Die Filmfestspiele von Cannes sind ein Top-Event der Filmbranche. Für den Kölner Schauspieler Kais Setti gab es „nebenbei“ noch eine gute Nachricht.
Trip nach FrankreichKölner Schauspieler in Cannes – freudige Nachricht während der Filmfestspiele
Da Cannes man was erleben! EXPRESS hat sich zwei Tage lang in einer der glanzvollsten Städte der Welt getummelt, bei den 77. Filmfestspielen. Promi-Alarm, wo man auch hinguckt. Aber interessant war die eigentliche Frage: Wo sind hier die Kölner? Gibt es sie überhaupt? Ja! Oui! Es gibt sie!
Sonst häufig auf der Venloer Straße in Ehrenfeld unterwegs, jetzt auf der „Croisette“ gesichtet, der legendären Strandpromenade von Cannes: Schauspieler Kais Setti.
Filmfestspiele in Cannes: Auch Kölner Schauspieler mit von der Partie
Er hat gerade einen Stuttgart-Tatort mit Richie Müller abgedreht (Setti spielt darin einen Politiker). Er ist Hauptdarsteller in der letzten Regiearbeit von Intendant Stefan Bachmann am Kölner Schauspiel („Akins Traum vom Osmanischen Reich“). Und: Er spielt eine finstere Rolle im Gefängnisdrama „Haps“ von Produzent und Regisseur Ekrem Engizek. Prädikat: besonders rabiat!
2021 war Kais Setti auch Streaming-Fans als Darsteller in einer großen Netflix-Produktion bekannt geworden.
Als das über zwei Stunden lange Werk in einem kleinen Saal des ikonischen „Palais des Festivals et des Congrès“, dem großen Filmpalast von Cannes, gezeigt wurde (während nebenan Kevin Costner auf dem Roten Teppich eintraf), blieben nicht alle bis zum Schluss – zu drastisch sind manche Szenen.
„Ich habe eine meiner Kronen entfernt, damit ich eine Zahnlücke habe“, erzählt Setti (39), der einen psychopathischen arabischen Häftling spielt. Außerdem habe er 20 Kilo Gewicht zugelegt. „Zehn hast du aber noch behalten“, frotzelte Produzent Engizek später auf der Filmparty im „Carlton Beach Club“.
Der Münchner hat einiges auf die Beine gestellt, um sich und seine Produktionsfirma im Glanz von Cannes zu zeigen. Filmschaffende wie er nutzen das Festival als großen Marktplatz, wo Filmverleiher und Streamingdienste nach neuen Stoffen suchen.
Den tragischen Helden in „Haps“, den deutsch-jüdischen Gefängnisinsassen Alexander Rothstein, verkörpert der Berliner Schauspieler Constantin von Jascheroff. Auf der Party traute man seinen Ohren nicht, denn dessen Vater, Mario von Jascheroff, war auch da – der ist die deutsche Stimme von Micky Maus. Also fiepste er ein typisches „Oh! Hallo Leute! Ist das schön hier zu sein!“ ins Mikro. Im Film spielt der Synchronsprecher Rothsteins Anwalt.
Ein harter Kern der Crew um Kameramann Christof Wahl („Keinohrhasen“ „Fack ju Göhte“) und den Mitproduzenten Timo Joh Mayer wechselte nach der Openair-Sause an filmreifen französischen Securitys vorbei an die Bar des Luxushotels Carlton – auf eine Flasche „Moet Chandon“.
Neben dem Spaß am glamourösen Trip in Cannes gab es für Kais Setti einen weiteren Grund für Champagnerlaune – der kommt aus der Parallelwelt in Köln-Mülheim. „Akins Traum“, in dem er verschiedene berühmt-berüchtigte Osmanenherrscher spielt, wird im Winter an einer der bedeutendsten Bühnen Europas gespielt, dem Burgtheater in Wien.