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Wut am SteuerElf Gründe, warum Autofahren in Köln die Hölle ist
Köln – Köln ist eine wundervolle Stadt, keine Frage! Hier kann man gut leben, das Bier schmeckt spitze und der Dom ist großartiges Wahrzeichen.
Trotzdem ist Köln kein Paradies auf Erden (auch wenn da nun viele Kölner widersprechen werden). Autofahren zum Beispiel ist in unserer wunderbaren Stadt einfach nur die Hölle. Und das hat auch Gründe! Wir nennen Ihnen – weil es so schön kölsch ist – genau elf Grunde, warum man die Karre in Köln am besten stehenlässt.
1. Linksabbiege-Verbot
Der Autor dieser Zeilen hat seinen Führerschein in Bonn gemacht. Das ist nicht so furchtbar weit weg, die Menschen sind ähnlich sympathisch wie die Kölner – aber was hier auf der Straße abgeht, lässt sich mit der Situation in der Nachbarschaft nicht vergleichen.
Kommt man zum ersten Mal mit dem Auto nach Köln, stellt man schnell fest, dass hier was mit der Verkehrsführung nicht stimmt. Was zur Hölle machen die hier falsch, dass man quasi nirgendwo links abbiegen darf?!
Ständig muss man rechts abbiegen und dann eine Kehrtwende (oder wie man so schön sagt: einen U-Turn) machen um irgendwann doch links abzubiegen. Was soll das?!
Klar, die Kreuzungen hier sind ein wenig größer als in Bonn und wenn man munter links abbiegt und dann da eine KVB-Bahn langfährt, ist das auch nicht erstrebenswert – aber trotzdem nervt es!
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2. Baustellen – überall Baustellen
Keine Frage: Es ist gut, wenn eine Stadt sich weiterentwickelt, neue Dinge entstehen oder bestehende verbessert werden. Aber warum muss man als Autofahrer immer darunter leiden?
An allen Ecken und Enden bröckelt was und man muss vom Gas gehen. Oder es wird was repariert und man muss drumherumfahren. Wahrscheinlich gibt es in Köln mehr Baustellenschilder, als Wegweiser zum Dom.
Und das Prozedere ist immer das gleiche: Man wird schon mehrere Kilometer vor der Baustelle auf die Behinderung im Straßenverkehr (und manchmal auch auf eine Umleitung) hingewiesen, denkt sich aber "Ach, wird schon nicht so schlimm sein..." – und steht die nächsten anderhalb Stunden im Stau!
Es ist einfach zum Haare-Raufen: In Köln kann man nicht mal zum Bäcker fahren, ohne dass man in eine Baustelle gerät!
Auf der nächsten Seite lesen Sie: Wehe, du landest in einer Einbahnstraße – oder auf der anderen Rheinseite!
3. Von Einbahnstraßen und Rheinbrücken
Autofahren in Köln kostet richtig Zeit. Zum Beispiel, wenn etwas unvorhergesehenes passiert – wenn man im Veedel abkürzen will und in einer Einbahnstraße landet. Denn die Kölner Einbahnstraßen sind Rudeltiere und ziehen einen immer weiter in ein undurchsichtiges Straßen-Labyrinth, es sind quasi die neuzeitlichen Nachfolger der Pyramiden von Ägypten.
Wenn man einmal denkt "Hier fahre ich schnell rechts und dann wieder rechts und dann müsste ich ja auf die Hauptstraße kommen", ist alles vorbei. Man landet in einem Rechts-Links-Links-Rechts-Links-Einbahnstraßen-Wirrwarr, das einen bestenfalls am Startpunkt wieder ausspuckt – und schlechtestensfalls in einer Sackgasse (ohne Wendemöglichkeit).
Es gibt aber etwas, was noch mehr Zeit verschlingt, als das kölsch-ägyptische Einbahnstraßen-Mysterium! Und zwar den guten, alten Vater Rhein! Wer nämlich beim Versuch, abzukürzen oder eine schnellere Route zu finden, einmal nicht aufpasst, findet sich blitzschnell auf der anderen Rheinseite wieder, weil er versehentlich eine der sechs Auto-Brücken über den Fluss angefahren hat.
Und ist man erstmal auf dem Weg zur anderen Rheinseite, ist alles verloren! Noch während der Überquerung schaut man sehnsüchtig auf den Fluss (bestenfalls mit Domblick), ärgert sich über seinen Fehler und muss dann am anderen Ufer erstmal einen Rückweg suchen. Und wenn man dann die nächste Einbahnstraße als vermeintliche Abkürzung ansteuert... Sie wissen schon!
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4. Die ewige Parkplatz-Suche
Als der liebe Gott Köln erschaffen hat, hat er ja so einiges richtig gemacht – leider hat er nicht an genügend Parkplätze gedacht! Und weil Platz generell streng limitiert ist, hat es auch noch niemand geschafft, ausreichend Stellplätze nachzuliefern.
Parkplätze sind in Köln Mangelware und wer einen hat, kann sich glücklich schätzen.
