Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom „Grill Haus“ in Köln leben derzeit in Angst. Das Restaurant wird seit Wochen Opfer von Vandalismus-Attacken, der oder die Täter sind bislang nicht bekannt.
Team in großer AngstKölner Restaurant wird seit Monaten terrorisiert – „wer tut uns das an?“
Am 29. Juni 2024 war auf der Neusser Straße in Köln-Nippes buntes Treiben angesagt. Viele Menschen waren bei sonnigem Wetter auf den Straßen unterwegs, erledigten die letzten Einkäufe vor dem deutschen Achtelfinale am Abend gegen Dänemark oder stärkten sich mit Getränken und einem Frühstück in einem der vielen Cafés.
Auch das „Grill Haus“ hatte seine Pforten bereits geöffnet, einige Kundinnen und Kunden nahmen das Angebot von türkischen Spezialitäten zur frühen Stunde bereits wahr. Auf den ersten Blick wirkt das „Grill Haus“ wie ein normales, kleines Restaurant im Nippeser Stadtbild. Allerdings haben die Inhaberin Azra G. (Name geändert) und ihr Team beunruhigende Wochen hinter sich.
Kölner Restaurant wird seit Monaten immer wieder beschädigt
Denn seit März kommt es immer wieder zu Attacken auf das Restaurant. Die Scheiben wurden bereits sechs Mal beschädigt oder gänzlich zerstört – mit Steinen oder anderen Gegenständen. In der Nacht zum 27. Juni 2024 wurde das Lokal Opfer einer Farbattacke. Die Fassade des Gebäudes wurde mit roter Farbe beschmiert.
Weshalb es immer wieder zu diesen Attacken kommt? Betreiberin Azra G. tappt im Dunkeln, wie sie gegenüber EXPRESS.de sagt: „Wir haben keine Ahnung, wer dahinter steckt. Wir erhalten eine große Unterstützung von der Polizei und auch innerhalb des Veedels. Allerdings konnte der oder die Täter bislang noch nicht zur Verantwortung gezogen werden.“
Im April feierte das „Grill Haus“ einjähriges Jubiläum – innerhalb der relativ kurzen Zeit hat sich das Restaurant im Veedel etabliert. „Wir bereichern Nippes auf unsere Art. Wir haben ein gutes Verhältnis zu unserer direkten Nachbarschaft. Ich kann mir nicht erklären, warum uns jemand so etwas antut“, sagt die Inhaberin gegenüber EXPRESS.de.
Die Reparaturkosten belaufen sich mittlerweile auf mehrere tausend Euro, die rote Farbe musste am Donnerstag über eine Dauer von mehr als zehn Stunden von der Fassade entfernt werden. Aber nicht nur die finanzielle Zusatz-Belastung macht Azra G. zu schaffen: „Das Ganze ist natürlich auch psychisch ziemlich belastend. Wir wissen nicht, wem wir etwas getan haben und warum gerade wir diese Attacken abbekommen. Der Stress ist bei uns allen momentan enorm.“
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Samed G. (Name geändert), der Mann von Azra, der ebenfalls im Restaurant arbeitet, schaltet sich ins Gespräch ein: „Man kann schon sagen: Wir haben Angst.“
Sowohl mit der Polizei als auch mit der Bezirksbürgermeisterin Diana Seibert sei die Inhaberin in einem engen und regelmäßigen Austausch. „Mehrmals die Woche schaut jemand von der Polizei bei uns vorbei. Die Bezirksbürgermeisterin unterstützt uns ebenfalls dabei, gegen den oder die Täter vorzugehen. Ich hoffe wirklich, dass man demnächst einen Treffer landen kann.“