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PhantasialandPaukenschlag nach Taron-Drama: Kollegen des Toten (†42) als Verdächtige identifiziert

Die Achterbahn Taron im Phantasialand in Brühl.

Rund um eine Testfahrt der Achterbahn Taron im Phantasialand kam es im März 2024 zu dem tragischen Unfall. Das Foto zeigt die Achterbahn im Jahr 2021.

Nach dem Tod eines Phantasialand-Mitarbeiters im März 2024 geraten nun zwei Kollegen in den Fokus der Staatsanwaltschaft.

von Thomas Werner (tw)

Das „Taron“-Drama im Phantasialand – es geht juristisch tatsächlich in die nächste Runde!

Am 25. März um 14.48 Uhr war ein Phantasialand-Angestellter, ein Mitarbeiter des Technik-Teams, während der Arbeit an der Achterbahn „Taron“ von einer Bahn erfasst und tödlich am Kopf verletzt worden.

Phantasialand-Schock auf Taron: Verfahren gegen Mitarbeitende eingeleitet

Familie, Freunde und Freizeitpark würden menschlich gerne mit der Tragödie abschließen, juristisch sind allerdings noch einige Fragen offen.

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Eine davon ist seit Dienstag (2. Juli 2024) beantwortet: Wie eine Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft gegenüber EXPRESS.de bestätigte, wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet – gegen zwei Kollegen des Toten.

„Im Rahmen des Todesermittlungsverfahrens sind Umstände bekannt geworden, die zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen zwei Mitarbeitende des Freizeitparks wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung geführt haben“, erklärt die Sprecherin. Nach Informationen von EXPRESS.de soll es sich dabei um zwei Männer handeln.

„Gegen die Beschuldigten besteht der Anfangsverdacht, Sicherheitsvorschriften zur Vermeidung von Arbeitsunfällen missachtet zu haben“, heißt es weiter. Nähere Informationen gab es aber nicht. 

Phantasialand, Disneyland und Co.

Tragische Achterbahn-Unglücke, die schockierten

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Bereits Anfang April 2024 hatte EXPRESS.de von Hinweisen aus Kreisen der Zeuginnen und Zeugen berichtet, dass der sogenannte „Dispatch Tone“, der die Arbeiter an der Achterbahn vor einer einfahrenden Bahn (z.B. bei einer Testfahrt) warnt, kurz vor dem Unglück an Taron nicht erfolgt sein soll. Das Todesopfer, das gerade dabei war, Magnetbremsen der Bahn zu überprüfen, hätte demnach keine Chance gehabt. Ob die Hinweise stimmen, bestätigt die Staatsanwaltschaft bisher nicht.

Fest steht: Sollte sich der Anfangsverdacht auf menschliches Versagen erhärten, droht den beiden Mitarbeitenden eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung, die könnte bei Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren nach sich ziehen.

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Das Opfer, ein Familienvater, galt in Mitarbeiterkreisen als sehr beliebt, arbeitete mehr als zehn Jahre im Park. Viele Kolleginnen und Kollegen sahen in ihm ein Vorbild. Ausgerechnet die Achterbahn „Taron“, die ihn letztlich das Leben kostete, galt als sein „Baby“. Wie schwer der Verlust für die Familie wiegt, wurde in der emotionalen Traueranzeige deutlich, auch das Phantasialand hatte sich kurz nach dem Unfall schockiert gezeigt.

Der tödliche Crash passierte bei Wartungsarbeiten drei Tage vor dem Saisonauftakt 2024, das Phantasialand hatte sich dennoch entschieden, den Park regulär ab dem 28. März zu öffnen. Am ersten Öffnungstag gab es um 14.48 Uhr eine Schweigeminute.