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Kölner AuktionshausRentner verliert Mega-Summe: Kommen Beschuldigte einfach so davon?

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Der Kölner Werner N. fühlt sich vom Auktionshaus betrogen.

von Adnan Akyüz  (aa)

Köln – Gutgläubig hatte der Kölner Werner N. (75) wertvollen Schmuck, Teppiche, Gemälde und weitere Objekte dem Auktionshaus David am Neumarkt zum Versteigern gegeben. Die Versteigerer haben dann aber Insolvenz angemeldet. Werner N. hat dadurch Kostbarkeiten im Wert von etwa 100.000 Euro verloren. So wie ihm geht es 40 weiteren Personen. Der Fall landete vor Gericht.

Der Rentner Werner N. aus dem Kölner Norden hatte eine Anzeige des Auktionshauses, das an der Cäcilienstraße sitzt, in einer Zeitung gesehen. „Ich habe mit dem Auktionshaus im Sommer 2018 Kontakt aufgenommen und die Betreiber machten einen seriösen und freundlichen Eindruck“, so Werner N., der lange Zeit als Kfz-Sachverständiger gearbeitet hat.

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Ein Skarabäus aus Gold ziert diese Kette, die Werner N. wieder zurück hat. Sie ist zwischen 3000 Euro und 4000 Euro wert.

Und weiter: „Im Dezember sollten wir auch aus einer Auktion 5943,55 Euro bekommen. Wir haben aber nur 4000 Euro erhalten. Zig Mal haben wir nach unserem Geld gefragt. Irgendwann waren wir es satt und haben Anzeige erstattet.“

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Kölner Werner N. verliert wertvolle Edelsteine an Auktionshaus

Dutzende Objekte, darunter wertvolle Edelsteine wie Diamanten, hatte der Kölner aus seinem Tresor bei der Bank geholt und dem Auktionshaus zum Versteigern gegeben.

Hier lesen Sie mehr: Kölner Auktionshaus – Teurer Schmuck, Uhren und Teppiche: Alles weg? Polizei ermittelt

Mit den Diamanten etwa kennt sich seine Frau gut aus, da sie lange Zeit ein Juweliergeschäft betrieben hat. „Der Schmuck wurde für Kunden aus dem arabischen Raum gefertigt und ist sehr wertvoll“ erklärt sie. So ziert etwa ein goldener Skarabäus einen Edelstein, den das Paar veräußern wollte. Seine Versicherung komme für den Schaden nicht auf, so der Kölner.

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Das Auktionshaus David an der Cäcilienstraße in Köln hat geschlossen.

Nach den Ermittlungen der Polizei kam es zu einem Zivilprozess vor dem Kölner Landgericht (Az: 16O203/19). Werner N. hatte auf die Herausgabe seiner Sachen geklagt. Einige wenige Objekte hatte der Geschädigte zwar zurückbekommen, doch „über 40 Teile haben sie noch, die mir gehören.“

Kölner Landgericht urteilt zugunsten von Werner N., Auktionshaus legt Berufung ein

Das Gericht hat das Verfahren gegen eine Sicherheitsleistung in Höhe von 110.000 Euro, die dem Wert der Objekte entsprechen, beendet. Das Geld hat die Inhaberin des Auktionshauses aber nicht gezahlt. Sie hat mit Bezug auf Rechtsfehler Berufung eingelegt.

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Diese mit Edelsteinen besetzten Ohrringe hat Werner N. noch zurückbekommen. Sie sind zwischen 4000 Euro und 5000 Euro wert.

Der Anwalt des Auktionshauses hatte in dem Verfahren auch zugesagt, dem Kölner die fehlende Differenz von knapp 2000 Euro aus dem Erlös aus der Auktion im Dezember 2018 auszuzahlen. „Darauf warten wir immer noch“, so Werner N.. So kam es dann am 23. Juni zu einer Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Köln. Das Gericht hat eine Entscheidung zum 4. August angekündigt.

Kölner Staatsanwaltschaft stellt Strafverfahren gegen Auktionshaus ein

Das Strafverfahren wegen Betrug und Unterschlagung gegen die Inhaberin des Auktionshauses hat die Staatsanwaltschaft Köln aber eingestellt. In der Begründung heißt es: „In Ihrem Fall lässt sich nicht mit der für die Anklageerhebung erforderlichen Sicherheit nachweisen, dass die Beschuldigte bereits bei der Auftragsannahme vorhatten, Ihnen den Erlös nicht auszuzahlen oder die Ware nicht zurückzugeben.“

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Diese Perlenkette hat Werner N. zurückbekommen. Wert: Zwischen 3000 und 4000 Euro.

Bei dem Auktionshaus handele es sich um ein seit vielen Jahren betriebenes Familienunternehmen, so die Staatsanwaltschaft. Der Fall wurde an eine Fachabteilung weitergeleitet, die überprüfen soll, ob es sich um Insolvenzverschleppung handelt. Werner N.s zivilrechtliche Ansprüche seien dadurch nicht berührt.

Kölner Auktionshaus-Opfer Werner N. frustriert: „Das ist schwer zu verdauen“

Er kann seine Ansprüche beim Amtsgericht anmelden, damit dafür gegebenenfalls aus der Insolvenzmasse aufgekommen werden kann.

Für Werner N. ist das alles sehr frustrierend: „Ich habe 100.000 Euro verloren. Die Staatsanwaltschaft schickt mir so einen Schwachsinn. Das ist schwer zu verdauen.“