Weihnachten 2023Terror-Warnung am Kölner Dom sorgte für Schock – Ermittlungen sind eingestellt

Polizei kontrolliert den Eingang zum Kölner Dom wegen einer Terrorwarnung 2023.

Wegen eines befürchteten Anschlags kontrollierte die Polizei alle Besucherinnen und Besucher des Kölner Doms rund um Weihnachten und Silvester 2023. Jetzt sind die Ermittlungen eingestellt.

Der Tatverdacht bezüglich der Terrorpläne in Köln und Wien habe nicht erhärtet werden können, heißt es von der Staatsanwaltschaft.

von Thomas Werner  (tw)

Es war das große Angst-Thema um den Jahreswechsel 2023/2024 – doch für die Polizei sind die mutmaßlichen Terrorpläne am Kölner Dom und in Wien jetzt abgehakt.

Denn: Zehn Monate nach Terrorwarnungen in Wien und Köln sind die in Österreich geführten Ermittlungen mangels Beweisen eingestellt worden. Der Tatverdacht habe nicht erhärtet werden können, weshalb das gesamte Verfahren vergangene Woche eingestellt worden sei, sagte die Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Sie bestätigte damit einen Bericht der Zeitung „Kurier“.

Terror-Warnungen in Köln und Wien mittlerweile zehn Monate her

Kurz vor Weihnachten 2023 waren in Österreich und Deutschland mehrere Terrorverdächtige festgenommen worden. Sie standen im Verdacht, als Terror-Zelle der radikalislamistischen Gruppierung Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) einen Anschlag auf den Stephansdom und den Kölner Dom geplant zu haben.

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Die Folge: Angst in Köln, besonders rund um die Weihnachtsmessen und an Silvester. Die Kölner Polizei fuhr ein großes Aufgebot an Einsatzkräften auf und führte etliche Kontrollen rund um den Dom durch.

Die vier Hauptverdächtigen, gegen die wegen terroristischer Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt wurde, waren bereits Ende Mai 2024 nach mehrmonatiger U-Haft in Österreich mangels dringenden Tatverdachts entlassen und direkt in Abschiebehaft genommen worden.

Einer der Verdächtigen beging im Gewahrsam laut Behörden Suizid, die anderen drei wurden abgeschoben.

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Auch Kardinal Woelki hatte sich an Weihnachten 2023 besorgt gezeigt, sprach während der Messe auch über die Belastung dieser Tage. Die Polizistinnen und Polizisten hätten in den zwei Tagen „den Dom gewissermaßen auf den Kopf gestellt“ und so die Gottesdienstfeiern dort ermöglicht, sagte er zu Beginn der Christmette nach Mitternacht in der Kathedrale.

„Nicht Terror und Krieg sind der Weg Gottes, sondern Liebe, Versöhnung, Vergebung und Einheit“, sagte der Kardinal.

Die Polizei hatte damals Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario am Kölner Dom erhalten, die sich auf Silvester bezogen. Zudem hatten Sicherheitsbehörden einen Hinweis auf einen möglichen Anschlag auf Wiener Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom bekommen. (mit dpa)