Die Ausfälle vieler S-Bahnen rund um Köln sorgen weiter für Unverständnis. Der Landrat des Rhein-Erft-Kreises findet dafür deutliche Worte.
S-Bahn rund um KölnAusfälle ein Fall fürs Gericht? Landrat geht auf die Barrikaden
Die kurzfristigen S-Bahn-Ausfälle, insbesondere der Linien 12 und 13/19 an diesem Wochenende, stießen im Rhein-Erft-Kreis auf großes Unverständnis und seien in dieser Form nicht hinnehmbar.
„Einerseits scheint die Personaldecke grundsätzlich nicht ausreichend und mit der Streichung ganzer Linien hat man es sich besonders einfach gemacht“, so Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-Kreises.
S-Bahn Köln: Ausfälle nicht hinnehmbar, Notbetrieb gefordert
„Anstatt wenigstens auf mehrere Linien verteilt einen Stundentakt zu gewährleisten, ist unser Kreis wieder ganz besonders betroffen. An die fatale Wirkung auf die – gerade auch jüngst hinzu gewonnenen – Fahrgäste mag ich gar nicht denken“, sagt er weiter.
Die ganz klare Forderung des Politikers: Die Deutsche Bahn müsse sich zwingend erklären. „Der Landrat wird kommende Woche die Deutsche Bahn anschreiben und zu einer Stellungnahme auffordern, damit der Rhein-Erft-Kreis bei Personalausfällen nicht weiterhin so massiv benachteiligt wird“, so eine Mitteilung.
Auch der Fahrgastverband „Pro Bahn“ äußert sich in einer Stellungnahme kritisch darüber, dass die Deutsche Bahn bis zum Ende des Wochenendes auf den S-Bahn-Linien keine Züge einsetzt.
„Wegen der kurzen Vorlaufzeit werden überwiegend keine Schienenersatzverkehre organisiert und die Kunden höchstens auf die parallelen Angebote der kommunalen Verkehrsunternehmen verwiesen, die dem Ansturm oft nicht gewachsen sind“, heißt es.
Pro Bahn könne zwar die Knappheit beim Fahrpersonal nachvollziehen, die auch bei allen anderen Verkehrsunternehmen zu spüren sei. Aber: „Im Gegensatz zu diesen legt aber DB Regio immer wieder ganze Strecken still, anstatt zumindest eine Notbedienung der Strecken im Stundentakt anzubieten, wie zum Beispiel beim Höhepunkt der Corona-Pandemie.“
Notfalls müsse die Deutsche Bahn auch mit juristischen Mitteln gezwungen werden, den Mindestbetrieb auf den Strecken aufrecht zu erhalten.
Auch die „Nahverkehr Rheinland GmbH“, einer von drei Zweckverbänden in NRW, adressierte einen Protestbrief an die Bahntochter DB Regio. Die Forderung: Spätestens ab Montag (25. Juli) müsse es zumindest einen Notbetrieb geben.