Die Bläck Fööss haben viele kölsche Hits für die Ewigkeit geschrieben – einer davon ist „Katrin“, der 2024 seinen 40. Geburtstag feiert.
„Oh oh Katrin …“Kult-Hit von den Bläck Fööss feiert 40. Geburtstag – Erry Stoklosa blickt zurück
Köln und seine kultigsten K-Wörter: K wie Köln, wie Karneval, wie Kölsch, wie Klüngel, wie Konrad (Adenauer), wie Kaczmarek und – K wie Katrin. 40 Jahre ist es jetzt her, dass die Bläck Fööss mit dem Lied über die blonde Bedienung, in die sich das singende Ich schockverliebt, einen Kracher landeten, der die Kölschen nach Berlin in die ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck oder auch nach München in Ingolf Lücks 80er-Jahre-Pop-TV („Formel 1“) führte.
Wen könnte man zur Katrin-Geschichte besser befragen als Erry Stoklosa, der seine im Jahr darauf zur Welt gekommene Tochter wie nannte? Natürlich Katrin!
Kult-Song von den Bläck Fööss feiert 40. Geburtstag – „war eine schwere Geburt“
Der Schmachtfetzen mit witzigem Einschlag gehörte zum 1984 erschienen Fööss-Album „Mir Klääve am Lääve“ und war zeitgleich als Single ausgekoppelt worden. Im Jahr darauf war der Song dann beim „Tag des deutschen Schlagers“ für die „Goldene Stimmgabel“ nominiert – und tatsächlich: Die Kölner Band holte eine der begehrten Trophäen, moderiert wieder von Heck.
Erry erinnert sich zurück: „Das war im Oktober 1985. Am 16. des Monats kam dann meine Tochter zur Welt, die ich dann logischerweise Katrin genannt habe. Katrin war in diesem Jahr dann auch der meist gewählte Mädchenname bei Neu-Geburten in Köln.“
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Im Jahr 2024 feiert der Song quasi seinen 40. Geburtstag und wird fast immer noch bei jedem Bläck Fööss-Konzert gespielt, „was für ein gutes Haltbarkeitsdatum spricht“, meint Erry, der mit EXPRESS.de eine kleine Musik- und Textanalyse vorgenommen hat. Die Song-Geschichte sei nicht so ganz einfach, meint er. Zunächst einmal: „Die Musik ist von mir, der Urtext auch – der gefiel den Jungs aber nicht so wirklich. Da ging es um einen Seitensprung.“
Hartmut Priess sei dann auf die Idee mit der Big Mäc-Verkäuferin gekommen, die hinreißend und auch sehr gesellig ist – und so heißt es seitdem am emotionalen Gipfel des Stücks mit dem Anflug eines Vorwurfs: „Ich han Stunde jesesse, nur ding Big Mäcs jejesse für DICH, DICH, DICH.“ Oh oh, Katrin – er hat sich verlore...
Der Song mischt ein grundehrliches Liebesbekenntnis zum „goldblonden Engel“ mit ironischen Elementen. Die Idee, Textzeilen aus bekannten Schlagern zu verwenden, stammte wieder von Erry: „Jenseits von Eden“ (Nino de Angelo), „Ich sprenge alle Ketten“ (Ricky Shane) und „Adios Amor“ (Andy Borg). „Der Rest war dann Teamwork“, erzählt Erry, „und ich glaube, der Name Katrin kam letztendlich von Tommy, denn bei mir hieß sie noch Marie. Schwere Geburt.“
Und was sagt Errys Tochter? „Wer kann schon von sich sagen, nach einem Hit benannt zu sein? Wäre ich ein Junge geworden, hätte ich Kaczmarek geheißen. Also würde ich sagen: für mich ist alles bestens gelaufen!“
Und wie fällt Errys Fazit aus? Der damalige „kleine Ausflug in die Schlagerwelt“ habe den Fööss nicht geschadet, sondern sogar zu einer bundesweiten Verbreitung und Popularität beigetragen. Letztlich wären sie der kölschen Sprache dabei ja auch treu geblieben – also: Es war eine tolle Zeit. Wie heißt es im Lied doch so schön: „E Wunder wood wohr, d'r Himmel wor do“.