Karrieresprung für Düsseldorfer StaatsanwältinBritta Zur wird Polizeipräsidentin

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Noch am 4. November war Britta Zur in der Veranstaltung EXPRESSO - der Düsseldorf-Talk zu Gast.

Düsseldorf – Gut vier Wochen ist es her, da saß Britta Zur noch auf der Bühne des „Apollo Varieté“ bei „EXPRESSO – der Düsseldorf-Talk“ und argumentierte leidenschaftlich zum Thema „Gewalt gegen Beamte“.

Jetzt macht die junge Staatsanwältin plötzlich einen gewaltigen Karrieresprung: Sie wird Polizeipräsidentin im „Pott“, genauer gesagt: in Gelsenkirchen. Das bestätigte auch der Pressesprecher des Innenministeriums, Wolfgang Beus, auf EXPRESS-Anfrage.

Britta Zur tritt neuen Job als Polizeipräsidentin am 7. Januar an

Bei der EXPRESSO-Talkshow hatte sie noch neben dem Düsseldorfer Polizeipräsidenten Norbert Wesseler gesessen – jetzt ist sie in wenigen Tagen seine Kollegin: Nach EXPRESS-Informationen soll die 39-jährige bereits am 7. Januar ihre neue Stelle in Gelsenkirchen antreten.

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Britta Zur soll sich auf die – seit mehr als einem halben Jahr unbesetzte – Stelle des Gelsenkirchener Polizeipräsidenten nicht selbst beworben haben, sondern angesprochen worden sein, ob sie diesen spektakulären Wechsel nicht machen wolle.

Britta Zur: Landeskabinett bestätigt die Berufung zur Polizeipräsidentin

Am Dienstag dann hatte offenbar das Landeskabinett unter Ministerpräsident Armin Laschet dem Vorschlag von Innenminister Herbert Reul zu dieser hochkarätigen Stellenbesetzung zugestimmt. Und dann klingelte bei der jungen Staatsanwältin das Telefon ... sie hatte den neuen und besonders anspruchsvollen Job!

Staatsanwältin machte sich bei Ermittlungen zu Gewaltverbrechen einen Namen

Britta Zur hatte sich in der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft schnell einen besonderen Namen gemacht: Einerseits kümmerte sie sich mit großem Engagement um die Aufklärung von Kapitalverbrechen wie Mord und Totschlag, andererseits übernahm sie das Amt der Pressedezernentin, leitete nach dem Weggang von Ralf Herrenbrück zum Justizministerium sogar die Pressestelle der Behörde.

Sie stand also für die Bearbeitung besonders schwerer Straftaten, stand aber auch in der Öffentlichkeit.

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Spezialgebiet der Staatsanwältin: Gewalt gegen Polizisten und andere Amtsträger

Vor wenig mehr als einem Jahr übernahm die Juristin zusätzlich die Leitung einer neuen Organisation der Staatsanwaltschaft: Die Abteilung 82 bearbeitet seither zentral die Straftaten gegen Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes, vom Polizeibeamten über den Gerichtsvollzieher bis zum Lehrer oder Bademeister.

Besonders prägend dürfte für Britta Zur die tödliche Messerattacke auf eine Jobcenter-Mitarbeiterin in Neuss gewesen sein – einer ihrer spektakulärsten Fälle als Staatsanwältin.

Das sagte die künftige Polizeipräsidentin in der EXPRESSO-Talkshow

In der EXPRESSO-Talkshow (hier lesen Sie mehr dazu) berichtete sie, dass ihre neue Abteilung selbst überrascht gewesen sei, dass sie pro Jahr in rund 1600 Fällen von Gewalt gegen Amtsträger ermitteln müsste: „Die tätlichen Angriffe haben zugenommen. Das heißt: ein Widerstand, der über das klassische »Sich-Wehren« hinaus geht.“

Und Polizeipräsident Norbert Wesseler ergänzte damals: „Man sieht Polizeibeamte nicht mehr als Respektspersonen an. Daher werden die Kollegen oft aufs Übelste beleidigt oder sogar angegriffen. Es gibt da nahezu keine Hemmschwelle mehr – erst recht nicht, wenn Alkohol im Spiel ist. Wir haben festgestellt, dass Menschen aller Schichten handgreiflich werden.“

Polizisten wissen, wer ihre neue Chefin wird

In einem Punkt können sich also die Polizeibeamten in Gelsenkirchen sicher sein: Ihre neue Chefin Britta Zur weiß ganz genau, wo für sie im täglichen Einsatz der „Schuh drückt“.