Internationaler Fahndungserfolg der Kölner Polizei: In den Niederlanden nahmen Einsatzkräfte mehrere gesuchte Personen fest, die im Zusammenhang mit dem monatelangen Drogenkrieg stehen sollen.
Internationaler FahndungserfolgMit SEK und Europol: Kölner Polizei räumt im Drogenkrieg auf
Explosionen, Geiselnahmen, Schüsse: Im Zusammenhang mit dem Drogenkrieg, ausgelöst durch den Diebstahl von Cannabis im Wert von rund 1,5 Millionen Euro, ist der Kölner Polizei ein internationaler Fahndungserfolg gelungen.
Ermittlerinnen und Ermittler schlugen in den Niederlanden zu! Wie die Polizei am Mittwoch (22. Januar 2025) bekannt gab, kam es unter anderem zu mehreren Festnahmen.
Einsatz der Kölner Polizei mit Unterstützung von Europol
Zusammen mit Spezialeinheiten und Kräften der niederländischen Polizei und mit Unterstützung durch Europol vollstreckten die Beamtinnen und Beamten aus Köln am Dienstagmorgen (21. Januar) Haftbefehle, durchsuchten Wohnungen und stellten Beweismittel sicher – unter anderem mehrere Sprengsätze. Die jungen Niederländer seien dringend verdächtig, an einer Geiselnahme mit brutalen Folterungen in Köln-Rodenkirchen sowie an einer Explosion in Duisburg beteiligt gewesen zu sein.
Die Maßnahmen sind das Resultat intensiver Arbeit der Ermittlungsgruppe „EG Fusion“ mit den Ermitlerinnen und Ermittlern der Organisierten Kriminalität in den Niederlanden.
„Die Festgenommenen sind dringend verdächtig, an den schweren Straftaten nach dem Diebstahl von rund 300 Kilogramm Cannabis in Hürth beteiligt gewesen zu sein“, erklärte ein Sprecher der Kölner Polizei.
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Ende Juni 2024 waren die Drogen aus einer Lagerhalle, die dort von einer Kölner Drogenbande zwischen gelagert worden waren, geklaut worden. Dies löste eine Gewaltspirale aus.
Köln und Umland: Drogenklau im Millionenwert löste Gewaltspirale aus
Eine Explosionsserie in Köln und dem Umland begann. Unter anderem ging ein Sprengsatz vor dem Club „Vantiy“ auf dem Hohenzollernring (das Video oben zeigt die Tat) und einem Klamottenladen auf der Ehrenstraße hoch. Auch wurde auf Häuser geschossen.
Am 5. Juli befreiten Einsatzkräfte einen Mann und eine Frau aus Bochum, die entführt und in einer Villa in Rodenkirchen gefangengehalten wurden. Die Täter sollen insbesondere den Mann im Keller des Hauses misshandelt haben. Ziel soll gewesen sein, den Bruder des Entführten zur Zahlung eines siebenstelligen Geldbetrages oder zur Rückgabe des Marihuanas zu bewegen.
In den Fällen ist es bereits zu zahlreichen Festnahmen und auch zu ersten Anklagen gekommen. Darunter ein 21-Jähriger, der bei der Tat in Hürth dabei gewesen sein soll. Ein per Haftbefehl gesuchter 21-Jähriger habe sich am Mittwoch (22. Januar) bei der Kölner Polizei gestellt.
Auch wurde im Herbst letzten Jahres die mutmaßliche Schlüsselfigur, ein 22-Jähriger, am Pariser Flughafen Roissy festgenommen. Er gilt als Anführer der Kölner Drogenbande, der dir Drogen gestohlen worden waren. Er hatte sich abgesetzt, wurde per internationalem Haftbefehl gesucht.
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Mit den Gewalttaten wollte die Bande nach bisherigen Erkenntnissen Druck ausüben, um ihre Drogen zurückzubekommen. Dazu soll sie über eine Online-Plattform niederländische Handlanger gekauft haben, die die Taten begangen haben sollen, schilderte Kriminaldirektor Michael Esser von der Kölner Polizei.
Dabei handele es sich um das Kriminalitätsphänomen „Violence as a service“ (Gewalt als Dienstleistung). „Die ausführenden Täter, zum Beispiel die Sprenger, kennen dabei in der Regel den Auftraggeber und die eigentlichen Hintergründe der Tat nicht und erhalten über Mittelsmänner nach Ausführung eine Belohnung“, erläuterte Esser. (iri)