Tu Gutes und sprich drüber: Rote Funken und Freunde der Milieu-Größe Karate Jacky haben nun eine gemeinsame Lösung gefunden, was aus den Spendenmitteln wird, die für die Beerdigung des mittellos verstorbenen Türstehers gesammelt worden waren.
Lösung mit HerzKölner Karnevalisten helfen: Das wird aus Karate Jackys „Erbe“
Köln. Sein überraschender Tod ist nun ein halbes Jahr her und man vermisst ihn im Veedel. Jakob Franzen alias Karate Jacky radelt nicht mehr wie gewohnt durch die Südstadt, die beliebte frühere Milieu-Größe verstarb kurz vor Ostern.
Milieu-Größe: Rote Funken helfen bei Spendenaktion mit
Die Anteilnahme war schon damals riesig, zur Beerdigung des kölschen Originals kam sogar das Fernsehen und der Bestatter „Paulinenhof“ übernahm spontan die Kosten.
Zudem setzten Freunde Jackys über die sozialen Netzwerke und gemeinsam mit der Kölner Anwältin Maria Marten eine Spendeninitiative in Gang, um die Familie zu unterstützen und etwas im Sinne Jackys nach desssen Tod zu stiften. So wurde u.a. der Grabstein Franzens mit den Spendenmitteln finanziert.
Und nun zeichnet sich auch eine Lösung für die Südstadt ab, wo Jacky in der Obdachlosenunterkunft „Annoheim“ bis zu seinem Tode hauste und in der er verstarb. Jackys einstiger Kumpel Roland Bebak im Namen der Spendeninitiative Tafelrunde zu EXPRESS.de: „Gemeinsam mit den Roten Funken haben wir die Idee und wollen sie verwirklichen, dass im Annoheim die Sanitäranlagen von dem Geld erneuert werden. So dass sich die Leute, die von draußen kommen, angemessen duschen können. Die Familie ist natürlich informiert und freut sich.“
Dafür, so Bebak, wollen die Karnevalisten und die Jacky-Freunde jeweils 5000 Euro bereitstellen. Im November soll eine Kleider- und Essensausgabe vor Ort stattfinden. Das Thema sei Anfang Oktober im Vorstand der Jecken besprochen worden und im November soll es dann einen Aktionstag vor Ort geben.
Mit-Initiator Peter Nelles: „Dafür wollten wir die Roten Funken ins Boot nehmen, denn sie sind mit der Südstadt sehr verbandelt und haben ja traditionell ein Pflichtbewusstsein der Kölner Bevölkerung gegenüber. Wir sind sehr dankbar für die aktive Unterstützung durch die Funken insgesamt. Wir wollen ein besseres soziales Umfeld gemeinsam schaffen, im Gedenken an Jacky. Und das soll keine Eintagsfliege sein, das soll jährlich in der Südstadt wiederholt werden.“
Knubbelführer Dr. Zumbé ist begeistert: „Wir haben uns vor Ort ein Bild von der Anlage gemacht und denken, dass wir mit diesem gemeinsamen Projekt etwas Tolles für die Menschen in der Südstadt tun“. Dies wäre sicher im Sinne des früheren Türstehers gewesen.
Zum Termin im November dürften viele Freunde erwartet werden. Die Zahl der Originale des berüchtigten „Chicago am Rhein“ wird indes immer dünner: Nach Jacky war zuletzt auch Wolfgang Heider alias der „Protestvogel“, verstorben.