Emotionale PremiereTrophäen bei den EXPRESS QUEER AWARDS in Köln vergeben

Die EXPRESS QUEER AWARDS sind vergeben. Am Mittwochabend (18. Oktober) wurden die Trophäen in Köln an die Siegerinnen und Sieger überreicht.

von Thomas Werner  (tw)

Zur Tradition muss es noch werden, ein Meilenstein ist es aber definitiv bereits jetzt: Am Mittwochabend (18. Oktober 2023) sind in Köln erstmals die EXPRESS QUEER AWARDS verliehen worden.

Die Preisverleihung fand in der Bar „Die Mumu“ auf der Schaafenstraße statt. Hier, wo das Herz der Kölner Queer-Community wohl am lautesten schlägt, kamen sowohl die Gewinnerinnen und Gewinner als auch viele Gäste aus der Queer-Szene, der Kölner Politik, der Stadtgesellschaft oder der TV-Branche zusammen.

EXPRESS QUEER AWARDS: Erste Preisverleihung am Abend in Köln

Der Abend, der durch den Sponsor ACV (Automobilclub Verkehr) Köln unterstützt und von EXPRESS.de-Redaktionsleiter Christian Spolders moderiert wurde, stellte besonders die Siegerinnen und Sieger der Abstimmung in den Fokus.

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Die Stimmung in der „Mumu“: ausgelassen. Es wurde ein Abend der Liebe, der Gemeinschaft und eine Feier des (queeren) Lebens.

Im Fokus des Abends: die Siegerinnen und Sieger in den fünf Kategorien. Mehrere tausend Menschen hatten vom 1. bis zum 31. Juli 2023 abgestimmt – jetzt wurden die Trophäen überreicht. Die Siegerinnen und Sieger in der Übersicht:

Person des Jahres: Aljosha MuttardiSpätestens seit der Netflix-Show „Queer Eye Germany“ aus dem Jahr 2022 ist Aljosha ein Mann, den man sich merken sollte. Seit Neuestem startet er auch mit seinem Podcast „Out and About“ durch. Die allererste „Person des Jahres“ bei den EXPRESS QUEER AWARDS setzte sich gegen die beiden anderen Nominierten Fabian Grischkat und „Gazelle“ durch!

Aljosha selbst konnte am Abend (als einziger der Gewinnerinnen und Gewinner) nicht in Köln vor Ort sein, erntete bei seiner Rede auf der Videowand aber tosenden Applaus. „Das ist mein erster Award – außer dem Grimme-Preis“, witzelte er. Aber er wurde auch ernst: „Was wir heute abend mitnehmen sollten, ist, dass jede Stimme zählt. Seid laut.“

Drag des Jahres: Pam PengcoAus Köln in die große TV-Welt: Der Heimat bleibt Pam Pengco treu, auch wenn man sie seit Juni 2022 bei „Viva la Diva – Wer ist die Queen?“ auf dem TV-Bildschirm sieht. Die EXPRESS.de-Leserinnen und -Leser sahen sie in der Abstimmung vor Aria Addams und Bambi Mercury.

Nach der Laudatio von Josi Melonie brachte Pam Pengco die Bar mit ihrem Witz und ihrer Schlagfertigkeit das eine oder andere Mal zum Lachen. „Drag ist nicht mein Beruf, Drag ist mein Leben“, sagte sie in ihrer beeindruckenden Art. „Deshalb danke, dass ihr abgestimmt habt, egal für wen.“

Podcast des Jahres: „Busenfreundin“Ricarda Hofmann bespricht in ihrem Podcast gesellschaftsrelevante Themen für die queere Community mit dem Anspruch der Unterhaltung. Und das sehr gut, wie die Abstimmung zeigt. Sie setzte sich gegen „Fenster oder Gang“ (Benni Bauerdick) und „Gay Mom Talking“ (Madita Haustein) durch.

Zwei Frauen gemeinsam auf der Bühne, die eine übergibt der anderen eine Trophäe.

Aus den Händen von Konkurrentin Madita Haustein (l.) nahm Ricarda Hofmann den Award für den Podcast des Jahres entgegen.

Einzigartig am Mittwochabend: Als einzige Siegerin wurde Hofmann quasi von einer Konkurrentin um den Podcast des Jahres ausgezeichnet – Madita Haustein hielt die Laudatio. Mit dem Preis ging für Hofmann auch ein Versprechen für die Zukunft einher. „Ich werde mich immer für die Community einsetzen, weil ich sie liebe und weil ich weiß, wie wichtig es ist, sich irgendwo zu Hause zu fühlen.“

Gemeinnützige Organisation des Jahres: anyway e.V.Wenn Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene eine Anlaufstelle in der Kölner Community suchen, um sich in Projekten zu engagieren oder mit Leuten auszutauschen, sind sie hier richtig. Die Arbeit des anyway wird weit über die Kölner Stadtgrenzen hinaus geschätzt und bewundert. Das reichte für den Spitzenplatz, vor SOFRA (kümmert sich um queere Migrantinnen und Migranten) und dem Trans*-Inter*-Münster e.V.

Aus den Händen von Model Gina-Lisa Lohfink nahm Geschäftsführer Jürgen Piger den Preis entgegen und war sichtbar stolz. „Uns gibt es seit 25 Jahren. Wir sind mittlerweile eine Institution, die fest zu Köln gehört. Deswegen hat uns die Auszeichnung extrem gefreut.“

Location des Jahres: Exile (Köln)Nicht nur die bunte Fassade auf der Schaafenstraße fällt auf: Ob in Köln geboren, Immi oder Touri – im Exile trifft man sich, um einen Abend (oder länger) Spaß zu haben. Außerdem nominiert waren die BOIze Bar (auch in Köln) und der queere Club SchwuZ in Berlin.

Stephie Stark (u.a. Bachelor, Princess Charming), die eine flammende Rede hielt, übergab den Award an das Exile. „Wir sind stolz darauf, jede Woche für alle Menschen da zu sein“, hieß es von Chef Sascha Knue. Deshalb sei die Auszeichnung für das Exile (nur wenige Meter neben der „Mumu“ gelegen) eine große Freude.

Neben den Siegerinnen und Siegern waren auch andere bekannte Gesichter bei den EXPRESS QUEER AWARDS zu Gast: Ob Sam Dylan (u.a. Promi Big Brother), Matthias Mangiapane (u.a. Dschungelcamp), Gina-Lisa Lohfink (u.a. Germany's Next Topmodel), Raffi Rachek (u.a. Bachelorette) oder Bela Klentze (RTL-Schauspieler) – alle feierten mit EXPRESS Premiere. Auch Laura Schultz (Kölner Model), Politiker Ulrich Breite (FDP) oder Thomas Deloy (Gaffel) waren mit von der Partie.

Die „Kölner Stadt-Anzeiger Medien“ haben sich nicht nur mit dem EXPRESS, sondern auch mit Radio Köln und dem KStA seit längerer Zeit dem Thema Diversity verschrieben, unter anderem mit der Initiative „Cologne Equal“. Auch die EXPRESS QUEER AWARDS gehen weiter, 2024 dann mit der zweiten Ausgabe.