Es war eine Szene wie aus einem Gangster-Film. Noch immer steht ganz Friedrichstadt aufgrund einer unfassbar brutalen Bluttat unter Schock. In der Nacht zu Sonntag (28. April) wurde ein Barbetreiber auf offener Straße mit mehreren Schüssen getötet. Nun stellte sich heraus: Das 38-jährige Opfer war kein Unbekannter. Bei dem Toten handelte es sich um Deutsch-Rapper „Aleks M.“
Brutale Bluttat in DüsseldorfWirt (†38) vor Bar niedergeschossen – er war auch Gangster-Rapper
Die „Gigi's Bar“ auf der Herzogstraße: Am Samstagabend kümmert sich Wirt Aleksandar M. um seine Gäste. Die Stimmung ist gut, bis zu späterer Stunde ein 52-jähriger Mann die Kneipe betritt. Was niemand weiß: Der Mann ist bewaffnet.
Es dauert nicht lang, bis der 52-jährige Gast mit dem Barbetreiber, der in der Vergangenheit mit Hip-Hop-Größen wie „Kollegah“ und „Sun Diego“ rappte, in Streit gerät. Einem Zeugen zufolge ging es um Spielschulden. Die Atmosphäre wird immer hitziger, der Streit wird lauter, die beiden Kontrahenten werden immer aggressiver. Um 2.45 Uhr beschließen die Streithähne, die Sache draußen zu klären.
Düsseldorf: Mann feuert mehrmals auf Barbetreiber Aleks M.
Kaum sind die beiden Männer vor das Lokal getreten, zieht der 52-Jährige eine Schusswaffe. Der Mann zögert keine Sekunde und feuert gleich mehrmals auf Aleksandar M.
Unfassbar: Als der schwer getroffene Gastwirt zusammensackt und auf der Herzogstraße im Sterben liegt, geht der Täter seelenruhig zurück in die Bar. Auch als die anderen Gäste den Notruf wählen, macht er keine Anstalten, das Weite zu suchen.
Das Instagram-Foto zeigt Aleks M. am 1. Mai 2021:
Der 52-Jährige wartet, die Pistole immer noch bei sich, am Tresen auf die Polizei. Beim Eintreffen der Beamten übergibt der Mann den Polizisten die Waffe, lässt sich widerstandslos festnehmen.
Zur selben Zeit versuchen die Notärzte draußen Aleksandar M. zu reanimieren. Vergeblich. Der 38-Jährige wurde von mehreren Kugeln tödlich getroffen, stirbt noch am Tatort auf der Herzogstraße.
Am Tag nach der Bluttat stehen die Freunde von Aleksandar M. noch immer unter Schock. Sie treffen sich vor der „Gigi's Bar“, legen Blumen nieder. Stundenlang halten sie vor dem Lokal Mahnwache, spenden einander Trost und versuchen sich gegenseitig das Unbegreifliche begreiflich zu machen.
„Die Hintergründe der Tat sind immer noch Gegenstand der Ermittlungen“
Dazu könnte in erster Linie der Todesschütze beitragen. Doch der 52-jährige Düsseldorfer sitzt in Untersuchungshaft und schweigt eisern. War es eine reine Kurzschlusshandlung, die den Mann zum Killer werden ließ? Wie sich jetzt jedenfalls herausstellte, hatte der Täter keine Vorstrafen.
„Die Hintergründe der Tat sind immer noch Gegenstand der Ermittlungen“, sagt Staatsanwalt Martin Stücker zu EXPRESS. Im Zuge dieser Ermittlungen wird sich auch herausstellen, ob die Anklage auf Totschlag oder Mord lauten wird. In letzterem Fall kommt es wohl auch darauf an, ob man dem Täter nachweisen kann, dass er bereits in Tötungsabsicht das Lokal betrat und deshalb eine Waffe mit sich führte. Am Montag wurde der 52-jährige Düsseldorfer dem Haftrichter vorgeführt.