Sabrina Ilski, die neue „Punkt 12“-Moderatorin, hat über ihren Job, Karneval und Hochzeitspläne gesprochen. Und darüber, warum sie in Köln wieder in ihrer Studentenbude lebt.
Die Neue bei „Punkt 12“Sabrina Ilski: „Ich lebe wieder in meiner Kölner Studentenbude“
Frischer, leichter Sommerwind zur Mittagsstunde: Sabrina Ilski (36) ist die Neue bei „Punkt 12“, moderiert abwechselnd mit Katja Burkard (59, seit April 1997 dabei) das RTL-Mittagsjournal.
Die junge Mutter (Töchterchen Helen ist zehn Monate alt) hat einen Karriereweg mit Umwegen hinter sich, der sie von Recklinghausen über Köln und Hamburg zurück nach Köln führte – und das der Liebe zur Familie wegen.
Sabrina Ilski: Promi? Das ist für mich surreal!
Sie können mit einem besonderen Popularitätsschub rechnen: Sie werden jetzt nicht mehr nur im Norden, sondern in ganz Deutschland von bedeutend mehr Zuschauern als bisher wahrgenommen. Sind Sie drauf vorbereitet?
Sabrina Ilski: Ach, ich weiß gar nicht, ob das so sein wird. Erkennen mich die Leute wirklich? Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Bisher ist es selten vorgekommen.
Es wird sich noch was ändern: Sie gehören jetzt zur Welt, über die Sie auch berichten. Ob Sie es wollen oder nicht – Sie sind jetzt Promi …
Sabrina Ilski: Das ist für mich ein surrealer Gedanke, der ist überhaupt nicht in meinem Kopf. Das beschäftigt mich auch nicht. In erster Linie ist es mein Job.
Hier haben Sie die Chance, Ihre Sendung mal besonders zu loben. Was ist das Besondere an „Punkt 12“?
Sabrina Ilski: „Punkt 12“ ist ein Format, das sich entgegen den Trends entwickelt – heutzutage als Sendung zu wachsen und immer mehr Sendezeit zu bekommen, ist ein Riesen-Erfolg. Es ist täglich eine Mammut-Live-Sendung, drei Stunden lang. Ich glaube, viel länger war selbst „Wetten, dass..?“ zu besten Thomas-Gottschalk-Zeiten nicht.
Warum sollten wir es gucken?
Sabrina Ilski: Wir sind aktuell, nahbar, zuverlässig und bieten den Zuschauern eine großartige Themenmischung aus Nachrichten, VIPs, Lifestyle, Service, Gesundheit. Wer „Punkt 12“ schaut, verpasst nichts: Wir informieren, ordnen ein – und das passiert sehr unterhaltsam. Wir sind wie eine Freundin, die mittags zum Käffchen vorbeikommt und mit der man sich dann über das Neueste austauscht.
Gibt es Themen, vor denen Sie Angst haben?
Sabrina Ilski: Ich habe besonderen Respekt vor Themen, bei denen es um Kinder geht. Es gibt da so viele schreckliche Ereignisse, über die wir manchmal berichten müssen.
Wie sind Sie eigentlich darauf gekommen, Journalistin zu werden?
Sabrina Ilski: Ich habe immer gern Geschichten erzählt und schon als Schülerin für die „Recklinghäuser Zeitung“ gearbeitet. Mit 14 ist der erste große Artikel unter meinem Namen veröffentlicht worden, er hieß „Keine Zahnbürste für Julia Roberts“. Es ging um Hollywood, und dass in Hollywoodfilmen schon morgens, noch vorm Aufstehen, geknutscht wurde, ohne dass sich die Beteiligten vorher die Zähne geputzt hatten. Fand ich damals eklig: Die werden wach, und als Erstes wird rumgeknutscht! Ich habe das als größte Filmlüge überhaupt angesehen.
Sie sind nicht bei einer Zeitung, sondern beim Fernsehen gelandet und jetzt Moderatorin eines TV-Magazins: Wie kam's zum Seitenwechsel?
Sabrina Ilski: Reiner Zufall. Während meines Schülerpraktikums geriet ich in eine Streikphase bei der Lokalzeitung. Ich hatte nichts zu tun, es war tierisch langweilig und das Thema Zeitung damit leider für mich durch.
Wie ging es dann weiter?
Sabrina Ilski: Nach dem Abi habe ich in Magdeburg angefangen, BWL zu studieren, aber dann hat es mich in den Westen zurückgezogen. Ich habe dann in Bonn Kommunikationswissenschaften studiert und einen Studentenjob bei RTL gefunden. Und da sagte mir eines Tages eine Freundin: „Guck dir doch mal ein Volontariat im Außenstudio in Hamburg an, das ist super!“ Habe ich nach dem Studium gemacht, und dann hatte ich 13 Jahre keinen Grund, aus Hamburg wegzugehen.
Sabrina Ilski: Wegen Job und Familie zurück nach Köln
Dann sind Sie aber doch nach Köln gegangen. Was war der Grund?
Sabrina Ilski: Die Geburt unserer Tochter Helen. Es ist doch schön, wenn die Omas und Opas in der Nähe sind. So können wir, wann wir wollen, zu unseren Familien fahren und abends wieder im eigenen Bett schlafen. Dazu kommt, dass der Betrieb meiner Schwiegerfamilie in der Eifel vom Hochwasser sehr stark betroffen war und wir in den letzten zwei Jahren viel wieder aufbauen mussten. Nun ist alles wieder neu eröffnet und mein Partner ist mit in die Geschäftsführung eingestiegen.
