Ramadan-BeleuchtungKölner lebt seit zehn Jahren in muslimischem Land: „Mir wird richtig schlecht“

Der Kölner Arnd Herrmann lebt seit zehn Jahren in den Vereinten Arabischen Emiraten. Auf dem Foto lacht er in die Kamera.

Der Kölner Arnd Herrmann lebt seit zehn Jahren in den Vereinigten Arabischen Emirate. Er befürwortet die Ramadan-Beleuchtung auf der Venloer Straße in Köln.

Die Diskussion um die Ramadan-Beleuchtung in Köln hat auch das Ausland erreicht. Jetzt meldete sich ein Kölner, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebt, zu dem Thema.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Die Berichterstattung über die Ramadan-Beleuchtung auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld erhitzt weiterhin die Gemüter.

Selten wurde ein Thema so kontrovers diskutiert. EXPRESS.de hat dich um deine Meinung gebeten. Innerhalb weniger Stunden sind rund 100 Mails in das Redaktions-Postfach eingegangen. Besonders eine Mail eines Kölners sticht dabei heraus.

Ramadan-Beleuchtung: Kölner berichtet über Toleranz im Ausland

„Ich bin gebürtiger Kölner und lebe seit zehn Jahren in einem muslimischen Land, in den Vereinigten Arabischen Emiraten“, erzählt Arnd Herrmann gegenüber EXPRESS.de.

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„Und ich freue mich hier regelmäßig über die Toleranz, die uns, als Christen, von unseren Gastgebern entgegengebracht wird“, berichtet der 60-Jährige, der dort eine eigene Firma führt.

Ramadan-Beleuchtung auf der Venloer Straße

Um diese Ramadan-Beleuchtung auf der Venloer Straße geht es. Dabei wurden 13 Beleuchtungen aufgehängt, die ab 18.30 Uhr eingeschaltet werden. Das Foto wurde am 11. März 2024 aufgenommen.

Seine persönliche Meinung zu der Ramadan-Beleuchtung auf der Venloer Straße: „Wenn ich einige der Kommentare über die Ramadan-Beleuchtung lese, wird mir richtig schlecht. Für die LGBTQI+-Community wird in Köln auf die Straße gegangen und auf Toleranz gemacht. Wenn dann aber zur Feier eines Monats, der für viele Kölner und Kölnerinnen heilig ist, einige Lampen aufgehängt werden, wird mit verbalen Steinen geworfen. Einfach nur peinlich und ich schäme mich für diese verständnislosen und ignoranten Menschen.“

Gemeint sind sehr kritische Kommentare, die auch bei EXPRESS.de eingegangen sind. So schreibt beispielsweise Hartmut Thiel: „Aus Deutschland wird langsam ein Moslemland. Nur noch eine Frage der Zeit, dann wird die Scharia eingeführt. Aber macht mal weiter so, alle die das befürworten, werden noch sehen, wo es hingeht. Wir sollen tolerant sein, aber die Moslems sind völlig intolerant. Wer zu uns kommt, muss sich anpassen und nicht umgekehrt.“

Marie H. ist konvertiert – so sieht sie die Kölner Ramadan-Beleuchtung

Marie H. reagiert da etwas anders und widerspricht auch den Beschreibungen von Arnd Herrmann: „Also meine Meinung dazu ist, obwohl ich vor einigen Jahren konvertiert bin, wahrscheinlich sehr überraschend. Es gibt kaum ein Land, das so weltoffen ist wie Deutschland. Das, was ich kritisiere, ist Folgendes: Es gibt kein muslimisches Land, das dasselbe für die Christen machen würde.“

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Sie ergänzt: „Im Gegenteil, dort sollte man sich möglichst strikt an deren Kultur anpassen, sonst hat man oft ein Problem! Die Deutschen werden immer kleiner gemacht und deren Kultur schon fast ausgelacht und solche Aktionen mit der Ramadan-Beleuchtung unterstützen das Ganze noch.“

Es gibt sogar Weihnachtsmärkte in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Arnd Hermann verteidigt seine neue Heimat in Bezug auf Toleranz: „In den Vereinigten Arabischen Emiraten durften wir vor wenigen Monaten ausgelassen Weihnachten feiern mit öffentlichen Gottesdiensten im ganzen Land, Weihnachtsbeleuchtung und -musik in fast allen Einkaufszentren und, wer wollte, konnte einen der zahlreichen Weihnachtsmärkte, mit Glühwein (!) besuchen.“

Der Kölner gesteht aber auch, das sei nicht in allen Ländern der arabischen Welt so.


Was ist deine Meinung zur Ramadan-Beleuchtung? Warum gibt es bei so vielen Menschen Unmut? Schreib uns hier an koeln@express.de! (Solltest du nicht damit einverstanden sein, dass wir deinen Namen und deine Meinung auf unserer Website zitieren, dann schreib das einfach explizit in deine Nachricht an uns.)


Bei der Kölner Ramadan-Beleuchtung handelt es sich um 13 Leuchtelemente – darunter Halbmonde, orientalische Lampen und der Schriftzug „Ramadan“. Noch bis zum Ende des Ramadans (9. April) soll die Beleuchtung hängen bleiben.