19-Jährigen getötetDuo soll für Bluttat verantwortlich sein – Motiv für Kölner Ankläger noch immer unklar

Absperrung der Polizei vor einem Tatort. Dahinter stehen Polizisten.

Ein 19-Jähriger wurde Ende August 2023 in Radevormwald getötet. Das Symbolfoto wurde im August 2022 in Solingen aufgenommen.

Nach dem gewaltsamen Tod eines 19-Jährigen sind zwei junge Männer angeklagt worden. Warum das Opfer sterben musste, ist noch immer unklar.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Ein Streit unter jungen Männern eskaliert – und am Ende ist ein 19-Jähriger tot. Ein halbes Jahr nach der Bluttat in Radevormwald (Oberbergischer Kreis) ist Anklage gegen zwei Beschuldigte (20, 23) erhoben worden.

Die Kölner Staatsanwaltschaft lege den beiden einen gemeinschaftlich begangenen Totschlag zur Last, erklärte Hans Logemann, Sprecher des Landgerichts Köln, am Mittwoch (28. Februar 2024) gegenüber EXPRESS.de.

Opfer (†19) blutüberströmt in Innenstadt von Radevormwald

Das Opfer wurde am Morgen des 27. August 2023 stark blutend in der Innenstadt von Radevormwald gefunden. Ersthelfende alarmierten die Rettungskräfte. Diese versuchten, den 19-Jährigen zu reanimieren. Vergeblich. Er verstarb vor Ort.

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Die Anklage geht davon aus, dass es in den frühen Morgenstunden zwischen Opfer und Tätern aus bislang unbekannten Gründen zu einem Streit gekommen war. Dieser soll eskaliert und dabei ein Messer zum Einsatz gekommen sein. Dem 19-Jährigen wurden schließlich mehrere Stichverletzungen zugefügt.

Kölner Mordkommission: Festnahme in Radevormwald durch Spezialkräfte

Eine Mordkommission der Kölner Polizei übernahm die Ermittlungen. Noch am Nachmittag des Tattages konnte sie bereits einen ersten Erfolg melden. Der ältere Beschuldigte (damals noch 22) wurde in Radevormwald festgenommen und kam in U-Haft.

Zwei Tage später die nächste Festnahme. Am Abend des 29. August nahmen Spezialkräfte den 20-Jährigen in einem Auto auf der Uelfestraße in Radevormwald fest. Kurz zuvor war ein leerstehendes Einfamilienhaus nach dem Flüchtigen durchsucht worden. Auch er kam vor den Haftrichter, der ihn hinter Gitter schickte.

Bluttat in Radevormwald: Zeugen gaben der Kölner Polizei Hinweise

Auf die Spur der mutmaßlichen Täter war die Polizei offenbar dank Hinweise durch Zeugen gekommen. Diese hatten einen Streit der beiden jungen Männer mit dem 19-Jährigen beobachtet.

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Wann sich das Duo vor dem Kölner Landgericht verantworten muss, ist unklar. „Bislang ist noch nicht über die Eröffnung des Hauptverfahrens entschieden worden“, so Gerichtssprecher Logemann. Entsprechend sei bislang auch noch keine Terminierung erfolgt.

Der jüngere Angeschuldigte ist erst 20 Jahre alt und gilt somit als Heranwachsender. Bei Heranwachsenden (18 bis 20) wird im Einzelfall beurteilt, ob das (mildere) Jugendstrafrecht oder das allgemeine Strafrecht zur Anwendung kommt. Ab dem 21. Geburtstag ist immer zwingend Erwachsenenstrafrecht anzuwenden.