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Bonner LoopingkönigRudolf Barth ist tot – seine Frau kam fünf Minuten zu spät

Rudolf Barth

Rudolf Barth (l.) und sein Sohn Otto vor dem legendären Fünfer-Looping. Die Großfamilie Barth hat Fahrgeschäfte, betreibt Gastronomie. Das Foto entstand vor mehreren Jahren auf Pützchens Markt, der bekannten Bonner Großkirmes.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Bonn – Pützchens Markt ohne die Barths? Undenkbar! Jetzt muss die bekannte Beueler Schaustellerfamilie Abschied von ihrem Oberhaupt nehmen: Rudolf Barth starb im Alter von 80 Jahren.

„Er ist friedlich eingeschlafen“, sagt Peter Barth dem EXPRESS. Sein Vater sei dement gewesen, habe seit mehr als einem Jahr in einem Pflegeheim in Bonn-Oberkassel gelebt.

Die letzten Tage vor seinem Tod hatte sich Rudolf Barths Zustand sehr verschlechtert. In der Nacht zu Dienstag habe er dann einfach aufgehört zu atmen, so Sohn Peter. „Meine Mutter bekam nachts gegen 2.50 Uhr einen Anruf und ist sofort hingefahren – sie kam aber fünf Minuten zu spät.“

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In der Traueranzeige schreibt die Familie: „Dein Leben war wie eine Fahrt auf der Achterbahn. Nun ist sie vorbei.“ Rudolf Barth sei ein unvergleichlicher Mensch gewesen.

Trauer um Bonns „Herr der Ringe“: 5er-Looping machte ihn auf der ganzen Welt bekannt

Rudolf Barth galt als der Bonner „Herr der Ringe“, sorgte mit seinen Loopings bei Kirmesbesuchern für Begeisterung, Schnappatmung und viel Gekreische. Selbst die Kölner Kultband „Bläck Fööss“ schrieb über die Achterbahn des bönnschen Loopingkönigs ein Lied: Der Song „Achterbahn“ handelt von Barths Doppellooping, der 1979 auf Pützchens Markt Premiere hatte.

Bei „Doppel“ blieb es natürlich nicht. 1984 kam der Dreier-, 1989 der Fünferlooping dazu. Der Olympia-Looping mit fünf Überschlägen machte Rudolf Barth auf Jahrmärkten in ganz Deutschland und bei Loopingfans in der ganzen Welt bekannt. Seine Söhne traten in seine Fußstapfen und sind ebenfalls Schausteller.

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Am Montag (8. Juni), 14 Uhr, findet Rudolf Barth auf dem Beueler Friedhof am Platanenweg seine letzte Ruhe. Aufgrund der Coronavorschriften findet allerdings nur die Familie in der Trauerhalle Platz – 25 bis 30 Personen. Und das sei nur der engste Familienkreis, so Peter Barth.

Da nicht klar ist, wie viele Trauergäste insgesamt Abschied von Bonns Loopingkönig nehmen möchten, habe man „Vorsichtsmaßnahmen“ getroffen, erklärt der Sohn. Schließlich sei sein Vater in ganz Deutschland bekannt. Peter Barth: „Wir haben daher auch Security, die darauf achtet, dass die Abstände eingehalten werden.“ (iri)