Die Großdemo für die Freilassung von Terror-Anführer Abdullah Öcalan hat Tausende Kurden und Kurdinnen nach Köln gelockt. Vereinzelt waren verbotene Symbole zu sehen.
Polizei KölnGroßdemo für Terror-Anführer bringt Rheinbrücke zum Schwingen – Rettungseinsatz
Tausende Kurden und Kurdinnen haben am Samstag (17. Februar 2024) in Köln für die Freilassung des inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan demonstriert.
Wie die Polizei am späten Nachmittag bekannt gab, verlief die Versammlung mit mehreren tausend Teilnehmenden überwiegend störungsfrei. Allerdings kam es zu einigen Zwischenfällen.
Freiheit für Öcalan: Dramatischer Zwischenfall auf Kölner Brücke
So soll zu Beginn der Demo ein Pressevertreter von einem Teilnehmer bedroht worden sein. Auch ermittelt die Polizei wegen der Verwendung von verbotenen Symbolen sowie wegen des vereinzelten Abbrennens von Rauchtöpfen und in einem Fall wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
Dramatisch wurde es, als die Teilnehmenden über die Severinsbrücke zogen. Dabei geriet die Brücke offenbar so stark ins Schwingen, dass fünf Personen mutmaßlich wegen internistischer Notfälle medizinisch behandelt werden musste. „Drei von ihnen wurden zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser gebracht“, erklärte eine Sprecherin der Polizei Köln.
Mehrere hundert Einsatzkräfte schützten die Versammlung, die schließlich um 17 Uhr beendet wurden.
Die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) ist in Deutschland als terroristische Organisation eingestuft und verboten. Ihr Anführer Öcalan sitzt seit 25 Jahren in der Türei in Haft. Am 15. Februar 1999 war er in Kenia gefasst worden.
Tausende forderten in Köln Freiheit für Öcalan
Für die Demo „Freiheit für A. Öcalan“, für die rund 15.000 Teilnehmende aus ganz Deutschland angereist waren, hatte die Polizei sowohl die Deutzer Brücke als auch die Severinsbrücke gesperrt. Auch die Rheinuferstraße wurde zwischen Ubierring und Heumarkt zwischenzeitlich in beide Fahrtrichtungen gesperrt.
Gegen 14.30 Uhr konnte die Severinsbrücke dann wieder freigegeben werden, die Rheinuferstraße war auch wieder befahrbar. Gegen 15 Uhr war nur noch die Siegburger Straße in beide Fahrtrichtungen gesperrt.
Demo in Köln: Polizei mit Auflagen – auch Dolmetscher im Einsatz
Im Vorfeld der Versammlung hatte die Polizei Auflagen gestellt, was das Zeigen von Plakaten und Fahnen angeht. So waren Bildnisse, die Öcalan zeigen, erlaubt – welche, die ihn im eindeutigen Zusammenhang mit der PKK darstellen, verboten. Auch waren Dolmetscher im Einsatz. „Wir hören somit auch mit, unter anderem, was skandiert wird“, hatte ein Polizeisprecher gegenüber EXPRESS.de erklärt.
Der Dachverband der kurdischen Kulturvereine Kon-Med teilte mit, Ziel der Demonstration sei es auch, auf schwere Menschenrechtsverletzungen in der Türkei und Kriegsverbrechen der Türkei in Syrien aufmerksam zu machen und für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage einzutreten. Der Verband bezeichnete Öcalan als einen „demokratischen politischen Gefangenen“. (dpa/gr/iri)