Das weiß auch die Stadt Köln und hat aus dem Mangel längst ein Geschäft gemacht. Alles, was es dazu braucht sind Automaten, Papierrollen und jede Menge Schilder mit der Aufschrift "Mit Parkschein von 9 bis 23 Uhr". Die Schilder stellt man dann möglichst flächendeckend auf (nicht nur in der Innenstadt, man kann ruhig auch in die Veedel reingehen!) und verlangt bis zu 3 Euro pro Stunde fürs Abstellen der Autos.
Und nein, bei 3 Euro pro Stunde steht Ihr Auto nicht überdacht auf einem Satin-Tuch und wird von vier üppigen Blondinen im Bikini von Hand gewaschen – es steht einfach auf offener Straße in der Kölner Innenstadt rum und wird wahrscheinlich noch mit "Ich kaufe alle Autos!"-Visitenkarten gespickt und von Tauben vollgesch*****.
Auf der nächsten Seite lesen Sie: Fahrradfahrer – das „Unheil“ auf zwei Rädern.
5. Immer diese Radfahrer!
Um das mal gleich zu Beginn klarzustellen: Niemand hat hier was gegen Fahrradfahrer im Allgemeinen oder Besonderen – aber wenn man im Auto durch Köln fährt, stören sie doch schon ziemlich!
Im Blickfeld von Autofahren tauchen immer wieder Pedalritter auf, die einen als Autofahrer schier in den Wahnsinn treiben können.
Es scheint ein paar ungeschriebene Regeln im Kölner Straßenverkehr zu geben, die ich noch nie gelesen habe (deswegen sind es ja auch ungeschriebene Regeln). Demnach sind die Farben, die diese bunten Lichtmasten an Kreuzungen anzeigen, nur eine unverbindliche Verhaltensempfehlung, wenn man auf einem Sattel sitzt.
Außerdem darf man alles und jeden aus dem Weg klingeln und der Trottel in seinem Auto wird schon bremsen – einfach weil es viel zu teuer ist, einen Radler anzufahren.
Im Ernst: Manch ein Kölner Fahrradfahrer ist so aggressiv unterwegs, dass man sich fragt, ob ihm einer die Harley und die Lederkutte geklaut hat...
Auf der nächsten Seite lesen Sie: Immer diese Fußgänger!
6. Immer diese Fußgänger!
Nein, natürlich sind nicht immer nur die Radfahrer Schuld – Fußgänger sind auch Verkehrshindernisse! Zumindest, wenn man selber mal keiner ist.
In Köln ist es zur schönen Unsitte geworden, dass man Straßen, in denen Autofahrer nicht schneller als Tempo 30 fahren dürfen, als Fußgängerzonen versteht. Und so passiert es immer wieder, dass jemand im Schlendergang die Venloer Straße überquert und man in die Eisen gehen muss oder man fast einen Passanten anfährt, der seine Einkaufstüten in aller Seelenruhe über die Neusser Straße trägt.
Die wechselnd Grün und Rot leuchtenden Männchen an den Kreuzungen haben ohnehin nur zu sagen, ob es gerade komplett ungefährlich ist, die Straße zu überqueren, oder ob man damit rechnen muss, dass ein Autofahrer auf einmal eine Vollbremsung hinlegt und man sich durch das Quietschen der Reifen erschrecken könnte. Oder wie?
Autofahren in Köln – das wird erst durch die Fußgänger zur richtigen Herausforderung!
Auf der nächsten Seite lesen Sie: Wehe, es regnet!
7. Gefährliches Wetter
Wer sich in Köln ans Steuer begibt, sollte bedenken, dass es absolute Ausnahmesituationen gibt, die man auch nicht beeinflussen kann. Die Rede ist vom verkehrstechnischen Super-Gau: dem Wetter!
Bei 17 Grad und bedecktem Himmel ist alles in Ordnung. Dann kann man in Köln weitestgehend zivilisiert und gefahrlos Autofahren. Aber wenn sich an diesen Bedingungen etwas ändert: Obacht!
Die Gefahren können vielfältig sein und gehen immer von den anderen Autofahrern aus. Es könnte zu kalt sein ("Vielleicht ist es glatt?! Lieber mal nur 20 fahren...") oder zu warm ("Puh, ist das heiß, lieber nicht so schnell fahren, falls ich gleich einen Hitzschlag kriege"), es könnte regnen ("Oh nein! Wasser von oben! Vollbremsung! Schrittgeschwindigkeit!") oder sogar schneien ("Ich würde am liebsten laufen, aber dann könnte ich ja hinfallen...").
Kurzum: Jegliche Art von Wetter ist für den Kölner Straßenverkehr hinderlich!
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8. Ewige Ausweichmanöver wegen Zweite-Reihe-Parkern
Dass man als Autofahrer in Köln ein absoluter Glückspilz ist, wenn man einen Platz zum Abstellen findet, haben wir ja schon festgestellt. Darin mag auch begründet liegen, dass manchmal einfach komplette Fahrspuren zugeparkt sind.
