Kölns kultigste Kölsch-ReklameAber eine Frage ist immer noch nicht geklärt

Eine Werbetafel der Kölsch-Brauerei Reissdorf an einem Haus zeigt eine Figur, die Kölsch trinkt.

Die Werbetafel der Kölsch-Brauerei Reissdorf steht unter Denkmalschutz. Hier ein Foto vom 17. Juni 2019.

Bekannt ist sie und steht unter Denkmalschutz – die Leuchtreklame von Reissdorf am Rudolfplatz. Aber eine Frage ist immer noch nicht geklärt.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Die Reklame dürfte so ziemlich jeder kennen. Es geht um die Leucht-Reklame der Kölsch-Brauerei Reissdorf.

Die befindet sich seit 1968 an einer Hauswand am Rudolfplatz – genaue Adresse Aachener Straße 3.

Reissdorf-Werbung in Köln: Steht unter Denkmalschutz

Im Wechsel erscheinen in den Abendstunden ein Mann („Er trinkt“) beziehungsweise eine Frau („Sie trinkt“), die ein Kölschglas heben – und das ohne betrunken zu werden.

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Was die wenigsten Kölner und Kölnerinnen wissen: Die Stadt Köln stellte die Reissdorf-Reklame 2021 unter Denkmalschutz.

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Die Kölsch-Werbung benötigt im Übrigen viel Pflege. Einzelne Neonröhren werden von Glasbläsern bei Bedarf erneuert beziehungsweise restauriert.

Kölsch-Reklame wurde zuletzt zum 50. Jubiläum generalüberholt

Bevor sie dann am Objekt ausgetauscht werden, werden die Lampen sogar einem zwölfstündigen Stresstest unterzogen. Schließlich sollen sie nicht nach kurzer Zeit wieder ausfallen. Jedes Jahr wird das Kunstwerk überprüft.

Der alte Herr Reissdorf suchte damals nach einer besonderen Präsentation seines Kölsch. Daraus entwickelte sich die Idee mit der trinkenden Frau und dem trinkenden Mann – ein marketing- und ingenieurtechnisches Meisterwerk.

Das Markante und Provozierende daran: Dass sich der Bauch mit Kölsch füllt. Natürlich nicht in echt. Gelbe Beleuchtung stellt den steigenden Pegel dar: vom Fuß bis zum Hals.

Kölsch-Kunstwerk besteht aus 160 Neonröhren

Das Kölsch-Kunstwerk besteht aus 160 einzelnen Neonröhren. Der Mann mit leichtem Bauchansatz und Fliege. Er trinkt mit geschlossenen Augen und einem leichten Lächeln. Sie trägt Rock und Stöckelschuhe – und hat zwei markante Löckchen.

Sobald mal eine Lampe ausfällt, klingelt bei der Brauerei das Telefon. Denn viele Nachtschwärmer und -schwärmerinnen haben ein Auge auf „Er“ und „Sie“. Wenn sich der Bauch nicht mehr richtig füllt, dann wird das Problem meist schnell gemeldet und behoben.

Übrigens, wie viele Kölschgläser die beiden in 55 Jahren in sich hineingekippt haben, hat bisher noch niemand berechnet. Wird aber mal langsam Zeit ...