Kölner Top-LageLeerstand von Wohnhaus sorgt für Wut im Veedel – Grund ist unfassbar

Blick auf eine Straße in Köln.

Die Rosenstraße in der Kölner Südstadt: Ein leerstehendes Wohnhaus sorgt für Ärger im Veedel.

Leerstehende Wohnhäuser sind vielen Menschen in Köln ein Dorn im Auge. Ein Fall aus der Südstadt macht sprachlos.

von Adnan Akyüz  (aa)

In der Kölner Südstadt steht ein Mehrfamilienhaus seit Jahren leer. Im Veedel sorgt das für Unmut. „Das tut echt weh, den ungenutzten Wohnraum so verkommen zu sehen“, sagt eine Anwohnerin. Viele fragen sich, warum das Gebäude verwaist ist. EXPRESS.de hat die Antwort.

Warum steht das Haus an der Rosenstraße in der Kölner Südstadt schon so lange leer? Während unzählige Menschen in Köln eine neue Wohnung suchen, soll das Gebäude laut Stadt seit mindestens zwei Jahren unbewohnt sein. Im Erdgeschoss gibt es zu dem ein leerstehendes Ladenlokal.

Eine Anwohnerin berichtet, dass es schon seit über fünf Jahren leer stehen soll. Im Veedel ärgern sich viele darüber. In sozialen Medien wird heftig darüber diskutiert.

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Köln: Ärger über seit Jahren leerstehendes Wohnhaus in der Südstadt

Wie EXPRESS.de erfahren hat, wollte die Anwohnerin aber nicht nur meckern, sondern etwas dagegen tun. „Ich habe ein Online-Formular der Stadt zum Thema ausgefüllt und abgeschickt. Mal sehen, ob sich jemand regt“, sagt sie. Die Kölnerin machte der Stadt eine „Meldung einer vermuteten Zweckentfremdung von Wohnraum“, wie es offiziell heißt.

Diese Möglichkeit hatte die Stadt vor einigen Jahren ins Leben gerufen, um etwa gegen die steigende Anzahl von „Airbnb-Wohnungen“ anzukommen. Eine weitere Maßnahme, die erst im Sommer 2021 in Kraft getreten ist: Das neue Wohnraumstärkungsgesetz NRW. Durch die neue Regelung wurde auch in Köln das maximale Bußgeld gegen Eigentümer, die Wohnraum nachweislich zweckentfremden, von 50.000 Euro auf 500.000 Euro erhöht. Seit 2014 hat es in Köln insgesamt 677 Verfahren wegen Zweckentfremdung von Wohnraum gegeben.

An der Rosenstraße hoffen die Menschen jetzt, dass bald neue Nachbarn einziehen können. Da stehen immerhin mindestens ein halbes Dutzend Wohnungen in Top-Lage leer. Das wird aber wohl noch eine Weile so bleiben. Auf Anfrage von EXPRESS.de erklärt Stadtsprecher Robert Baumanns, dass der Leerstand seit 2020 bei der Wohnungsaufsicht bekannt sei. Der Eigentümer habe das Haus umfangreich sanieren wollen, doch die Stadt habe dem einen Riegel vorgeschoben.

Warum, erklärt der Sprecher so: „Hauptgrund dafür war, dass sechs der Bestandswohnungen zu drei Wohnungen zusammengelegt werden sollten. Hierdurch würden entsprechend großzügige Wohnungen entstehen, die die Struktur des Wohnungsangebotes im Gebiet und damit die Zusammensetzung der Bevölkerung verändern. Dies widerspräche der sozialen Erhaltungssatzung.“

Blick auf eine Straße mit Wohnhäusern und geparkten Autos.

Keine Vorhänge, keine Klingeln an der Tür, keine Bewohner: Das Wohnhaus an der Rosenstraße steht schon seit Jahren leer.

Antrag abgelehnt! Das hat den Eigentümer offenbar nicht von seiner Idee abgebracht, wie der Stadtsprecher weiter erklärt: „Offenbar wurden die baulichen Veränderungen trotz Ablehnung des Bauantrags widerrechtlich durchgeführt. Das Bauaufsichtsamt stellte im Januar 2021 fest, dass bewusst gegen Bau-und Satzungsrecht verstoßen wurde und widerrechtlich vollendete Tatsachen geschaffen wurden, für die der Bauherr nun nachträglich Legalisierung beantragt hatte.“

Der Legalisierung habe die Stadt aber „aufgrund der widerrechtlichen Umbauarbeiten und der wesentlichen Veränderung der Wohnungsstruktur“ nicht zugestimmt. Aktuell werde geprüft, ob ein Rückbau angeordnet wird.

Ob sich diese Investition noch lohnen wird, ist unklar. Fest steht, dass dort wegen eines illegalen Umbaus in Köln dringend benötigter Wohnraum seit über zwei Jahren blockiert wurde. Das wird an der Rosenstraße wohl auch noch eine Weile so bleiben.