Das Kölner Wasserschloss Weißhaus an der Luxemburger Straße ist ein Hingucker. Es gehört einem Berliner Matratzen-Hersteller.
„Wir haben etwas vor damit“Matratzen-König gehört Sechs-Millionen-Schloss mitten in Köln
Ein Schloss, mitten in Köln. Neben dem Räuberwäldchen, in Höhe der KVB-Haltestelle Arnulfstraße auf der Luxemburger Straße in Lindenthal befindet sich das Wasserschloss Weißhaus.
Google bezeichnet es als historische Sehenswürdigkeit, aber von innen besichtigen können Kölner und Kölnerinnen das Gebäude nicht, denn es befindet sich in Privatbesitz. Es gehört Adam Szpyt, dem Geschäftsführer Matratzen-Hersteller „Bett1.de“.
Kölner Wasserschloss hinter 2,20 Meter hohen Mauern
Das Schloss, umgeben von Wasser, steht auf einer 20.800 Quadratmeter großen parkähnlichen Anlage. Verborgen hinter einer massiven 2,20 Meter hohen Mauer.
Zum Gelände gehört auch ein Flachbau mit Schwimmbad und Sporträumen. Allerdings liegt das Schloss so versteckt hinter Bäumen und Buschwerk, dass man es von der Luxemburger Straße aus kaum sehen kann.
Ein Blick in die Historie zeigt, die Äbte der 957 gegründeten Benediktinerabtei Sankt Pantaleon in Köln waren ursprünglich die Grundstückseigentümer. Ihnen soll das Weißhaus später als Sommerresidenz gedient haben. 1584 brannte es nieder und wurde 1613 durch Abt Henricus Spichernagel (1606 bis 1641) wiederaufgebaut. Auch danach kam es immer wieder zu Umbaumaßnahmen und Erweiterungen.
Zwischen 1613 und 1619 wurde das Weißhaus komplett neu gebaut. Aus dieser Zeit stammt der noch erhaltene Turm. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss erheblich beschädigt.
Das prachtvolle Anwesen des verstorbenen Unternehmers Heinrich Wolf war bis Mai 2019 im Besitz seiner Erben. Die Nachkommen Wolfs, die das Erbe 2010 antraten, begannen bereits 2015, nach einem geeigneten Käufer zu suchen. Die Stadt Köln zeigte Interesse, ein Kauf kam aber nicht zustande.
Nach längeren Verhandlungen und ohne eine Beteiligung der Stadt Köln fand das Anwesen schließlich im Mai 2019 einen Käufer: den Unternehmer und Tennisliebhaber Adam Szpyt. Der Kaufpreis für das imposante Anwesen wird auf etwa sechs Millionen Euro geschätzt.
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Der 53-jährige Szpyt gründete 2004 das Unternehmen Bett1. Als Berliner Unternehmer revolutionierte er mit dem Onlineverkauf von Matratzen den Betten-Markt. Was er konkret mit dem Kölner Schloss vorhat, dazu hüllt sich Szpyt mehr oder weniger in Schweigen.
Im Oktober 2020 sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wir haben etwas vor damit, die Stadt kann gespannt sein. Vielleicht werden wir dort etwas für Künstler machen.“ Weitere Details nannte er nicht.
„Es ist noch nicht der Zeitpunkt, um über die Zukunft des Schlosses zu sprechen“, ließ der Unternehmer damals über eine PR-Managerin ausrichten und er liebe Köln und den Kölner Karneval.