Bei ihrem Konzert in der Kölner Lanxess-Arena spielte die Band Querbeat vor rund 14.000 Fans. Es war der erste Auftritt seit Beginn der Corona-Pandemie mit Stehplätzen in der großen Kölner Halle.
„Wenig Worte“Querbeat stellt Lanxess-Arena auf den Kopf – und wird politisch
Köln. „Das waren die besten Bühnenmomente, die wir bis jetzt hatten“. Auch am Tag nach dem fulminanten Arena-Konzert waren die Mitglieder von Querbeat noch hin und weg. „Das war ziemlich sicher das schönste Konzert unseres Lebens, besonders nach dieser Scheiß-Zeit“, sagte Sänger Jojo Berger (36). Was die Brasspop-Band am Freitagabend (12. November 2021) in der Lanxess-Arena ablieferte, dürften die Besucher so schnell nicht vergessen.
Köln: Querbeat in ausverkaufter Lanxess-Arena
Auch wenn es die Band in Grundzügen schon seit 20 Jahren gibt, war dieser Abend doch der mit Abstand größte der Querbeat-Geschichte. Während viele Kölner bei den Hits „Nie mehr Fastelovend“, „Tschingderassabum“, „Dä Plan“ oder „Guten Morgen Barbarossaplatz“ vor allem an den Karneval denken, zeigte der zweistündige Auftritt, dass Querbeat inzwischen schon eine „normale“ Band geworden sind. Die neuen Titel des Albums „Radikal Positiv“ sind aber auch ohne Fastelovends-Gefühl tanzbar.
„Es war wirklich krass. Als der Vorhang gefallen ist, war das Adrenalin schon fast auf dem Höhepunkt“, schwärmte Berger. Konfettikanonen, Pyrotechnik, B-Bühne mitten unter den Fans, Flamingo-Rennen als Crowdsurfing-Wettlauf, Gastauftritte des Essener Rap-Duos 257ers und der Kölner Band OK Kid – das ganze Repertoire eines großen Arena-Abends wurde geboten.
Querbeat in Lanxess-Arena in Köln: Stehplätze im Innenraum dank 2G-Konzept
Dabei bangten die Verantwortlichen bis zuletzt. 14.000 Karten wurden für die Lanxess-Arena verkauft, ein gut durchdachtes 2G-Hygienekonzept ermöglichte zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder Stehplätze im Innenraum. Trotzdem klingelte am Konzerttag das Telefon in der Halle ununterbrochen, weil viele Fans verunsichert waren nach den jüngsten Meldungen rund um Großveranstaltungen. „Die Leute haben geduldig ihre zusätzliche Wartezeit beim Einlass hingenommen, weil wir intensiv kontrolliert haben, um das 2G gut umzusetzen“, erklärte der Querbeat-Frontmann.
„Wir sind sehr demütig, dass wir das hier heute erleben dürfen“, sagte Frontmann Berger begeistert. „Ihr seid so schön und ihr seid so viele - und vor allem seid ihr da.“ Auch eine politische Botschaft hatte er für die Fans: „Das Q im Namen wurde uns geklaut. Aber mit Querdenkern haben wir überhaupt nichts zu tun und können mit populistischem Kram nichts anfangen.“ Bei Facebook schrieb die Band: „Haben noch wenig Worte für das was uns da gestern passiert ist (...)“
Die Besucher posteten zahlreiche begeisterte Kommentare im Instagram-Kanal der Band. „Ohne Worte. Das beste Konzert, auf dem ich jemals war“, „Stimme verloren, aber überglücklich“, „Wahnsinn. Da können sich viele Künstler eine dicke Scheibe von abschneiden“ oder „Dieser Gänsehaut-Abend war jeden Kater wert“ lauteten die Reaktionen. Querbeat feierten nach dem Konzert noch stundenlang im Backstage-Restaurant der Arena ihren grandiosen Auftritt.