Eine Weide in Köln glich einem Tierfriedhof. Jetzt wird sich der Besitzer verantworten müssen.
Grausamer FallKölner Weide glich einem Friedhof – Obduktion mit schockierendem Ergebnis

Copyright: Tierrettung Köln-Porz
Inmitten von Müll und Gerümpel liegt eines der verendeten Schafe.
Es sind Bilder, die das Team der Porzer Tierrettung nicht so schnell vergessen wird. Auf einem Grundstück in Köln-Merheim lagen massenweise Tierknochen, aber auch zwei Schafkadaver und zwei Lämmchen im Schlamm, mit dem Tod kämpfend.
Am Mittwoch (19. Februar 2025), einen Monat nach dem grausigen Fund, hat die Stadt auf EXPRESS.de-Nachfrage bekannt gegeben, dass gegen den Besitzer ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet worden ist.
Verendete Tiere in Köln: Strafverfahren nach Obduktion
Grund dafür ist das Ergebnis der Obduktion der beiden verendeten Schafe, das inzwischen vorliegt.
„Tierärztinnen und Tierärzte des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes haben zwei tote Schafe von der Weide in Merheim in der Pathologie untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass beide Tiere wegen eines massiven Parasitenbefalls verhungert sind“, erklärte Sabine Wotzlaw vom städtischen Presseamt.
Die Tierrettung Köln-Porz hatte am 17. Januar Hinweise erhalten, wonach es den Tieren auf dem vermüllten Grundstück nicht gut ginge. Sie hätten kein Futter und der Trinktrog sei zugefroren, so die alarmierende Meldung.
Ihr seht Dinge oder werdet auf Zustände in Köln aufmerksam, die für euch nicht okay sind? Dann meldet euch bei uns!
Das Tierrettungsteam, das sich an die von außen nicht einsehbare Weide durch angrenzende Gärten quasi heranarbeiten musste, schaltete sofort das Ordnungsamt ein. Denn das betreffende Grundstück war laut Tierretter Dennis mit Knochen und Kadaverresten übersät.
„Mit einem Fernglas konnten wir ebenfalls zwei Lämmer beobachten, die aufgrund der Kälte bereits kurz vor dem Sterben einsam im Matsch lagen“, schilderte er damals gegenüber EXPRESS.de.
Hier lesen: Stinkende Last Kölner Tierheimteam fassungslos: Anblick ist nichts für schwache Nerven
Gemeinsam mit dem Ordnungsamt machten sich die Tierretter und -retterinnen schließlich direkt vor Ort ein Bild des Grauens. Wie die Stadt kurz darauf bekannt gab, seien etwa 40 Schafe in augenscheinlich sehr schlechtem Ernährungs- und Pflegezustand auf der Weide gewesen. Außerdem zwei Gänse und 20 Hühner, die in hochgradig verunreinigten Stallungen hausen mussten und auch kein sauberes Wasser zur Verfügung hatten.
Bei dem stundenlangen Einsatz waren auch Kräfte von Veterinäramt, Polizei und Feuerwehr vor Ort. Die beiden halbtoten Lämmchen konnten zum Glück gerettet werden.