Für den (fahrenden) Autofahrer bedeutet das dann, dass man ewig ausweichen muss, um dem (parkenden) Autofahrer nicht reinzufahren. Am besten fährt immer auf der linken Spur – denn auf der rechten Spur kann jederzeit aus dem Nichts ein Lkw, ein Paketzustelldienst oder ein mattschwarzer Mercedes stehen und die Weiterfahrt verhindern.
Besonders unterhaltsam sind diese Slalomfahrten auf der Neusser und der Dürener Straße. Hier gibt es pro Richtung nur eine Fahrbahn und um das Fahren zusätzlich zu erschweren, tauchen auch noch willkürlich kreuzende Radfahrer und Fußgänger auf.
Auf der nächsten Seite lesen Sie: Buckelpiste Köln – alles voller Schlaglöcher.
9. Schlaglöcher aller Orten
Köln, deine Buckelpisten! Eigentlich hört man ja, dass in Städten keinen Geländewagen braucht – wer das behauptet, war aber wohl noch nie in Köln!
Harte Winter und kräftige Bäume brechen immer wieder den Asphalt der Straße auf und sorgen dafür, dass man sich bei der Fahrt zum Supermarkt schonmal fühlt, wie auf dem Weg durchs australische Outback.
Und wenn es die Stadt dann mal schafft, die riesigen Löcher in der Straße mit neuem Zement zu verfüllen, sehen die Straßen so aus, wie sie eben aussehen bei uns in Köln: wie riesengroße Flickenteppiche...
Auf der nächsten Seite lesen Sie: Und dann gibt's da noch die KVB...
9. Dann gibt's ja noch die KVB
Eben weil Autofahren in Köln die reinste Hölle ist, tun es einige aus Prinzip nicht. Diese Leute setzen sich dann mit Ihresgleichen in stickige Bahnen und lassen sich kutschieren.
Paradoxerweise hat dieses Ausweichverhalten allerdings weitere negative Auswirkungen auf den sogenannten Individualverkehr. Wer in Köln Auto fährt, muss in der ständigen Angst leben, KVB-Passagiere zu überfahren, die abgehetzt vors Auto rennen, weil sie die Linie 9 noch erreichen wollen.
Oder die Fahrgäste haben sich in solchen Massen am Bahnsteig versammelt, dass Autofahrer im Vorbeifahren Sorge haben müssen, dass sie einem vor die Haube fallen.
Fahrende KVB-Bahnen haben übrigens immer Vorfahrt und können auch nicht überholt werden – ein weiterer Angriff auf die Nerven eines jeden Autofahrers!
Auf der nächsten Seite lesen Sie: Drängeln, Rasen, Hupen – schnell genug gibt's nicht!
Geduld können sich Autofahrer im Kölner Straßenverkehr eigentlich nicht leisten. Wer am Steuer sitzt, hat es einfach eilig! Egal, ob er zum Einkaufen fährt, zur Schwiegermutter an den Kaffeetisch muss oder wirklich mal die schwangere Frau ins Krankenhaus bringt, man hat es einfach immer eilig.
Deswegen zeigen die runden Verkehrszeichen mit den Zahlen am Straßenrand auch nicht das Tempolimit an, sondern die Geschwindigkeit, ab der die Autofahrt teuer wird, wenn man erwischt wird. Wer mit seiner Geschwindigkeit die Zahl auf dem Schild anpeilt, wird mit Drängelei, Lichthupe und wüsten Beschimpfungen bedacht.
Es kann dem Kölner einfach nicht schnell genug gehen – und das trotz aller Fußgänger, Baustellen, Schlaglöcher und so weiter. Deswegen steht der Kölner an sich am Steuer immer unter Strom, ist stets gehetzt, hat es dauerhaft eilig. Da muss man mit umgehen können.
Aber Vorsicht: Nicht immer ist es die richtige Reaktion, sich hetzen zu lassen und selber auf die Tube zu drücken! Noch ärgerlicher als Drängler und Raser sind nämlich die Kisten, die am Straßenrand stehen und mit rotem Licht auf einen schießen!
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11. Es ist einfach zu voll auf den Straßen...
Freie Fahrt, grüne Welle oder entspanntes Dahingleiten? Gibbet net! Für Kölner sind das wirklich Fachausdrücke aus Städten, in denen weniger los ist (oder aus Dörfern...). Denn: Die Hölle ist Köln vor allem während des Berufsverkehrs.
Und wann ist dieser Berufsverkehr? Immer! Heutzutage sind so viele Menschen im Schichtdienst tätig, dass "Berufsverkehr" rund um die Uhr als Ausrede für zu volle Straßen herhält.
In den Morgenstunden und am späten Nachmittag eskaliert der Verkehr dann allerdings noch zusätzlich. Dann braucht man keinen der vorher schon genannten zehn Gründe, um auszuflippen – denn dann ist es schlicht und ergreifen ZU VOLL auf den Straßen. So voll, dass man sich nur noch hinten anstellen und resigniert seufzen kann.
Autofahren in Köln ist also eine Geduldsprobe, ein Anti-Aggressionstraining, eine Schule fürs Leben! Und dennoch machen es die meisten von uns täglich, meistens mehrfach. Warum? Tja, wenn wir das mal wüssten...