Köln – Eine Stadt im Wachstum, eine Stadt im Wandel. Die Gesichter der Veedel verändern sich stetig. Beispiel Widdersdorf: Auf einstigem Ackerland wächst hier seit 2006 Deutschlands größtes Neubaugebiet. 1100 neue Wohneinheiten in acht Jahren. Weitere 400 sind noch im Bau.
Hämmern, Bohren, Kinderlachen: Das ist der Herzschlag von Widdersdorf. An allen Ecken und Enden wird hier gebaut, ein „Wald“ von Kränen umgibt das Neubaugebiet „Prima Colonia“. Widdersdorf ist permanenter Wandel. Und Widdersdorf ist DAS Veedel für junge Familien. Pänz, Pänz, Pänz – wohin das Auge schaut.
„Jeder bei uns in der Nachbarschaft hat Kinder, mindestens zwei“, sagt Tina Wendt. Das führt zusammen: „Es ist leicht, ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen. In Widdersdorf ist es nicht so anonym wie in Junkersdorf, wo wir vorher gewohnt haben“, meint ihr Mann Patrick.
„Wenn ich in den Supermarkt gehe, treffe ich immer jemanden, den ich kenne und mit dem ich mich kurz unterhalten kann.“ Mit der Geburt von Töchterchen Emma wuchs der Platzbedarf der Familie. In Widdersdorf fanden sie, was sich viele Familien wünschen: „Viel Grün, Platz, und trotzdem alles gut erreichbar. Mit dem Auto ist man in unter 20 Minuten in der Innenstadt, Einkaufsmöglichkeiten kann man auch zu Fuß erreichen.“
Der ideale Mix zwischen Stadt und Land. Bauherr Amand hat sich viel Mühe gegeben bei der Gestaltung des 132 Hektar großen Areals. Parkanlagen, schattige Alleen, Blumenbeete, Spielplätze. Und neun Veedel in einem: Das Gebiet ist in neun Quartiere eingeteilt, die alle einen eigenen Charakter haben.
Zum Beispiel das „Parkviertel“ am Golfplatz mit Einfamilienhäusern und Villen. Oder: „Am Englischen Garten“ mit Häusern im Bauhausstil, das „Jakobsviertel“ mit mediterranem Flair.
Hier entsteht mit dem „Jakobsplatz“ ein Komplex, der neben Eigentumswohnungen auch 16 Ladenlokale enthalten und ein neuer Treffpunkt für die Widdersdorfer werden soll. Bis Ende des Jahres wird hier noch gewerkelt, dann soll eröffnet werden.
Ein Leben neben der Baustelle – Alltag für viele Widdersdorfer. Nicole K. lebt hier seit einem Jahr. „Unsere Straße ist erst seit ein paar Monaten geteert. Der ganze Dreck und Staub von der Straße war vorher schon ziemlich extrem.“ Ein fertiges Haus, das als Insel inmitten von Baustellen steht, ist kein seltener Anblick. Nächstes Jahr aber sollen die letzten Häuser fertig sein.
Ein weiterer Kindergarten würde dann vielleicht nicht schaden: Von 9365 Einwohnern (Stand 2012) sind 913 im Kindergartenalter. Gülay Haas würde Sohn Can Niclas gern in den Kindergarten geben, wenn er zwei ist. „Wir stehen auf Platz 82 der Warteliste. Das wird wohl nicht klappen.“
Can Niclas muss sich wohl noch ein Weilchen mit den vielen anderen Widdersdorfer Pänz auf dem Spielplatz tummeln. Unter Kinderlachen, Hämmern und Bohren.