Bei einem Unfall am Kölner Rheinufer gab es auch leichte Schäden an der Bastei.
Fahrerin (20) verlor die KontrolleSchäden an der Bastei nach Unfall am Kölner Rheinufer
Seit 2019 Stillstand an der Bastei, jetzt auch noch das: Bei einem Unfall am frühen Sonntagmorgen (15. September 2024) ist es zu leichten Schäden am Gebäude gekommen.
Wie ein Sprecher der Polizei gegenüber EXPRESS.de bestätigt, hatte sich gegen 5.45 Uhr die Unfallfahrerin selbst bei der Polizei gemeldet. Die 20-Jährige hatte offenbar die Kontrolle über ihr Auto verloren und war in die dortige Baustelle gekracht. Durch den Aufprall soll unter anderem ein Fenster an der Bastei zu Bruch gegangen sein.
Fenster an der Kölner Bastei geht bei Unfall kaputt
Erste Hinweise, nach denen die Unfallfahrerin vom Ort des Geschehens geflüchtet sein sollte, konnte die Polizei auf Nachfrage nicht bestätigen. Die 20-Jährige soll den Crash ohne größere Verletzungen überstanden haben.
Was genau zum Unfall führte, ist bisher nicht bekannt. Bereits in den Morgenstunden war die Strecke aber wieder wie gewohnt befahrbar, die Unfallaufnahme war schnell abgeschlossen.
Ein kaputtes Fenster ist im Gesamtbild der Kölner Bastei aktuell aber ohnehin das geringste Problem: Am 22. Oktober 2024 (Tag der Eröffnung) wird die Bastei 100 Jahre alt – eigentlich ein Grund zu feiern, doch die Gegenwart ist trist.
Seit 2019 ruht der Betrieb im großen Restaurant im Bastei-Inneren wegen Baumängeln. Seitdem wird spekuliert – wann und wie geht es weiter?
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Ein Statiker hatte sich Ende 2022 für einen Rückbau der tragenden Konstruktion ausgesprochen. Heißt: Die Bastei müsse bis auf den Festungsturm abgetragen und die „Kraken-Arme“, auf denen das auffällige Gebäude aufsitzt, erneuert werden.
Die Gesamtkosten für das Mammutprojekt werden auf mehr als 20 Millionen Euro geschätzt. Die Stadt Köln, seit 2018 Eigentümer, sucht nach einem Betreiber, der auch das nötig Kleingeld mitbringt.
Die Vergangenheit der Bastei ist bewegt und glamourös. Sie wurde 1924 durch den Kölner Architekten Wilhelm Riphahn errichtet und diente seit dem 22. Oktober 1924 mit einer Nutzfläche von 300 Quadratmetern als Aussichtsrestaurant. Das Bauwerk im expressionistischen Stil hat einen ungewöhnlichen Überbau, der acht Meter über die Grundfläche hinausragt, und ein gezacktes Dach.
Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, stellte Riphahn die Bastei 1958 wieder her. Am 4. Dezember 1958 eröffnete dann Unternehmer Hans Herbert Blatzheim (†1968) dort ein Restaurant, wo so mancher Spitzenkoch am Herd stand. Der Großgastronom war der Stiefvater von Romy Schneider.
April 2017 übernahm schließlich die Koelncongress Gastronomie GmbH die Bewirtschaftung von der Familie Blatzheim, Ende 2018 kaufte die Stadt Köln die Bastei zurück.