalle im Rhein kann endlich installiert werden
Doch der jährliche „Rhine Clean up“ ist nicht das einzige Projekt, das für den Verein kurz bevorsteht. Denn nach drei Jahren Einsatz und aufwändigen Genehmigungsprozessen kann er endlich im kommenden Monat eine sogenannte Müllfalle im Rhein installieren.
Nach Londoner Vorbild kann diese als erste in Deutschland den im Rhein schwimmenden Müll naturschutzgerecht einfangen. „Derzeit stellen viele Helferinnen und Helfer die Müllfalle noch in einer Werft in Niederkassel fertig“, berichtet Stock.
Im September soll sie schließlich am linksrheinischen Ufer nördlich der Zoobrücke auf Höhe des DEVK-Gebäudes angebracht werden. Es handelt sich dabei vorerst um eine einjährige Testphase.