Fiel der Abschied aus dem Norden schwer?
Sabrina Ilski: Wir haben Hamburg mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen – aber so soll es auch sein: Man soll in solchen Situationen nicht warten, bis man unglücklich wird. Manchmal ist es gut, zu gehen, wenn es noch so schön ist. Und jetzt moderiere ich „Punkt12“ – einfach toll!
Gibt es einen Plan B für Ihr Berufsleben – oder ist die Arbeit vor der Kamera eine Bedingung?
Sabrina Ilski: Ich bin froh, dass ich für „Punkt 12“ vor der Kamera stehen darf und freue mich auf viele schöne, spannende Sendungen, Gäste und Themen. Bedingung war eine Moderation jedoch nicht. Ich hätte mir auch weiterhin einen Job als Redaktionsleitung vorstellen können, wie in den letzten Jahren. Ich mache zurzeit auch noch einen Master of Business Administration, also praktisch ein vertiefendes Studium für Führungskräfte. Nur noch die Masterarbeit – dann bin ich fertig.
Sie kommen aus Recklinghausen. Wie groß ist der Ruhrpott-Anteil in Ihnen?
Sabrina Ilski: Der Ruhrpott ist in mir immer noch vorhanden. Man kriegt das Mädel aus dem Ruhrpott raus, aber den Ruhrpott nicht aus dem Mädel. Ich fand es immer toll in Recklinghausen, es war großartig, da groß zu werden. Es gibt im Ruhrpott ja nicht nur Fußball, sondern auch super viel Kultur. Ich bin Fan der Ruhrfestspiele, einem Theater- und Kulturfestival, bei dem fast jedes Jahr ein Hollywood-Star auf der Bühne steht. Ich habe da schon Kevin Spacey, Jeff Goldblum oder Kate Blanchett erlebt.
Wie war es, als Sie jetzt dann wieder in Köln waren – aber diesmal mit dem Bewusstsein, dass es für sie jetzt länger werden könnte in der Stadt?
Sabrina Ilski: Schön, aber auch unwirklich! Wir wohnen vorläufig tatsächlich wieder in der Studentenwohnung, in der wir uns praktisch kennengelernt haben, als ich während meines Volontariats in Hamburg für eine Außenstation in Köln im RTL-Sendezentrum war. Mein Partner Steffen hatte damals ein Zimmer frei – ich habe mich darauf gemeldet. Er machte die Tür auf und was soll ich sagen: Er folgte mir nach Hamburg, die Wohnung wurde komplett untervermietet und 13 Jahre später sind wir mit Kind zurück. Kurios!
Sabrina Ilski über Karneval – und ihren Hochzeitstermin
Ruhrpottlerinnen und Ruhrpottler haben oft Probleme mit dem Kölschesten des Kölschen – dem Karneval. Wie ist es bei Ihnen?
Sabrina Ilski: Kein Problem – da bin ich dabei und freue mich darauf. Bei RTL Nord Hamburg hatten wir viele Rheinländer, deswegen gab es zu Karneval immer einen Kampf um die freien Tage. Alle wollten unbedingt nach Köln, um mitzufeiern.
Was ist Ihr liebstes kölsches Lied?
Sabrina Ilski: Dafür kenne ich noch zu wenige, da habe ich noch etwas Nachholbedarf. Aber ich mache mir da keine Sorgen – ich werde sie spätestens gemeinsam mit meiner Tochter lernen, wenn sie die in der Kita trällert.
Was genießen Sie noch in Köln?
Sabrina Ilski: Die kölsche Lebensart. Ich liebe die Kölner Kneipen-Kultur, sie erinnert mich sehr an den Ruhrpott, wo der Professor neben dem Bestatter-Azubi an einem Tisch sitzt. Das ist in Köln auch so. Auch, wenn es etwas banal klingt: Ich freue mich auf die Kölner Kioskkultur, sowas hat Hamburg nicht. Da ist man sonntags, wenn man was vergessen hat, aufgeschmissen. Diese kleinen Sachen machen doch den Alltag aus.
Zum Schluss noch eine ganz private Frage: Wann wollen Sie heiraten?
Sabrina Ilski: Wir heiraten im nächsten Jahr. Wir sind schon so lange zusammen, dass wir da keine Eile haben.
Sabrina Ilski: Vom Ruhrpott über den Norden bis nach Köln
Sabrina Ilski (geboren am 9. Dezember 1987 in Recklinghausen) war während ihrer Schulzeit Schülerpraktikantin und Freie Mitarbeiterin bei der „Recklinghäuser Zeitung“. Nach dem Abitur folgte ein BWL-Studium in Magdeburg. Von 2008 bis 2011 studierte sie Kommunikationswissenschaften in Bonn (Bachelor-Abschluss). Ab 2022 Studium an der Uni Witten/Herdecke, Schwerpunkt Leadership & Management.
Von 2011 bis 2013 absolvierte sie ein Volontariat bei RTL in Hamburg. Von 2013 bis 2023 bekleidete sie verschiedene Positionen bei RTL Nord, darunter Redakteurin & Reporterin, Moderatorin, Chefin vom Dienst und Redaktionsleiterin. Heute ist sie Moderatorin und Chefin vom Dienst bei „Punkt 12“. Sie ist Mutter einer kleinen Tochter und lebt mit Lebensgefährten Steffen in Köln.