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Mega-Stars tranken hier ihr KölschMark (38) belebt legendäre Kölner Veedels-Kneipe wieder

Mark Junglas steht vor dem Marienbildchen.

Mark Junglas hat aktuell alle Hände voll zu tun: Er ist der neue Betreiber vom „Marienbildchen“ in Köln-Lindenthal, dem ältesten Wirts- und Gasthaus im Veedel. Doch es gibt bis zur Eröffnung noch einiges zu tun.

Die Kneipe „Zum Marienbildchen“ ist das älteste Gast- und Wirtshaus in Köln-Lindenthal. Lange stand es leer – das hat sich nun geändert.

von Niklas Brühl  (nb)

Diese Mauern strotzen vor (kölscher) Geschichte. Das Gast- und Wirtshaus „Zum Marienbildchen“ in der Falkenburgstraße in Köln-Lindenthal hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. 1836 erbaut, überlebte das Gebäude den Zweiten Weltkrieg und wurde ab 1945 erstmals als Gasthaus genutzt.

Seit einigen Jahren stand das „Marienbildchen“ allerdings schon leer – das hat sich vor wenigen Wochen geändert. Mark Junglas (38) hat sich seinen Traum der eigenen kölschen Kneipe erfüllt. Doch bevor der 38-Jährige die ersten Kölsch zapfen kann, ist noch einiges zu tun. EXPRESS.de hat sich auf der Baustelle der urigen Kneipe umgeschaut.

Urkölsche Kneipe eröffnet wieder – „habe ich richtig Bock drauf“

John F. Kennedy, Konrad Adenauer, Luciano Pavarotti – sie alle waren bereits im „Marienbildchen“ zu Gast. Doch dieser Starauflauf ist lange her. Die Kneipe hat in den vergangenen Jahrzehnten so einiges gesehen – doch die Zeit hat das Gebäude ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.

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Mark Junglas, gelernter Metzgermeister aus der Eifel, der allerdings lange in Köln gelebt und seine eigene Metzgerei im Belgischen Viertel betrieben hat, hat sich die Wiedergeburt des „Marienbildchens“ zur großen Aufgabe gemacht: „Ich habe eigentlich nach etwas ganz anderem gesucht. Ich hatte vor, einen Burger-Laden zu eröffnen. Doch als ich dann vor drei Monaten auf dieses Schätzchen gestoßen bin, war ich schockverliebt.“

Hier lesen: Feste Institution seit 50 Jahren Wirt nimmt Abschied von Kölner Kultkneipe – Neustart in Bickendorf

Und der Wunsch des Burger-Ladens rückte in den Hintergrund: „So etwas geht hier natürlich nicht. Aber wenn ich ehrlich bin: Burger-Läden sprießen ja aktuell aus dem Boden wie kaum etwas anderes. Noch einen braucht Köln dann doch nicht. So ein Wirtshaus zu betreiben, hat dann doch nochmal einen ganz anderen Charme. Und das werde ich mit vollem Einsatz und jeder Zelle meines Körpers auch leben und lieben.“

Bis zur Wiedereröffnung dauert es jedoch noch etwas, denn das Gemäuer hat einige Macken angesammelt. „Ursprünglich war es mein Plan, hier einmal kräftig durchzuputzen und nach vier Wochen zu eröffnen. Doch nach und nach haben sich, wortwörtlich, immer mehr Baustellen ergeben, sodass wir nun seit mehreren Wochen an der Kernsanierung arbeiten“, sagt Mark Junglas gegenüber EXPRESS.de.

Im Inneren des „Marienbildchens“ herrscht Hochbetrieb: Die Kneipe wird kernsaniert, die alte Theke soll bleiben.

Im Inneren des „Marienbildchens“ herrscht Hochbetrieb: Die Kneipe wird kernsaniert, die alte Theke soll bleiben.

Wer jetzt jedoch denkt, dass das „Marienbildchen“ seinen geschichtlichen Charakter verliert, liegt falsch: „Ich möchte hier keinen Schickimicki-Laden draus machen, sondern den Charakter einer urigen Kölner Kneipe beibehalten. So werden die Vertäfelungen, die Bänke oder die Theke beispielsweise nur abgeschliffen und danach weiterhin zum Inventar gehören. Das ist mir ganz wichtig: Es soll wieder ein Treffpunkt hier im Veedel werden. Wo Jung und Alt ein Kölsch zusammen trinken oder die FC-Spiele gemeinsam geschaut werden. Da habe ich richtig Bock drauf.“

Eigentlich wollte Junglas spätestens an den Karnevalstagen eröffnen – der Zeitplan hat sich aber schon deutlich nach hinten verschoben. „Wir peilen nun Mitte bis Ende März an“, sagt der 38-Jährige gegenüber EXPRESS.de.

Renovierung in kölscher Kneipe geht viral – Wirt mit kuriosem Aufruf

Die Entwicklung der Kernsanierung in seiner Kneipe hält der gelernte Metzger übrigens auch in kurzen Videoausschnitten auf Instagram fest – und geht damit aktuell regelrecht durch die Decke. Innerhalb weniger Tage hat er 15.000 Follower ansammeln können, die sich gespannt die Clips zu den Fortschritten der Renovierung anschauen.

Ein Erfolg, mit dem Junglas nicht gerechnet hat: „Ich habe davon eigentlich überhaupt keine Ahnung und die Videos habe ich anfangs nur für mich persönlich gemacht, um sie mir in der Zukunft irgendwann mal anschauen zu können. Ich habe mir dann aber mal ein Tutorial zum Videoschneiden angeschaut und einfach mal etwas hochgeladen – und plötzlich kam diese überwältigende Resonanz.“

Aber nicht nur digital sorgt die Wiedereröffnung für Aufsehen. Auch im Veedel selbst ist das „Marienbildchen“ Gesprächsthema, wie der 38-Jährige sagt: „Ich bin überrascht, mit wie vielen Anwohnerinnen und Anwohnern ich schon ins Gespräch gekommen bin, die mich gefragt haben, was wir hier machen. Und wenn ich ihnen dann sage, dass es nicht zu Wohneinheiten umgebaut wird, sondern ich die Kneipe wieder herrichte, sehe ich ziemlich viele strahlende Gesichter.“

Neben einem Koch, der die deftigen Gerichte der klassischen kölschen Küche ab der Eröffnung zubereiten soll, sucht der neue Kneipen-Besitzer allerdings auch noch etwas anderes – und nutzt die Chance für einen ungewöhnlichen Aufruf: „An einer Wand hingen ganz viele Erinnerungsstücke in Form von Fotos, auf denen auch die prominenten Gäste zu sehen waren. Die würde ich gerne wieder aufhängen, allerdings sind die irgendwann in den vergangenen Jahren wohl verschütt gegangen. Vielleicht findet sich ja derjenige, der sie hat und stellt sie uns wieder zur Verfügung. Dafür gibt es dann mit Sicherheit auch einen Finderlohn in flüssiger Form.“