Grüne und CDU haben einen neuen Vorschlag unterbreitet, um die Hängepartie um die Ausbaupläne des 1. FC Köln zu beenden. Ein grobes taktisches Foul, findet unser Autor. Der EXPRESS.de-Kommentar
Kommentar zu FC-UmzugGrobes Foul von Kölner Grünen und CDU: So gibt es nur Verlierer
Die Kölner Grünen und die CDU wollen die Hängepartie um die Ausbaupläne des 1. FC Köln im Äußeren Grüngürtel beenden. Das ist löblich, wird aber auch mehr als Zeit. Über Monate hinweg war man abgetaucht.
Jetzt plötzlich ein neuer Vorstoß, nachdem der 1. FC Köln zurecht seinen Unmut bekundet hatte: Die Fläche für das Frischezentrum in Marsdorf soll deutlich reduziert werden. So bliebe den Politikern zufolge genug Platz für eine Verlagerung oder einen Teilumzug des 1. FC Köln, der bisher am Geißbockheim expandieren möchte.
1. FC Köln und Großmarkt nach Marsdorf? Kritik an Vorstoß von Grünen und CDU
Die Empörung ist groß, nicht nur beim politischen Gegner von SPD, Linken und FDP, auch die IHK hat erkannt, dass es sich hier um ein grobes Foul handelt: Mit der Neuaufteilung ist nämlich niemandem geholfen, außer auf dem ersten Blick CDU und Grünen selbst.
Die Öko-Partei will sicherstellen, dass nicht eine Baggerschaufel die Gleueler Wiese anpackt. Und die CDU hatte zwar erst für die Ausbaupläne des FC im Grüngürtel gestimmt, war aber nach der Kommunalwahl zum Juniorpartner der Öko-Partei geschrumpft und legte eine 180-Grad-Wende hin.
Zwar gibt es einen positiven Ratsbeschluss für die FC-Pläne, aber nach der Wahl vereinbarten Grüne und CDU ein Moratorium, der Verein wartet bislang vergebens auf einen Pachtvertrag für die Fläche im Grüngürtel.
Großmarkt in Marsdorf soll kleiner als geplant werden: Platz für 1. FC Köln?
„Schieber, Schieber“ schallt es oft von den Rängen im Fußballstadion, wenn Entscheidungen kritisiert werden. Was die Großmarkt-Händler jetzt von sich geben, geht in die ähnliche Richtung: Sie kommen mit Baudezernent Markus Greitemann und anderen Politikern seit geraumer Zeit immer wieder zusammen, um an einer Lösung für die Verlagerung des Großmarktes nach Marsdorf zu arbeiten.
Jetzt, wo seit wenigen Wochen endlich eine Lösung auf dem Tisch liegt, wie das 24 Hektar große Areal aufgeteilt werden kann, soll es zukünftig nur noch halb so groß sein? Ist da überhaupt noch Platz für alle Händler, die seit Jahren vor einer ungewissen Zukunft stehen? Schrumpft der neue Großmarkt zum Wochenmarkt?
Nicht nur der Kölner Wirtschaft schmerzt der grün-schwarze Vorstoß. Köln braucht auch dringend neuen Wohnraum. Welche Auswirkungen das Vorhaben auf die ebenfalls seit Jahren geplante „Parkstadt Süd“ auf dem Areal des heutigen Großmarkts hat, ist noch nicht abzusehen.
Und das alles wegen einer Wiese unweit des Geißbockheims, die längst zu einem Symbol geworden ist. Für das Klima spielt es keine Rolle, ob nun in Marsdorf eine Fläche für den FC versiegelt wird oder im Äußeren Grüngürtel. Es geht um die Glaubwürdigkeit der Kölner Politik. Und die steht gerade einmal mehr auf dem Spiel.