Kurioser TrendReiseziel ist bei Menschen aus Köln plötzlich extrem beliebt – wegen einer Schokolade?

Eine gebrochene Tafel der von „Kikis Kitchen“  produzierten „Dubai-Schokolade“.

Die Dubai-Schokolade hat in den vergangenen Wochen für Aufsehen in den Sozialen Netzwerken gesorgt. Mit einer Pistazien-Kadayif-Füllung ist diese Schokolade cremig und crunchy zugleich.

Die Planung für den nächsten Urlaubstrip gehört zu den angenehmeren Tätigkeiten. Doch offenbar ist nicht nur gutes Wetter ein Kriterium.

von Niklas Brühl  (nb)

Spanien, Türkei, Ägypten – die beliebtesten Reiseziele vom Flughafen Köln/Bonn aus gleichen sich seit Jahren. Im Zeitraum von Anfang Juli bis Ende August 2024 kam jedoch ein anderes Reiseziel dazu, nach dem Kölnerinnen und Kölner vermehrt suchten. Das geht aus einer Analyse des Online-Reisebüros Expedia hervor.

Es handelt sich um das zu den Vereinigten Arabischen Emiraten gehörende Dubai – ein Grund für das größere Interesse könnte dabei eine Tafel Schokolade sein.

Menschen aus Köln suchen nach Dubai-Trip – wegen Schokolade?

Laut der Analyse von Expedia habe es in der benannten Zeit rund 95 Prozent mehr Suchanfragen für Flugverbindungen in das Wüsten-Emirat aus Köln gegeben als im gleichen Zeitraum im Jahr 2023. Ob es nur das schöne Wetter ist, das die Kölnerinnen und Kölner so an Dubai interessiert?

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Ein Grund für die gestiegene Nachfrage könnte auch eine besondere Schokolade sein, die seit einigen Wochen in den Sozialen Netzwerken für Aufmerksam sorgt. Die sogenannte „Dubai-Schokolade“, die mit einer Mischung aus Pistaziencreme und feinen Teigfäden gefüllt ist, hat einen regelrechten Hype ausgelöst.

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Zahlreiche bekannte Influencer wie Stefano Zarrella oder die Jindaouis haben bereits Rezepte zum Selbermachen online gestellt oder Videos gepostet, in denen sie die cremige Schokolade in Dubai selbst probieren.

Als Erfinderin gilt Sarah Hamouda, die die Schokolade während der Corona-Pandemie entwickelte. Die einzig originale Dubai Schokolade gibt es demnach nur bei „Fix Dessert Chocolatier“ in Dubai.

Der Hype ist mittlerweile so groß, dass auch bereits vereinzelte Supermärkte in Köln die Schokolade anbieten – zu stattlichen Preisen zwischen zehn und 20 Euro je nach Größe und Gewicht der Tafel.

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Aber eine Reise nur wegen eines Produkts antreten – ist das tatsächlich ein Trend? „Wir nennen diese neue Art von Shopping-Trips ‚Goods Getaways‘“, sagt Expedia-Sprecherin Susanne Dopp. „Die sozialen Medien sind als Inspirationsquelle die Treiber hinter diesem Trend. Im Mittelpunkt einer solchen Reise steht der Erwerb eines ganz speziellen Produkts, das im Heimatland nicht oder nur sehr eingeschränkt erhältlich ist. Andere Aktivitäten oder Sightseeing werden darum herumgeplant.“

Neben Dubai seien auch Südkorea und Japan, vor allem bei der Generation Z, basierend auf diesem Reise-Trend angesagte Ziele. Einheimische Produkte erleben und kennenlernen – das sei der Reiz bei „Goods-Getaway“-Trips.

„Sie sind dabei nur die extreme Form eines neuartigen Shopping-Tourismus, der sich auch in anderen Altersgruppen wachsender Beliebtheit erfreut. So gehören Einkaufstouren in lokalen Supermärkten mittlerweile bei 40 Prozent der Deutschen zum festen Bestandteil einer jeden Reise“, heißt es in der Expedia-Analyse. Sie seien damit beliebter als Museumsbesuche und Wellness-Aktivitäten, die 36 Prozent bzw. 32 Prozent der Deutschen auf ihrer Urlaubsagenda hätten.