In unserer Reihe „Jode Lade“ erhält ein weiteres Lokal das EXPRESS-Gütesiegel: Wir haben das Lokal „Vierter König“ in Köln-Klettenberg getestet.
Einmalig in KölnHier blüht einem was: Koch überrascht Gäste mit Spezial-Menü
Köln. Ungewöhnlich. Das trifft es vielleicht am besten, will man den „Vierten König“ in Köln-Klettenberg beschreiben. Denn in diesem Lokal wird mittwochs und donnerstags ein Menü außer der Reihe serviert, das einmalig in Köln ist.
Restaurant „Vierter König“: Frankreich trifft Indien mitten in Köln
Ebenso ungewöhnlich ist die bewegende Biographie des Inhabers: Jaspreet Dhaliwal-Wilmes studierte in Indien Elektrotechnik. Als Sikh wurde er verfolgt, musste fliehen, strandete in Moskau, da sich der bezahlte Schlepper nicht mehr blicken ließ. Der Flüchtling schlug sich 1998 unter widrigsten Bedingungen von dort nach Deutschland durch. Bis heute schmerzt es ihn, wenn Lebensmittel weggeschmissen werden.
Dhaliwal-Wilmes begann als Spülhilfe, bis man sein Talent entdeckte. So lernte „Preet“, wie ihn seine Freunde nennen, die feine französische Küche, die er heute in seinem Lokal mit indischen Einflüssen auf ein ganz eigenes Level hebt.
Ungwöhnlich ist auch der Name des Lokals: Da in Köln die Überreste der drei Heiligen Könige liegen, und Jaspreet Dhaliwal-Wilmes in Köln seine neue Heimat gefunden hatte, stellte ihn sein damaliger Chef Freunden immer respektvoll als seinen „vierten König“ vor. Jetzt adelt EXPRESS.de den zweifachen Familienvater mit dem Kölner Gastro-Siegel „Jode Lade“.
- Angebot: Französische Küche mit indischem Einschlag. Im „Vierten König“ wird mit Gewürzen und Aromen gespielt, dass selbst Stammgäste immer wieder Überraschungen erleben. Tageskarte und zwei Menüs (eines vegetarisch) wechseln monatlich. EXPRESS-Lesern sei aber das sogenannte Thali-Menü empfohlen, das nur mittwochs und donnerstags angeboten wird: Drei Gänge, also drei große Teller, auf denen sich jeweils drei oder sogar noch mehr kleine Kreationen finden. Und jede davon ist eine Geschmacksexplosion.
- Teller Nummer 1 beinhaltete beim EXPRESS-Test einen Kalbsrücken mit Akazienkapern-Mayonnaise, roh marinierten Adlerfisch (Ceviche), ein Pilzragout, ein Kräutersüppchen und einen Wildkräutersalat mit Blumen, die Preet in seinem Garten in Ostheim pflückt. Auch junge Tannenspitzen schneidet er hier ab und verarbeitet sie zu einem Pesto.
- Preise: 38 Euro kostet das Thali-Menü. Gemessen an der Vielfalt der Gerichte, hat diese Form der Kochkunst ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis. Seinen Preis wert ist unter anderem auch der Klassiker des Lokals: in hausgemachtem Curry gebeizter Lachs mit Kartoffelschaum und Bärlauch-Öl für 15 Euro. Offene Weine (0,2 Liter) ab 7,50 Euro. Gaffel-Kölsch vom Fass (0,2 Liter) zwei Euro.
- Kölsch-Faktor: Wenn Kölsch für Weltoffenheit steht, ist das hier genau der richtige Platz. Das Lokal ist im Veedel ebenso gefragt wie bei Gästen, die von weit her kommen.
- Ambiente: Das Restaurant in dem Klettenberger Altbau mit seinen hohen Decken versprüht einen eleganten, klassischen aber nicht abgehobenen Charme.
- Promi-Faktor: Der spielt hier keine Rolle. Gleichwohl haben hier die einen oder anderen bekannten Fernsehgesichter schon gespeist. Als EXPRESS vor Ort war, schwärmte gerade Claudia Hessel (RTL) von der Aromenvielfalt auf ihrem Teller.
- Adresse: Gottesweg 165, 50939 Köln
- Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 17.30 Uhr bis 23 Uhr.
EXPRESS zeichnet seit Dezember 2020 in loser Folge Kölner Betriebe aus, nachdem sie getestet und für gut befunden worden sind. Das können Sie auf express.de nicht nur nachlesen – Sie können es auch im Stadtbild sehen. Jedes für gut befundene Lokal erhält an der Eingangstür das neue Gütesiegel „Jode Lade“.