Auf dem Neumarkt wurde der neue Brunnen in Betrieb genommen. Der Platz gilt als Kölner Drogenhotspot.
Brunnen auf Kölner NeumarktOB Reker drückt den roten Knopf – dann der Schreckmoment
Selten stand ein roter Knopf in Köln so im Mittelpunkt ...
Am Freitag (7. Juni 2024) wurde der neue Brunnen auf dem Kölner Neumarkt feierlich in Betrieb genommen. Doch so ganz rund lief die Inbetriebnahme nicht.
Kölner Neumarkt: Brunnen sprudelt wieder
Als Oberbürgermeisterin Henriette Reker gegen 11.23 Uhr den Knopf drückte, passierte erstmal gar nichts. Ein kurzer Schreckmoment, der auch Reker anzusehen war. Doch das Wasser musste erstmal zu den Düsen transportiert werden. Wenige Sekunden später schossen drei Wasserfontänen aus dem Boden. Der erlösenden Moment.
Dazu wurde der Bläck-Fööss-Klassiker „Dat Wasser vun Kölle“ von Bömmel Lückerath, Liedermacher Günter Schwanenberg und Tanja Krämer gespielt.
Die Fontänen des Brunnens werden mit LED-Lichtern bestrahlt, die auch in verschiedenen Farben leuchten können.
Eigentlich war die Fertigstellung des Brunnens unter der Planung des Kölner Architekten Mark Münscher bis Ende 2023 ins Auge gefasst worden. Doch immer wieder kam es zu Verzögerungen. Im Mai 2023 waren bei Bodenarbeiten Teile einer mittelalterlichen Straße gefunden worden.
Brunnen auf dem Neumarkt stammt von 1956
Die ursprüngliche Anlage stammt aus dem Jahr 1956 und gehörte über Jahrzehnte zum Erscheinungsbild des Neumarkts, der heute als einer der Problemplätze von Köln gilt.
Die Reaktivierung soll vor allem zur Aufenthaltsqualität und zur Abkühlung im Sommer beitragen. 1997 wurde der Brunnen stillgelegt.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Früher plantschten im Brunnen oft Kinder und der Neumarkt war ein Platz, auf dem die Menschen gerne verweilten. Ich wünsche mir, dass er das wieder wird – wir tun viel dafür. Auch die bessere Anbindung des Platzes für Fußgängerinnen und Fußgänger ist ein bedeutender Schritt für die Entwicklung des Neumarktes.“
Neben dem Brunnen sollen noch weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem Neumarkt beitragen. Unter anderem sollen Sitzgelegenheiten aufgestellt werden. Zudem ist ein kleiner Gastro-Bereich geplant.
Ob sich, wie erhofft, die Drogensituation am Neumarkt durch den Brunnen tatsächlich verändert, bleibt abzuwarten.
Auch am Ebertplatz, ein weiterer Drogenhotspot der Stadt, wurde ein alter Brunnen wieder in Betrieb genommen. Das hatte durchaus positive Effekte – im Sommer ist der Brunnen zu einem Treffpunkt für Kinder und Familien geworden.
Der Betrieb des Neumarkt-Brunnens wird laut Stadt rund 30.000 Euro pro Jahr kosten – Trinkwasser sprudelt dort nicht. Der Neubau war absolut kein Schnäppchen. Statt der bisher veranschlagten 789.000 Euro wird der Brunnen nun rund 1,5 Millionen Euro verschlingen.